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 Sturm im Elfenland

Sturm im Elfenland

Titel: Sturm im Elfenland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frances G. Hill,
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sind die Stallungen?« Sie hakte sich bei Aindru unter, dessen Wangen vor Freude darüber rot anliefen.
    Ihre Füße knirschten über den festgetretenen Schnee im Innenhof. Das Sonnenwetter des Vortags war einem trübgrauen, tief hängenden Wolkenhimmel gewichen.
    »Das gibt Schnee.« Alana blickte besorgt nach oben. »Hoffentlich ...«, sie verschluckte, was sie hatte sagen wollen. Garnet zog sie schon genug auf. Ärgerlich hauchte sie in ihre klammen Hände. Ja, sie wartete ungeduldig auf Erramun und darauf, dass er Ivaylo mitbrachte. Sie war wütend auf Ivaylo und wollte ihm gründlich die Meinung sagen.
    »Auberon soll die prächtigsten Pferde im ganzen Land besitzen«, rief Garnet, die aufgeregt vorauslief. »Ich bin schon so gespannt ...«, damit verschwand sie hinter einem hohen Holztor. Aindru und Alana wechselten einen halb resignierten, halb erheiterten Blick.
    Alana hörte, wie in der Ferne jemand ihren Namen rief. Sie drehte sich um und suchte mit ihren Blicken den Hof ab. Dort hinten, in der Nähe des Hauptportals, stand ihre Mutter und winkte ihr zu. »... anprobieren«, hörte Alana noch.
    Sie schnitt eine Grimasse. Ihr Kostüm. Daina war unzufrieden mit der Arbeit, die die Näherin abgeliefert hatte. Sie bemängelte, das Kostüm säße nicht richtig und sei überdies nicht hübsch genug dekoriert. Also hatte die Näherin es wieder auseinandergenommen, und das unfertige Teil war in die Reisetruhe gewandert. Bis zum Ball am übernächsten Abend war noch genügend Zeit, um Änderungen durchzuführen. Dainas eifriges Winken und Rufen konnte für Alana nur langes Stillstehen auf einem Hocker bedeuten, während die Näherin sie mit spitzen Nadeln stach.
    Alana tat einfach so, als hätte sie ihre Mutter nicht erkannt. Sie benutzte ihren Bruder als Deckung, drehte sich auf dem Absatz um und rannte hinter Garnet her.
    Alana empfand keine solch überschäumende Begeisterung für alles, was Hufe und einen Pferdeschwanz besaß, wie ihre Freundin. Sie bummelte ein wenig gelangweilt durch die weitläufigen Stallungen, betrachtete Rösser in allen Farben und Größen und lauschte nur mit halbem Ohr den entzückten Rufen, die Garnet in regelmäßigen Abständen ausstieß, während Aindru unermüdlich wie ein treuer Hund an ihrer Seite blieb.
    Pferdeburschen waren eifrig am Werk, es wurde gestriegelt, Stroh und Heu durch die Gegend getragen, Wassereimer schwappten an ihnen vorbei, jemand fegte den Steinboden, dass Wolken von Staub und Streu aufstiegen, irgendwo pfiff ein unsichtbarer Elf ein Lied. Es roch streng nach Pferden und Stall, und die sanften Geräusche der Pferde hingen über all der Geschäftigkeit wie eine altvertraute Melodie. Ein Huf schlug dumpf gegen Holz, ein dunkles Wiehern und malmende Zähne waren zu hören.
    »Ich habe genug hiervon«, sagte Alana nach einer endlosen Zeit, in der sie nur Pferdehintern und Pferdeköpfe angeschaut und getätschelt hatte. »Können wir wieder ins Haus gehen? Meine Mutter möchte, dass ich mein Kostüm anprobiere.« Inzwischen erschien ihr das Piken der Nadeln geradezu als erstrebenswerte Abwechslung.
    Garnet zog einen Flunsch. »Wir haben aber noch lange nicht alles gesehen«, beklagte sie sich. »Du hasst es doch, wenn du etwas anprobieren musst!«
    Alana antwortete nicht. Sie beobachtete eine hellgrün und weiß gewandete Elfe, die neben einem hübschen kleinen Apfelschimmel stand und einen auf seinen Besen gestützten Stallburschen herunterputzte, weil er ihren Samtmantel mit Staub und Strohhalmen beschmutzt hatte.
    »Wen starrst du da an?«, fragte Garnet, die endlich bemerkt hatte, dass Alana ihr nicht zuhörte. »Oh. Wie hübsch!«
    Alana wusste nicht, ob ihre Freundin den Apfelschimmel oder die Elfe meinte, aber der Ausruf traf mit Sicherheit auf alle beide zu. Die Elfe war ein wenig älter als Alana, hochgewachsen und grazil. Eine weizenblonde Wolke aus Haar umschwebte ihr blasses, herzförmiges Gesicht mit rosigen Lippen und Augen in der Farbe des Frühlingshimmels. Selbst jetzt, mit gerunzelter Stirn und unmutsvoll verzogenen Lippen, war sie so schön anzusehen wie ein Sonnenaufgang.
    »Wer ist das?«, fragte Aindru laut flüsternd. Alana verdrehte die Augen.
    Die Elfe schüttelte ihren Mantel aus und ließ den Stallburschen stehen, der hinter ihrem Rücken eine unfeine Geste machte und wieder zu seinem Besen griff. Sie schritt auf die Geschwister und Garnet zu, warf ihnen einen flüchtigen, gleichgültigen Blick zu und rauschte mit wehendem Mantel an ihnen

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