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Sturm der Verfuehrung

Titel: Sturm der Verfuehrung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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streckte ihm die Hand hin und errettete damit Sarahs aus der herzlichen, aber schmerzhaften Umklammerung.
    »Ihre Mutter und Schwester?«, erkundigte sich Mr Duncliffe.
    »Sie verbringen einige Zeit bei Lady Mary in Lincoln.«
    »Ausgezeichnet! Ausgezeichnet!«
    Ehe der Reverend weitere Fragen stellen konnte, fasste Charlie Sarah beim Ellbogen und führte sie nach einem Nicken und Lächeln weiter.
    Sie blieben auf dem Rasen vor dem Portal stehen, um auf Sarahs Familie zu warten, und dann sprach Charlie mit ihrem Vater über County-Politik, während Sarah die Fragen ihrer Mutter beantwortete, die diese an die frischgebackene Ehefrau hatte. Die Leute gingen an ihnen vorbei, nickend, Hüte ziehend, schüchtern lächelnd. Sarah und ihre Mutter lächelten zurück, ohne ihre Unterhaltung zu unterbrechen. Sarah hatte ihre älteren Schwestern, Maria und Angela, und deren Ehemänner nur bei ihrer Hochzeitsfeier gesehen und war schon am nächsten Tag abgereist, und so gab es Neuigkeiten von ihnen, so wie Sarah Serenas Freude darauf weitergab, dass sie sich alle in ein paar Wochen in London Wiedersehen würden.
    Auf die Neugier, die aus Clarys und Glorias Augen leuchtete, ging Sarah nicht ein.
    Als dieses Leuchten auch ihrer Mutter auffiel, bedachte sie die beiden mit einem strengen Blick, ging ihren Ehemann holen und ließ sich von ihm zur Kutsche führen.
    Clary blieb zurück. »Dürfen wir dich besuchen?«
    Sarah hatte Mühe, ernst zu bleiben. »Mama wird euch mitbringen, sobald es angebracht ist.« Was frühestens in einer Woche der Fall wäre. »Danach könnt ihr zu Besuch kommen, wann immer ihr wollt.«
    Clarys Lippen rundeten sich zu einem O. Dann nickte sie und eilte der Mutter hinterher.
    Charlie wandte sich Sarah mit fragend hochgezogenen Brauen zu.
    Lächelnd hakte sie ihn unter. Es wäre nicht sinnvoll, ihm den Grund für den Wunsch ihrer Schwestern, sie zu besuchen, zu erklären. »Vielleicht«, meinte sie, als sie sich dem überdachten Kirchhofeingang näherten, vor dem ihre Kutsche wartete, »könnten wir, wenn wir zu Hause sind, einen Spaziergang machen. Ich war seit Jahren nicht im Garten von Morwellan Park, und du kennst ihn in-und auswendig.«
    Sie schaute zu ihm auf - und sah die Mauer zwischen ihnen förmlich höher und dicker werden.
    Mit unbewegtem Gesicht öffnete Charlie das Tor des Kirchhofs und hielt es für sie auf. »Es wäre besser, du würdest den Gärtner bitten, dir alles zu zeigen.«
    Besser für wen?
    Er mied ihren Blick. »Ich weiß, dass Harris erpicht darauf ist, dich durch sein Reich zu führen und mit dir über Beete und Blumenzwiebeln und dergleichen zu sprechen. Von ihm kannst du wesentlich mehr erfahren als von mir.«
    Das klang einleuchtend. Immerhin war sie für die Anlage des Gartens zuständig, und außerdem würde es Harris vielleicht befremden, wenn sein Herr sich in seine Belange einmischte. Trotzdem ...
    »Meredith - gut, dass ich Sie erwische.«
    Als Sarah sich umdrehte, sah sie Sinclair durch das Kirchhoftor kommen.
    Er lächelte und begrüßte sie ehrerbietig, indem er sich über ihre Hand beugte. Dann wandte er sich Charlie zu. Die Herren schüttelten sich die Hand, und Sinclair sagte: »Ich habe Neuigkeiten aus London. Kommen Sie doch irgendwann vorbei, dann berichte ich.«
    Sarah hätte schwören können, dass der Mann seinen Hut ziehen und weitergehen wollte, doch Charlie hielt Sinclairs Hand noch immer fest und fixierte ihn. Dann warf er ihr einen kurzen, nicht zu deutenden Blick zu.
    Als er wieder Sinclair ansah, erhellte das bekannte, unverbindliche Lächeln seine Züge. »Kommen Sie doch zum Mittagessen - dann können Sie gleich berichten. Außerdem möchte ich gerne Ihre Mei-nung zu ein paar Ideen hören, die ich zu der geplanten Bristol-Taunton-Verbindung habe.«
    »Nun ...« Sinclair schaute Sarah an.
    Auch Charlie schaute sie an, und etwas in seinen Augen gab ihr das Gefühl, dass dies eine Art Prüfung war. Ihre Version seines unverbindlichen Lächelns auf ihr Gesicht zaubernd, sagte sie: »Ja, bitte kommen Sie, Mr Sinclair.« Nach einem kaum merklichen Zögern fügte sie als Seitenhieb für Charlie hinzu: »Bei uns ist es im Moment sehr still.«
    Sinclair wirkte unentschlossen. Sein Blick glitt von einem zum anderen, doch als Charlie erwartungsvoll die Brauen hochzog, nahm Sinclair die Einladung an. Sarah konnte es ihm nicht vorwerfen.
    Das Verhalten ihres Ehemannes war eine andere Geschichte.
    Sarah war verstimmt, doch der Nachmittag, den sie damit zubrachte,

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