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Sturmjahre

Sturmjahre

Titel: Sturmjahre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Wood
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weiblichen Kräfte auf und kurieren Sie die kleinen Störungen, die Gefahrensignale sind, sofort. Die tägliche Einnahme von Sara Fenwicks Wundermixtur kräftigt und erhält den fein ausbalancierten weiblichen Mechanismus. Lesen Sie die nachstehenden Schreiben von Frauen, die litten und bei Mrs. Fenwick Hilfe suchten.‹
    »Können Sie mir helfen, Doktor?«
    »Sie haben sehr große Fibrome, Mrs. Sargent. Sie sind die Ursache der Blutungen.« Samantha trocknete sich die Hände an einem frischen Handtuch. »Wann haben die Blutungen denn angefangen?«
    Mrs. Sargent, eine kleine, zierliche Frau, war sichtlich erregt. »Vor ungefähr fünf Jahren, nach Timothys Geburt. Anfangs war es nicht schlimm, nur hin und wieder mal eine kleinere Blutung. Aber vor ungefähr drei Jahren wurde es stärker. Da dauerte meine Periode oft zwei Wochen.«
    »Sie sind nicht zum Arzt gegangen?«
    »Ich hätte meine Arbeit in der Bäckerei verloren, wenn ich mir freigenommen hätte, um zum Arzt zu gehen. Aber ich habe an Sara Fenwick {390} geschrieben. In den Anzeigen steht doch immer, daß ihr Mittel Wunder wirkt.«
    Samantha sah nachdenklich auf die Annonce hinunter. Sara Fenwicks gütiges Gesicht blickte sie freundlich lächelnd an.
    »Und was hat sie empfohlen?«
    »Sie schickte mir eine Flasche ihres Mittels. Und wirklich, kaum hatte ich was davon genommen, ging es mir gleich besser.«
    Samantha nickte. Das war dem hohen Alkoholgehalt zu verdanken.
    »Aber die Blutungen hörten nicht auf. Ich schrieb ihr noch einmal, und sie antwortete, ich solle die täglichen Dosen des Mittels erhöhen. Aber es half nichts«, bekannte Mrs. Sargent mit gesenktem Kopf. »Ich hab’ das Mittel jeden Tag genommen, bis ich es am Schluß einfach nicht mehr aushalten konnte. Die Blutungen wurden immer stärker, und ich fühle mich jetzt sehr schwach.«
    Samantha zog sich einen Stuhl heran und setzte sich. »Mrs. Sargent«, sagte sie, »die Fibrome sind nicht bösartig, aber sie müssen heraus.«
    Die Frau wurde blaß. »Sie meinen, ich muß operiert werden?«
    »Ja.«
    »Was ist das für eine Operation?«
    »Wir müssen Ihre Gebärmuttgraer entfernen.«
    Mrs. Sargent stieß einen Entsetzensschrei aus und begann zu weinen.
    Samantha tätschelte ihr das Knie. »Wenn Sie gleich am Anfang zum Arzt gegangen wären, hätte man etwas tun können, aber die Fibrome sind inzwischen so gewachsen, daß nur noch die Operation in Frage kommt.«
    »Wir können uns das nicht leisten«, jammerte sie in ihr Taschentuch. »Wir kriegen ja kaum die Kinder durch.«
    »Mrs. Sargent, das Krankenhaus ist für alle, die nicht zahlen können, kostenlos.«
    »Aber – o Gott, die Gebärmutter entfernen. Ach bitte, Dr. Hargrave, können Sie nicht was anderes versuchen?«
    Samantha sah die Frau voller Bedauern an.
    »Wegen mir ist es ja gar nicht. Es ist wegen Harry. Er liebt mich dann bestimmt nicht mehr.«
    »Aber natürlich wird er Sie weiterlieben, Mrs. Sargent.«
    »Aber ich bin doch noch nicht mal vierzig! Bitte, Dr. Hargrave!« flehte Mrs. Sargent. »Tun Sie es nicht. Lieber würde ich sterben.«
    Samantha legte der weinenden Frau tröstend die Hand auf die Schulter. »Ich wünschte, es gäbe eine Alternative.«
    »Hat denn das Mittel überhaupt nicht geholfen?«
    {391} »Es ist nur ein Stärkungsmittel, Mrs. Sargent. Es kann organische Defekte nicht beseitigen.«
    »Aber meine Schwester hatte eine Gebärmuttergeschwulst, und als sie anfing, Sara Fenwicks Mixtur zu nehmen, hat die sich völlig aufgelöst. Und mir hat das Mittel auch immer so gutgetan. Wenn ich nach zehn Stunden Arbeit in der Bäckerei heimkomme, kann ich kaum noch kriechen. Dann nehme ich meine Mixtur und sofort bin ich wieder ganz da. Das Kochen und Saubermachen macht mir überhaupt nichts mehr aus.« Sie umklammerte Samanthas Hand. »Bitte, Doktor …«
    Samantha spürte, wie ihr die Tränen kamen. Manchmal war es sehr schwer, objektive Distanz zu wahren. »Wenn wir die Operation nicht machen, Mrs. Sargent«, sagte sie eindringlich, »wird es Komplikationen geben.«
    »Aber ich will nicht mit einem Schlag alt werden.«
    »Alt, Mrs. Sargent?«
    »Die Wechseljahre«, flüsterte sie. »Die kommen doch, wenn einem die Gebärmutter rausgenommen wird.«
    »Das ist ein Märchen, Mrs. Sargent. Nur wenn die Eierstöcke entfernt werden, tritt die Menopause ein. Aber bei Ihnen werden wir einzig die Gebärmutter entfernen, die nichts weiter ist als ein Muskel.«
    »Aber dann bin ich ja keine Frau mehr …«
    Samantha

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