Sturmbote
klarstellen: dies ist nicht meine Sache, und es ist auch nicht meine Stadt, aber ich vergieße im Kampf an der Seite meiner Männer mein Blut. Ich habe kein großes Vergnügen daran, sie im Stich zu lassen, um mit der Frau zu speisen, die das Geld beherrscht.«
»Euer Sinn für Ehre ist bewundernswert«, sagte Zhia und achtete darauf, nicht spöttisch zu klingen. »Aber ich nehme an, dass Euer Sinn für Treue Eurem Lord gegenüber ihn noch übertrifft.«
»Natürlich.«
»Dann setzt Euch.«
Sie schwieg und schließlich verging Bernsteins Verärgerung. Er nahm sein Wehrgehänge ab, hängte die Säbel über die Stuhllehne und setzte sich an den Tisch.
»Braver Junge. Also, Eure Mission in Scree ist beendet. Der Schädel, den Ihr hier finden solltet, befindet sich ein für alle Mal außerhalb Eurer Reichweite, Eure Gefährten sind tot oder verschwunden. Und vom Nekromanten – es ist fraglich, ob er jemals wirklich Euer Verbündeter war – solltet Ihr Euch fernhalten, wenn Ihr an Eurer Gesundheit hängt. Vielleicht kann ich Euch eine Alternative vorschlagen, bei der Ihr nicht mit leeren Händen nach Hause zurückkehren müsst.«
»Ich lasse mich nicht kaufen.« Bernstein ballte die Fäuste.
»Ich schlage nicht vor, dass Ihr zum Söldner werdet, sondern ich will Euch dabei helfen, nach Hause zu kommen.«
»Ich verstehe nicht«, sagte Bernstein.
Zhia bot ihm einen der Becher mit Wein an und er nahm ihn mit verwundertem Ausdruck entgegen. »Der Weiße Zirkel ist am
Ende«, sagte sie. »All seine verbleibende Macht befindet sich in Scree, und Scree wird bald nicht mehr sein. Ich werde dafür sorgen müssen, dass im Land nicht ganz so weithin bekannt wird, wo ich mich befinde. Aber ganz sicher werde ich den Zirkel und seine Mitglieder überleben.«
»Was hat das mit mir zu tun?«
»Nun, Oberst, wie Ihr Euch sicher gedacht habt, bin ich ein Bündnis mit dem König von Narkang eingegangen, aber ich versichere Euch, es ist wenig mehr als eine Abmachung. Ich habe genug Feinde und möchte mir keine neuen machen. Seine Ziele stimmen nicht mit meinen überein, aber solange seine Pläne die meinen nicht stören, sehe ich keinen Anlass für Unmut. Und es ist für einen Feind der Götter immer gut, wenn ihm jemand einen Gefallen schuldet.«
»Und das Gleiche wollt Ihr Lord Styrax anbieten?«
»In gewisser Weise. Ich habe nicht vor, ein Reich zu errichten, warum sollte ich also seinem in die Quere kommen wollen? Ich habe viele Jahre bei Euren Leuten verbracht. Ich habe sie in ihrer schwächsten und stärksten Stunde gesehen. Im Augenblick werden sie von einem Mann geführt, dessen Schritte im ganzen Land widerhallen. Ich denke, mit einem solchen Mann sollte man Absprachen treffen, bevor man sich über den Weg läuft.«
»Es ist Euch gleich, dass er Euer Heimatland überfallen und Euren Bruder getötet hat?«, fragte Bernstein skeptisch.
»Habt Ihr erwartet, dass ich mich rächen will?« Zhia schenkte ihm ein süßes Lächeln. »Mein Bruder ist unsterblich. Wie ihr gesehen habt, ist er wieder vollständig genesen und hegt keinen Groll mehr. Wie viele Sterbliche haben das im Laufe der Geschichte wohl geschafft?« Sie lehnte sich über den Tisch und streckte ihre Hand vor. »Koezh war schon als Sterblicher ein herausragender Kämpfer. Seit seinem sechzehnten Lebensjahr wurde er nur dreimal besiegt, das erste Mal von einem gefeierten
Elfenduellisten, der angeboten hatte, ihn auszubilden.« Sie hob einen Finger.
»Das zweite Mal von Eperal, dem gewalttätigsten Aspekt Ilits, der eine für einen Sterblichen tödliche Wunde in Kauf nahm, um Koezh zu entwaffnen.« Der zweite Finger hob sich, gefolgt vom dritten. »Und zuletzt natürlich Karkarn, der Gott des Krieges selbst. Seitdem hat nur ein Sterblicher neben Eurem Lord solches vollbracht, und das war wohl eher ein Glück. Koezh erzählte mir überrascht, dass sich Euer Lord nicht auf sein Glück hatte verlassen müssen.«
Bernstein nickte. »Ich habe Lord Styrax kämpfen sehen. Ihr habt allen Grund, besorgt zu sein.«
Zhia verschluckte sich fast an ihrem Wein. »Besorgt? Mein lieber Junge, dein Lord ist ein großartiger Krieger, aber Koezh und ich sind keine Kinder. Sich mit uns beiden anzulegen, das wäre ein Zeichen von mangelndem Verstand, und Kastan Styrax sänke in meinem Ansehen erheblich, wenn er so etwas versuchen würde.«
Bernstein trank aus und stand auf. »Wie lautet also Eure Nachricht?«
»Wenn er redet, werde ich zuhören. Ich weiß, dass er die Brache
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