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Sturm ueber den Highlands

Titel: Sturm ueber den Highlands Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Barclay
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„Ich habe nicht gedacht, dass er es tun könnte.“
    „Verdammte Hölle“, stieß Lucais hervor. „Hast du es Lionel erzählt?“
    Elspeth schüttelte den Kopf. „Raebert drohte, wenn ich irgendjemandem davon erzählen sollte, so würde er es bestreiten und seinen Männern Befehl geben, Ross als nächsten zum Krüppel zu machen.“
    „Es ist nicht dein Fehler. Ich weiß nur zu gut, dass Raebert ein grausamer, böser Mann war, der sich daran ergötzte, zu morden und Frauen Gewalt anzutun.“
    „Ich hätte einfach mehr Stärke haben sollen. Ich hätte etwas tun sollen ... “
    „O Beth. Komm her“, sagte Lucais sanft.
    Elspeth sah ihn von der Seite her an und stellte fest, dass ihr Geständnis seinen Hass in Mitleid verwandelt hatte. Sie wollte keines von beiden. „Nein, ich muss dir alles sagen. Ich war mir dessen nicht bewusst, als ich hier ankam, doch ich brauche das hier.“ Sie drehte sich im Kreis, streckte die Arme aus, um den Raum und ganz Kinduin einzuschließen. „Ich möchte hier alle Tage meines Lebens verbringen. Bei Tag Schulter an Schulter mit dir arbeiten und des Nachts in deinen Armen liegen. Ich möchte all deine Bücher lesen und vielleicht selbst ein Buch mit Legenden schreiben, wie es Megan tat. Ich möchte dein Weib sein, Mutter deiner Tochter ... und was Gott uns sonst noch schenken möge. Ich möchte die Lady von Kinduin sein. Deine Lady.“ Deine Liebe. Verschwommen durch die Tränen in ihren Augen sah sie Lucais an, wünschte sich nichts sehnlicher, als dass er ihr glaubte.
    „Warum?“ fragte er rau. Seine Augen waren erfüllt mit solchem Schmerz, dass es wehtat, sie anzusehen. Noch schlimmer war die Erkenntnis, dass, wenn es irgendeine Hoffnung gab, er sie verstehen würde, sie ihr Herz öffnen musste und damit noch größeren Schmerz riskierte.
    Elspeth zitterte. „Ich ... ich habe mich immer zu dir hingezogen gefühlt. Ich habe dagegen und gegen dich angekämpft, da du ein Barde warst und nicht der Krieger, den ich unbedingt wollte. Es scheint verrückt zu sein, das weiß ich, doch ich wies dich so grausam von mir, weil ich Angst hatte ... Angst vor meinem geheimen Verlangen für dich, Angst, einen Mann zu ehelichen, den ich wollte, doch den ich nicht respektierte, und habe damit uns beide zu Schmerz verdammt. Nun respektiere ich dich, Lucais, und ich ... ich liebe dich.“
    Lucais sah sie erstaunt an, die dunklen Schatten wichen aus seinen Augen und offenbarten die Gefühle, die er verborgen hatte. Einsamkeit, Sehnsucht und Verletzlichkeit. Alle drei verblassten in der Liebe. Diese Liebe faszinierte sie in ihrer Stärke, raubte ihr den Atem und erfüllte ihr Herz.
    „Binde mich los, Beth“, flüsterte er.
    Glaubst du an mich? wollte sie fragen. Doch sie wusste, wenn sie Vertrauen wollte, musste sie zuerst Vertrauen geben. Sie hatte einst seine Liebe von sich gewiesen, und er würde sie ihr nicht ein zweites Mal anbieten, um nicht nochmals zurückgestoßen zu werden. Dafür hatte sie Verständnis. Doch ...
    Langsam öffnete er seine linke Faust, noch immer von der Schlinge gefesselt. Seine Handfläche war rau und schwielig, die Geste jedoch so zärtlich wie seine Seele. „Wenn du mich nicht freigeben willst, dann bringe deine Lippen näher. Eine Liebeserklärung sollte mit einem Kuss besiegelt werden.“
    Elspeth sank zu ihm aufs Bett. Ihre Finger wühlten in seinem dichten Haar, sie presste ihren Mund auf den seinen und erschauerte, als seine Zunge sie liebkoste. Er liebte sie. Ihre Freude darüber war so groß, dass sie ihn nicht innig genug küssen konnte. Stöhnend gab sie sich dem Wunder hin, kaum spürte sie den Ruck an ihrer Taille, bis er sie losließ, um Luft zu holen, und da bemerkte sie, dass er es irgendwie geschafft hatte, den Dolch aus ihrem Gürtel zu nehmen.
    „Deine Knoten sind stark, Beth, doch du hast meine Handgelenke nicht nahe genug an die Bettpfosten geschnürt. Das gibt einem Mann zu viel Bewegungsfreiheit.“ Er schwenkte die Hand, in der er den Dolch hielt.
    „Ich werde mich beim nächsten Mal daran erinnern“, sagte sie. „Ich hoffe, es wird kein nächstes Mal geben.“ Lächelnd drehte er den Dolch herum und bot ihr das Heft an. „Schneidest du meine Fesseln durch?“
    „Und was dann?“ wollte sie vorsichtig wissen.
    Sein Lächeln vertiefte sich. „Nun, nachdem du für alles gesorgt hast und wir nicht gestört werden, dachte ich, wir schlafen an diesem Morgen ein wenig länger.“ Sinnliche Versprechen ließen seine Züge sanfter

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