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Sturmfahrt der Liebe: Er war der König der Meere - und sie die Herrscherin seines Herzens (German Edition)

Sturmfahrt der Liebe: Er war der König der Meere - und sie die Herrscherin seines Herzens (German Edition)

Titel: Sturmfahrt der Liebe: Er war der König der Meere - und sie die Herrscherin seines Herzens (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Ashley
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beherrschen, den Mann nicht zu treten. »Sobald wir an Land sind, wird sie meine Frau.«
    »Sie vergeudet ihr Leben, Sie zu wählen. Als meine Frau könnte sie so vieles haben!«
    »Sie wird auch als meine Frau reichlich haben. Ich bin kein armer Mann.«
    »Sie verdient das bestmögliche Leben.«
    »Ich werde mich bestens um sie kümmern.«
    Lord Rudolph runzelte die Stirn. »Und ich nicht?«
    »Doch, gewiss, bis Sie ihrer überdrüssig werden, bis der Reiz des Neuen verflogen ist. Ich hingegen lasse mich nicht von jeder Frau ablenken, die mich ansieht. Vielmehr werde ich es als Wohltat empfinden, mich um keine andere mehr scheren zu müssen.«
    »Teufel noch mal, und da behaupten Sie, wir Engländer seien kaltblütig! Hören Sie sich nur reden! Das Mädchen braucht Zuneigung, ist geradezu ausgehungert danach. Ich bezweifle, dass ihr jemals auch nur ein Funken davon zuteil wurde; gewiss nicht von dem Burschen, der sich ihr Bruder nennt.«
    Austin war verärgert, biss aber die Zähne zusammen. »Ich werde ihr alles geben, was sie braucht.«
    »Außer Zuneigung.«
    »Erzählen Sie mir nicht, Sie würden sie lieben!«
    »Und Sie tun es? Sie lieben nichts außer Macht, die Kontrolle über alles und jeden. Sie lieben es, der Captain Ihres Schiffes zu sein, ob es nun die Aurora ist oder ein Haus in Boston. Sie werden das Mädchen erdrücken!«
    »Sie hat sich entschieden.«
    »Ja, vermutlich hat sie das.« Wittington blickte die Treppe hinunter in den beleuchteten Korridor. »Dafür haben Sie ja gesorgt, nicht wahr?«
    »Wollen Sie andeuten, ich hätte mich über Bord geworfen, um Evangeline in meine Arme zu locken?«
    Lord Rudolph bedachte ihn mit einem verächtlichen Blick. »Ich bin sicher, Sie hätten, wären Sie auf die Idee gekommen. Guten Tag, Captain.«
    Mit diesen Worten verschwand er in der Morgendämmerung. Austin sah ihm nach. Der Mann besaß die klassische Arroganz und Selbstverliebtheit der Engländer, die glaubten, ihnen stünde die Macht über alles zu – politisch, ökonomisch, gesellschaftlich. Vor dem Krieg hatte Austin Männer wie ihn gekannt – Aristokratensöhne, die in die Kolonien kamen, sich nahmen, was sie wollten, und dann mit vollen Taschen nach England zurückreisten, nachdem sie die Leute ruiniert hatten, die in den Kolonien schufteten. Aristokratensöhne waren Armeekommandanten gewesen, die ihre Männer nach Belieben in amerikanischen Haushalten unterbrachten, wo die Soldaten Ernten zerstörten, Vieh stahlen, Frauen missbrauchten und lachten, wenn man sie zur Verantwortung ziehen wollte.
    Männer wie Austin hatten dafür gesorgt, dass sie bezahlten.
    Wahrscheinlich hatte Wittington während des Unabhängigkeitskrieges den Engländern geholfen, die Kolonien in Schach zu halten.
    Und er tat es wohl noch. Ein Wittington stand auf der Liste in Austins Kabine. Und Lord Rudolph hatte bisher nicht zufriedenstellend erklären können, warum er sich außerhalb Englands aufhielt. Er sollte in London sein, nach der neuesten Mode gewandet, und seine elegante Mätresse besuchen, statt sich auf den Meeren herumzutreiben. Zweitgeborene Söhne reisten durch die Weltgeschichte; Erstgeborene wie Lord Rudolph blieben zu Hause und waren für die Erbfolge zuständig.
    Austin wartete, bis der Mann ein ganzes Stück in Richtung Vorschiff gegangen war, bevor er sich umdrehte und die Treppe hinunterstieg.
    Bei dem Gedanken, dass Evangeline in seinem Bett auf ihn wartete, beschleunigte sich sein Puls, und Erregung durchflutete ihn. Wittington hatte ihn kalt genannt und ihm vorgehalten, er könnte Evangeline keine Zuneigung schenken. Was für ein Narr!
    Er öffnete die Kabinentür und ging hinein.

Kapitel 19
    A ls Austin die Kabinentür öffnete, drehte Evangeline ihr Gesicht zur Wand.
    Sie hatte jedes einzelne Wort seines Gesprächs mit Lord Rudolph gehört, und jedes einzelne davon hatte sich wie ein Messerstich in ihr Herz gebohrt.
    Natürlich hatte sie gar nicht vermutet, dass er sie liebte. Austin Blackwell, der gutaussehende, mächtige Captain, würde sich nicht Hals über Kopf in eine englische Jungfer mit Brille verlieben.
    Umso angestrengter hatte sie gelauscht und gebetet, Austin möge Lord Rudolph erklären, dass sie ihm wirklich nicht gleichgültig war. Aber wann immer dieser Austin vorhielt, er könnte keine Zuneigung für sie empfinden, hatte Austin es nicht geleugnet.
    Warum konnte nicht Lord Rudolph derjenige sein, der kühle, sachliche Antworten gab, während Austin ihm hitzig erwiderte, dass er

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