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Sturms Jagd

Titel: Sturms Jagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M Quandt
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würgen und lautstark zu husten, trat ihm der Clown mit seinen Kampfstiefeln in die Rippen. Dann klopfte er auf die Sitzfläche des nun leeren Sessels. »Komm schon, Süße, mach schön Platz.«
    Mara dachte gar nicht daran, sondern ging neben dem gepeinigten Mann in die Knie. Seine Krawatte war infolge des Ziehens zur Schlinge geworden, der Knoten schnürte ihm die Kehle zu, und er selbst konnte ihn nicht lockern, da seine Arme auf dem Rücken gefesselt waren.
    Mit einem raschen Handgriff lockerte Mara den Krawattenknoten. Im nächsten Moment fühlte sie sich von einer schier unwiderstehlichen Kraft in die Höhe gerissen und wie eine Puppe auf die Füße gestellt.
    Das Zerreißen von Stoff war zu hören, als sich die Träger ihres Kleides – vom Gerangel in der Schalterhalle bereits ramponiert – endgültig verabschiedeten. Gleichzeitig spürte sie einen klaffenden Riss im Rückenteil, der von der Schulter bis zum Steiß reichte. Sofort musste sie mit der Rechten zufassen, damit die Vorderseite des Kleides nicht wie ein Lätzchen herunterfiel und sie im Büstenhalter dastehen ließ.
    Im Hintergrund schluchzte eine Frau, entsetztes Geflüster wurde laut.
    Der Clown baute sich vor Mara auf. Er brüllte wie ein Geistesgestörter: »Du sollst dich auf deinen Hintern setzen und nicht den Samariter spielen.« Er war ein gutes Stück größer als sie und kam ihr fast doppelt so breit vor.
    »Sein Schlips hätte ihn stranguliert!«, schrie sie die Maske an.
    Der Clown schlug ihr jäh ins Gesicht, zwar mit der flachen Hand, doch dafür mit solcher Wucht, dass sie das Gefühl hatte, ihr Schädel würde davonfliegen.
    Wie von der Axt gefällt, ging sie zu Boden und landete auf dem Bauch. Ihre rechte Wange brannte wie Feuer. Dann spürte sie den Koloss über sich, hörte sein triumphierendes Lachen und ächzte, als er sich genau auf ihrem Gesäß niederließ. Wie bereits zuvor im Schalterraum verdammte er sie zur Bewegungslosigkeit, indem er einfach sein Körpergewicht gegen sie einsetzte. Das war diesmal allerdings noch unangenehmer als vorhin, da sie in der Bauchlage nicht sehen konnte, was über ihr geschah. Ihr Horizont war auf das Muster des Teppichs zusammengeschrumpft.
    Aus dem Schluchzen im Hintergrund wurde hysterisches Geschrei. Gleichzeitig versuchte jemand heldenmütig, den Clown zu beschwichtigen. »Um Gottes willen, seien Sie nicht so brutal zu der Frau!«
    Nun mischte sich der Aufpasser ein und verkündete, den Nächsten, der ungefragt die Fresse aufreiße, plattzumachen. Dabei fuchtelte er mit dem Sturmgewehr herum.
    Der Clown schickte sich derweil an, Mara zu fesseln. »Die Arme hinter dem Rücken verschränken, Süße!«, befahl er.
    Sie gehorchte. Mist, wenn sie erst verschnürt war, sanken ihre Chancen gegen null, vielleicht doch noch etwas auszurichten. Dabei waren die Umstände auf den zweiten Blick gar nicht so ungünstig, wie sie zunächst befürchtet hatte.
    Abgesehen von den zwei Angestellten im Schalterraum, die dazu dienten, eventuellen Neuankömmlingen vorzugaukeln, es sei alles in Ordnung, wurden sämtliche Geiseln in diesem Raum festgehalten. Zumindest nahm Mara das an. Das Gute dabei war, dass es nur einen einzigen Zugang gab und man sich somit leicht verbarrikadieren konnte. Danach musste Kontakt mit der Außenwelt hergestellt werden, und dann konnte das SEK die Bank stürmen, ohne die Geiseln über Gebühr zu gefährden.
    Doch vorher galt es, einen 200 Pfund schweren Clown abzuschütteln und anschließend den anderen Typ zu überwältigen und zu entwaffnen. Natürlich lautlos, damit die übrigen Ganoven nicht darauf aufmerksam wurden. Mara schalt sich eine Närrin. Hatte sie sich tatsächlich gerade einzureden versucht, die Umstände wären gar nicht so ungünstig wie zunächst befürchtet? Schwachsinn, in Wirklichkeit waren sie noch viel ungünstiger!
    Sie wartete darauf, dass ihre Hände mit Kabelbinder gefesselt wurden, doch stattdessen geschah etwas anderes: Sie spürte eine Berührung im Nacken. Diese war sachte, beinahe schüchtern und verflüchtigte sich sogleich wieder. Dann streifte der Clown die Handschuhe ab, und die liebkosende Berührung wiederholte sich, diesmal unbehandschuht. Seine Finger waren kalt und feucht. Behutsam ließ er sie zwischen ihren Schulterblättern hin und her wandern, um schließlich am Verschluss ihres champagnerfarbenen Büstenhalters herumzunesteln. In dieser Sekunde wurde ihr bewusst, dass ihr gesamter Rücken nackt war und dass dies vermutlich auch für

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