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Sturmbringerin

Sturmbringerin

Titel: Sturmbringerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Kullick
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Mädchen war dabei das Zimmer wieder zu verlassen. Mein Blick schwenkte zu dem Tisch. Ein kleines Tablett mit einem Wasserkrug und einem Teller stand dort.
    Gierig griff ich nach dem Krug und stürzte seinen Inhalt hinunter. Ich gebot mir, noch etwas für später übrig zu lassen und nahm stattdessen den Teller in Augenschein. Darauf lag eine dicke Scheibe Brot, die dünn mit Schmalz bestrichen war.
    Zwar würde sie nicht lange vorhalten, aber es war besser als gar nichts. Also biss ich hastig hinein und hatte sie nur Momente später verschlungen. Ich verschluckte mich in meiner Eile und war froh, noch Wasser zu haben, um den Knoten in meinem Hals zu lösen.
    Erschöpft ließ ich mich zurücksinken, sobald ich mein karges Mahl beendet hatte. Ich war noch nicht bereit für einen weiteren Tag voller Qualen. Vermutlich wäre ich das nie.
    Reglos blieb ich liegen. Je länger ich über das grübelte, was heute mit mir geschehen würde, desto ängstlicher wurde ich.
    Gern hätte ich noch einmal versucht ein wenig zu schlafen, aber ich traute mich nicht die Augen zu schließen.
    Der Morgen dämmerte und die aufgehende Sonne kündigte den neuen Tag an. Voller Furcht sah ich in die Mitte des Raumes. Mächtig und einschüchternd stand dort der grobe Pfahl, an den man mich gewiss auch heute wieder fesselte.
    Meine Zellentür schwang kraftvoll auf und die Frau, die bei unserer Gefangennahme mit dabei gewesen war, betrat autoritär den Raum. Sie war es, die mich das erste Mal mit ihrer Gabe vor Schmerz gelähmt hatte. Hinter ihr folgten einige Soldaten.
    Erleichtertes Murmeln machte sich unter den Männern breit, die in der Nacht Wache gestanden hatten. Sie machten sich auf den Weg nach draußen und ließen mich mit den Neuankömmlingen allein. Demnach war dies wie erwartet der Schichtwechsel.
    Mir graute vor dem, was nun zweifellos käme und ich machte mich ganz klein. Es half nichts, sie sah mich trotzdem.
    Geradewegs marschierte die Frau zum Bett. Sie war ungleich furchteinflößender als Orena es war. Der Mann, der meine Magie gefangen hielt, schloss sich ihr an. Auch er hatte uns auf unserer Fahrt nach Turont begleitet und dafür gesorgt, dass die Bären und ich wehrlos blieben.
    Vor meinem Bett blieb die Frau stehen und gab einem der Soldaten ein Zeichen. Dieser machte sich daran, das Seil von dem Eisenring zu lösen.
    »Steh auf«, forderte sie herrisch.
    Ich atmete tief durch und ließ mir noch einen Moment Zeit. Meine Angst durfte ich ihnen nicht zeigen.
    Gerade als ich unbeholfen unter der Decke hervorkommen wollte, zog die Frau kräftig an meinen Fesseln und beförderte mich aus dem Bett. Meine Beine waren hilflos in der Decke verwickelt, sodass es mir nicht gelang, auch nur annähernd das Gleichgewicht zu halten.
    Der Länge nach schlug ich auf den Boden und stieß mir schmerzhaft die Ellenbogen und Knie an den harten Steinfliesen.
    Vor Schreck und Schmerz schweratmend, blieb ich einfach auf dem Boden liegen. Einige der Soldaten fanden dieses Schauspiel offensichtlich äußerst unterhaltsam und auch die Begabte prustete amüsiert.
    Ich sah ihren Fuß kommen, war aber nicht in der Lage, sie aufzuhalten. Kräftig trat mir die Frau in den Magen. Ich krümmte mich zusammen, aber es half nicht, um die aufkommende Übelkeit zu lindern, geschweige denn den Schmerz, der durch meinen Leib pochte.
    Ich wollte mich erheben, bevor sie mich noch einmal trat, kam aber nur auf alle Viere, als ich den Kampf gegen meinen Magen verlor. Ich erbrach das Wenige, das sie mir zu essen gegeben hatten auf den Boden.
    Sobald ich aufhörte zu würgen, trat die Frau zu mir heran und griff in meine Haare. Sie bog meinen Kopf nach hinten, sodass ich ihr in die Augen sehen musste.
    »Wenn ich dir das nächste Mal einen Befehl gebe, dann wirst du ihn augenblicklich ausführen, haben wir uns verstanden?!«, donnerte sie mir wütend entgegen.
    Es kostete mich sämtliche Selbstbeherrschung, aber ich durfte nicht kleinbeigeben. Egal was es kostete, ich würde nicht gefügig vor dieser Furie auf dem Boden kriechen.
    Unbeteiligt sah ich ihr in die Augen. »Du kannst mich mal, Miststück!«
    Ich hatte es mir selbst nicht zugetraut, aber ich begann doch tatsächlich sie auszulachen.
    Ihr Zorn war regelrecht greifbar. Sie stieß meinen Kopf wuchtig auf den Boden. Es tat schrecklich weh, doch anstatt zu schreien oder sie zu bitten, aufzuhören, lachte ich japsend weiter.
    Ich war stark. Ich gab nicht auf, nicht heute und nicht morgen. Ich hämmerte mir die

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