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Sturmauge

Sturmauge

Titel: Sturmauge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Lloyd
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einschließlich Bernsteins eigenem Kommandanten Kolonel Uresh, der mit General Vrill und einer Gruppe von grau gekleideten Männern zusammenstand, die wahrscheinlich Teil von Hains Unternehmung waren, sah er auch ein Regiment der Blutgeschworenen reglos und schweigend dastehen. Diese fanatischen Reiter boten mit ihrer Rüstung, die bis auf den leuchtend roten, fangbewehrten Schädel gänzlich schwarz war, einen furchterregenden Anblick.
    Das ist also die Botschaft für die Abgesandten , dachte Bernstein, während er Hauptmann Hain um Gaur herumführte und sie vor ihrem Lord niederknieten. Seht nur genau hin. Alles, was ihr herausfinden werdet, ist, dass wir in jeder Hinsicht so mächtig und so schrecklich sind, wie ihr gehört habt. Dies ist ein weiterer Kampf, den wir mühelos gewinnen werden. Und nun stellt euch mal vor, was wir erreichen können, wenn wir uns anstrengen. Bernstein hatte genug vom Lager gesehen, um zu erkennen, dass Lord Styrax nur einen Teil des Dritten Heers hier versammelt hatte, vielleicht sieben Legionen.

    Den Männern in den grauen Umhängen wurden nun Pferde gebracht. Sie alle wirkten darauf klein und dick, einige sogar zu fett, um sich überhaupt in der Nähe eines Schlachtfeldes aufzuhalten  – aber sie stiegen alle mühelos auf. General Gaur sagte etwas zu ihnen, dann wurde ihnen das Banner eines Unterhändlers gereicht und daraufhin ritten sie auf die Stadt zu.
    »Meine Herren«, begrüßte Lord Styrax die Neuankömmlinge mit tiefer, grollender Stimme. Bernstein fühlte Stolz, als Hain und er sich verbeugten. Nur wenige Berufssoldaten würden jemals auf diese Weise angesprochen werden, es war eine Ehre, die man sich verdienen musste. »Hauptmann Hain, wird alles wie geplant verlaufen?«
    »Ja, mein Lord«, antwortete Hain im Aufstehen.
    Lord Styrax war fast einen halben Meter größer als Bernstein und dazu bedeutend breiter gebaut, aber er bewegte sich mit einer Geschmeidigkeit, wie sie nur wenigen großen Männern gelang. Sein Gesicht wirkte im schwachen Morgenlicht bleich, war aber weder von der Zeit, noch von Sorgen und auch nur von einer einzelnen, schmalen Narbe gezeichnet. Sogar nach den Jahren im Dienst des Lords war Bernstein noch immer vom Anblick des riesigen Weißauges beeindruckt.
    Einmal mehr erinnerte er sich an die Worte seines Schleifers am ersten Tag der Ausbildung im Heer: »Das Wichtigste, was du heute lernen musst, ist, dass es immer jemanden gibt, der besser ist als du. Egal, wie stark und schnell du sein magst, es gibt immer einen Besseren, darum ist Übermut der schnellste Weg ins Grab.«
    Ein junger Rekrut hatte nervös gefragt: »Was ist mit Lord Styrax?«
    Statt den Jungen zusammenzustauchen, wie es Bernstein erwartet hatte, hatte der Ausbilder nur genickt. »Unser Lord ist die Ausnahme zu jeder Regel. Er steht über uns allen.« Diesen Moment
hatte Bernstein niemals vergessen, und die Worte des Ausbilders waren heute ebenso wahr wie damals.
    »Oberst Bernstein, gut dass Ihr wieder hier seid. Auch wenn sich die Dinge nicht ganz so entwickelt haben, wie wir hofften.«
    Bernstein wurde von Lord Styrax’ Worten wieder in die Gegenwart gerissen. »Ah, nein, mein Lord, ganz und gar nicht wie geplant, aber ich habe trotzdem eine Menge gelernt.«
    »Hervorragend, man sollte immer für eine Lektion offen sein, sogar so alte Männer wie ich.« Das Weißauge lächelte Bernstein kurz an, dann wandte er sich den Männern aus Sautin und Mustet zu. »Abgesandter Jerrer, Hohepriester Ayel, stimmt Ihr mir da zu?«
    Kohrad neigte sich leicht zur Seite, damit die Männer mit seinem Vater sprechen konnten. Bernstein musterte ihre Gesichter. Jerrer versuchte offensichtlich immer noch zu ergründen, warum man ihm hier eine Belagerung vorführte; es war unmöglich, die Gedanken des Hohepriesters Vasles zu erahnen. Bernstein hatte widersprüchliche Gerüchte darüber gehört, was mit den Priestern des Landes geschah, aber keines von ihnen war ihm sonderlich einleuchtend erschienen.
    »Welche Lektion wollt Ihr uns heute erteilen?«, fauchte Hohepriester Ayel. Er war ein großgewachsener, stolzer Mann, der für seine Stellung sehr jung und noch nicht von den Jahren des Dienstes ausgezehrt schien. »Kardinal Afasin wird durch diese Zurschaustellung Eurer Stärke keine Angst bekommen, nicht so, wie sie jetzt wirkt. Euer Heer scheint mir erstaunlich klein dafür zu sein, dass Ihr eine so reiche und mit Söldnern vollgestopfte Stadt wie Tor Salan belagern wollt.«
    »Ha! In dieser

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