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 Sturm im Elfenland

Sturm im Elfenland

Titel: Sturm im Elfenland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frances G. Hill,
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Schwingung des Sternensteins aufzunehmen, solange der Schutzzauber darum gewoben war. Ich hob nach einer Weile nutzlosen Herumstocherns seufzend den Kopf und fragte: »Gibt es keine Möglichkeit, diesen Stein ohne seinen Schutz genauer zu examinieren?«
    »Doch, die gibt es«, erwiderte eine Stimme hinter mir. Ich drehte mich um und sah, dass Auberon, Trond und Vetle zu uns gestoßen waren. Sie alle trugen diese albernen Augenbinden, was unserem Treffen eine unwirkliche, geheimnisvolle und gefährliche Atmosphäre verlieh.
    Vetle, der gesprochen hatte, kam an meine Seite und betrachtete den schimmernden Stein. Dann hob er den Kopf und sah seinen König und danach mich an. »Wir haben so etwas noch nie getan und haben keine Erfahrung damit, was passiert, wenn ein ungedämpfter, ungebundener Stein übergeben wird. Das ist die pure Urform ungezähmter und wilder Magie. Es ist möglich, dass du den Stein nicht unter Kontrolle bekommst. Das Experiment ist lebensgefährlich. Ich rate davon ab.«
    Ich warf einen Blick auf den schimmernden Stein. »Wenn ich den Stein nicht untersuche, werden wir nie weiter in das Geheimnis der Dämonentore vordringen. Ich muss es wagen.«
    Vetle blickte zu seinem König. Trond hob mit einer zweifelnden Geste die Schultern, sah wiederum Auberon an. Der nickte. »Was auch immer es ist, Munir wird es meistern«, sagte er mit solch sicherem Vertrauen in mich, meine Stärke und meine Fähigkeiten, dass ich verlegen den Kopf senkte.
    Arve erhob seine Stimme: »Ich bin dagegen, Trond Hammerschlag. Wie viele Elfen willst du noch als Steinträger durch die Welt laufen lasse?«
    Der Zwergenkönig brachte den Alten mit einer Handbewegung zum Schweigen. Er nickte Vetle zu, der meinen Arm ergriff und mich zu einem schwarzen Stein lenkte, der etwas erhöht aus dem Boden ragte. Er reichte mir ein Paar Handschuhe aus Fischleder und sagte: »Stell dich hierhin. Wenn etwas schiefgehen sollte, haben wir dich isoliert.«
    Der Stein strahlte eine kribbelnde Spannung aus, die mir ameisengleich die Beine hinauflief. Ich schauderte. »Was könnte passieren?«
    Vetle kämmte sich mit den Fingern durch seinen Bart. Er schien nach Worten zu suchen. »Es könnte sein, dass es dir nicht gelingt, den Stein zu bändigen«, sagte er schließlich. »Ich habe keine Erfahrung damit, wie Elfen mit Sternensteinen zurechtkommen. Möglicherweise gibt es einen Zusammenbruch der Harmonien ...« Er sprach weiter, aber mit den ersten Worten hatte er bereits den Bereich verlassen, in dem ich ihm noch folgen konnte.
    Ich unterbrach ihn, indem ich ihm auf die Schulter klopfte. »Lass gut sein«, sagte ich. »Was muss ich jetzt tun?«
    Er erklärte mir, dass er den Stein nun befreien würde und dass ich den ersten Moment des Aufflammens abpassen müsse, um eine Verbindung zwischen mir und dem Wesen des Steins herzustellen. Danach würde ich nach eigenem Ermessen verfahren müssen, weil jeder erste Kontakt mit einem Sternenstein nach einem anderen Muster verliefe.
    »Aber wenn das geklappt hat, kannst du jederzeit aus dem Rapport springen«, endete Vetle mit einem aufmunternden Lächeln. »Ich halte den Schutzkreis um dich und den Stein aufrecht, dann können eventuell vorkommende Entladungen keinen von uns verletzen.«
    »Was ist die Quelle der Entladung?«, fragte ich mit einer unguten Vorahnung.
    »Du«, erwiderte Vetle fröhlich und zog einen Bannkreis um mich.

Kapitel 12

    Erramun sprach kein Wort mit Ivaylo, während sie durch den Garten gingen. Ivaylo fühlte, wie sein Herz heftig klopfte. Ein paar Worte über deine Ausbildung und über deinen Vater, hatte der Lehrer gesagt. Über deinen Vater.
    Die Worte dröhnten in Ivaylos Ohren. Er schluckte, um die plötzliche Trockenheit in seinem Hals zu bekämpfen. Niemand hier hatte mit ihm über seine Eltern gesprochen. Alle taten beinahe so, als hätte es Farran und Audra nie gegeben. Sie sind tot, dachte Ivaylo. Sie müssen tot sein, denn warum waren sonst alle so abweisend und verschlossen, wenn die Sprache auf Farran und Audra kam?
    Über deinen Vater. Ivaylo warf einen Blick auf Erramun. Der Lehrer hatte seine Hände auf den Rücken gelegt und schien weder zu sehen noch zu hören, was um ihn herum vorging. Hatte er vergessen, dass Ivaylo ihm folgte?
    »Wohin gehen wir?«, fragte Ivaylo.
    Erramun antwortete nicht sofort. Dann wandte er den Kopf und sah Ivaylo nachdenklich an. »Ich möchte nicht, dass wir gestört werden«, erwiderte er. »Ich besitze ein kleines Refugium unten am

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