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Sturms Jagd

Titel: Sturms Jagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M Quandt
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Wortwahl war lächerlich, auch ihre Stimme hörte sich kraftlos an. Von der Energie, die sie für gewöhnlich ausstrahlte, war nichts zu spüren.
    Dementsprechend dachte Tom gar nicht daran zu gehorchen, sondern kämpfte weiter. Die Auseinandersetzung hatte sich inzwischen wieder in die Mitte des Raumes verlagert.
    Mara war unfähig, etwas zu unternehmen. Sie sah Toms verzerrtes Gesicht, feuerrot, verbissen, boshaft. Trotzdem war es ein vertrautes Gesicht. Noch vor rund fünf Stunden hatte sie es im Halbdunkel betrachtet, als er friedlich neben ihr auf dem Kopfkissen gelegen hatte. Und vor acht Stunden hatten ihre Wangen einander sogar berührt, als sie Tom in sich gespürt hatte. Es war unglaublich, wie sehr die Welt seitdem aus den Fugen geraten war.
    »Tun Sie doch was!«, rief eine der Geiseln beschwörend. Es war der Mann mit der senffarbenen Krawatte.
    Plötzlich fiel Tom das Messer in die Hand, mit dem Greiner vorhin die Fesseln der Gefangenen durchtrennt hatte. Es gelang ihm, sich über den verdeckten Ermittler zu bugsieren, rittlings, und er versuchte, ihm die Klinge in den Hals zu rammen.
    Mara war fassungslos. Das konnte unmöglich ihr Tom sein. Für den Bruchteil einer Sekunde wunderte sie sich, dass die anderen Bankräuber noch nicht auf die Kampfgeräusche reagiert hatten. Hörten sie denn nichts? Offenbar waren sie alle unten im Tresorraum.
    Greiner wehrte sich, indem er den Waffenarm des Kontrahenten umklammerte und die Klinge auf Distanz hielt. Er war jedoch in der schwächeren Position, da er unten lag.
    »Um Himmels willen, so schießen Sie doch!« Der Appell kam abermals von der Senfkrawatte.
    Ruckartig hob Mara das Gewehr. Allmächtiger, war das Ding schwer. Sie zielte auf Toms Rücken, bis ihr einfiel, dass er eine Schutzweste trug, die zum Besten und Sichersten gehörte, was der Markt zu bieten hatte. Dass die rein mechanische Wucht des Geschosses ihn dennoch außer Gefecht gesetzt hätte, zumindest vorübergehend, war ihr in diesem Moment nicht klar.
    Die Messerspitze kam Greiners Kehle gefährlich nahe.
    Mara zögerte, zielte schließlich auf Toms Hinterkopf. Sie zitterte, krümmte den Zeigefinger. Gütiger Gott, sie konnte ihm doch nicht in den Kopf schießen! Überdies hatte sie schon einmal einen Menschen erschossen, vor fünf Monaten, einer Woche und fünf Tagen, und sie kannte das grässliche Gefühl, das darauf folgte. Nein, ein Toter auf ihrem Konto war bereits einer zu viel!
    Sie erhaschte Greiners flehenden Blick. Der verdeckte Ermittler stand kurz davor, den Kampf auf Leben und Tod zu verlieren.
    Endlich raffte sie sich auf, senkte die Waffe, machte drei hastige Schritte. Dann trat sie Tom mit voller Wucht in die Rippen, vergaß dabei jedoch, dass er eine Kevlarweste trug und sie keine Schuhe. Ein gepeinigter Schrei entstieg ihrer Kehle, und sie hatte das Gefühl, sich die Zehen gebrochen zu haben.
    Aber zumindest konnte sich Greiner befreien. Er warf seinen Widersacher ab und war sofort auf den Beinen. Geschwind griff er nach einem Stuhl, den er schützend vor sich hielt, in Erwartung eines neuen Messerangriffs. Und der würde nicht lange auf sich warten lassen, denn Tom hatte sich ebenfalls wieder aufgerappelt.
    Mara war verzweifelt. Im Schießkino und im Training hatte man ihr beigebracht, wie sie in Extremsituationen zu reagieren hatte, doch im Ernstfall war das nicht viel wert, wie sich in diesem Augenblick zeigte. Abermals richtete sie das Gewehr auf Tom, diesmal jedoch weitaus energischer.
    »Weg mit dem Messer!«, befahl sie. »Du wirst dich auf der Stelle hinknien und die Arme hinter dem Kopf verschränken!«
    Er hatte tatsächlich die Nerven, höhnisch zu lachen. »Und wenn nicht? Ich trage eine Panzerweste. Außerdem Arm- und Beinmanschetten. Du wirst mir also den Kopf wegpusten müssen.« Ohne es zu wissen, traf er damit genau ihren wunden Punkt. »Mit einem Gewehr dieser Durchschlagskraft und auf solch geringe Distanz wird das Hirn bis unter die Decke spritzen. Mein Kopf wird förmlich explodieren. Das willst du doch nicht, oder? Ich dachte, du liebst mich.«
    Er kam langsam auf sie zu.
    Sie wich einen Schritt zurück. »Das tue ich immer noch«, erwiderte sie mechanisch, vermutlich, weil es der Wahrheit entsprach.
    Er ließ das Messer fallen und streckte die Hände aus, um ihr das Gewehr abzunehmen. Sie wich weiter zurück, bis sie gegen die Wand stieß. Die Mündung zeigte genau auf seine Stirn.
    Plötzlich machte er einen Satz nach vorn und entriss ihr die Waffe mit

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