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Sturms Jagd

Titel: Sturms Jagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M Quandt
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rang sie sich ein Lächeln ab.
    Der Miesepeter legte den Füller beiseite, machte jedoch keine Anstalten, etwas Hilfreiches zu unternehmen. »Wer garantiert mir denn, dass Sie tatsächlich Herrn Strassers Schwester sind, Frau …«
    »Sturm«, sagte sie. Der Typ ist eindeutig paranoid! , ging es ihr durch den Kopf. Dann hatte sie die Nase voll, und sie knallte ihren Dienstausweis auf den Tresen. »Schauen Sie, welcher Name dort steht: Tamara Sturm. Das bin ich, wie an dem Bild unschwer zu erkennen ist.«
    Herr Klein rümpfte die Nase und betrachtete den Ausweis mit scharfem Blick, ehe er ihn behutsam mit Daumen und Zeigefinger an sich nahm. Schließlich hielt er ihn gegen das Licht, ganz so, als wolle er einen Geldschein auf seine Echtheit prüfen.
    »Sie sehen gar nicht aus wie eine Polizistin«, stellte er nach einer Weile fest.
    »Bin ich aber.«
    »Hm … Aber nicht bei der Kripo, oder?«
    »Nein, natürlich nicht.«
    »Das dachte ich mir, das dachte ich mir. Allerdings weiß ich jetzt lediglich, dass Sie Frau Sturm sind. Schön.«
    Mara ahnte, was als Nächstes kommen würde. Da sie keine Zeit für noch mehr blödsinnige Fragen hatte, zeigte sie ihm ihren Personalausweis. Sie kam sich vor wie bei einer Grenzkontrolle. »Sehen Sie, was da steht? Tamara Sturm, geborene Strasser. Reicht Ihnen das jetzt, oder wollen Sie auch noch meine Fingerabdrücke überprüfen?«
    Der kleine Mann war offenkundig nicht nur gegen Freundlichkeit immun, sondern auch gegen Ironie. »Scheint in der Tat alles in Ordnung zu sein«, stellte er fest, ohne eine Miene zu verziehen. »Nun, dann lassen Sie mich kurz schauen, ob Herr Strasser Ihnen eine Nachricht hinterlassen hat.«
    Mara dachte: Ich wäre Ihnen unendlich dankbar, Sie kleinwüchsiges Arschloch . Sie sagte: »Ich wäre Ihnen unendlich dankbar.«
    »Es ist mir ein Vergnügen, Ihnen zu helfen«, beteuerte er. »Vielleicht können Sie ja mal ein Auge zudrücken, wenn ich im Halteverbot stehe. Hihi.« Er lachte meckernd, dann schob er seinen Füller und den Papierstapel zur Seite. Unter diesem kam eine in Leder gebundene Mappe zum Vorschein. Sie war mit einer Messingplakette versehen, auf der stand: Gästepost – Ausgang .
    Über den Tresen konnte Mara erkennen, dass in der Mappe nicht mehr als drei oder vier Briefumschläge lagen. Jos Nachricht zu finden, wenn es denn eine gab, konnte also nicht allzu schwer sein.
    »Herr Klein?«, rief eine Frauenstimme plötzlich. Sie kam aus einem Raum, der an die Rezeption grenzte, vermutlich ein Büro. Die Tür stand offen. »Der Computer spinnt wieder mal, Herr Klein. Ich kann die Reservierungen nicht bearbeiten. Könnten Sie mal kurz einen Blick darauf werfen?«
    Klein machte ein Weltuntergangsgesicht. »Natürlich, Simone, natürlich. Ich komme.« Die Postmappe unter den Arm geklemmt, verschwand er im Hinterzimmer.
    Eine Sekunde später tauchte sein Gesicht noch einmal in der Tür auf. »Entschuldigen Sie mich kurz, Frau … Es dauert nur einen Augenblick.« Dann war er wieder verschwunden, und man hörte ihn schimpfen. Als Nächstes hackte jemand wie besessen auf einer Tastatur herum.
    Der versprochene Augenblick zog sich in die Länge; die Minuten vergingen, erst fünf, dann zehn. Mara wäre am liebsten über den Tresen gesprungen und hätte Herrn Klein mit vorgehaltener Schusswaffe dazu gezwungen, endlich diese verdammte Nachricht herauszusuchen. Wenn Jo etwas über die Russen in Erfahrung gebracht hatte, dann war es wichtig, dass sie so schnell wie möglich davon Kenntnis bekam.
    Ungeduldig tigerte sie durch die Empfangshalle und versuchte, ihren Bruder auf seinem Handy zu erreichen, doch Jo hatte sein Gerät abgeschaltet. Nicht einmal die Mailbox meldete sich. Sie steckte das Handy weg. Noch drei Minuten, schwor sie sich, dann würde sie Herrn Klein die Hölle heiß machen, dass ihm Hören und Sehen verging.
    Gereizt ließ sie sich in einen Sessel fallen. Der war herrlich bequem. Sie streckte die Beine von sich, schloss für eine Minute die Augen. Ah, tat das gut! Die Müdigkeit kam wie eine Dampfwalze auf sie zugerollt. Wie lange hatte sie nicht mehr geschlafen? Knapp dreißig Stunden, schätzte sie.
    Vorsicht, bloß nicht einnicken!
    Im nächsten Moment war eine quengelnde Stimme zu hören. »Entschuldigen Sie! Frau …«
    Mara öffnete die Augen, kam mühsam wieder hoch. Um sie herum schien sich alles zu drehen, ihr Kreislauf war im Keller, der Mund ausgetrocknet. Herr Klein winkte ihr zu. Na endlich, wurde aber auch Zeit!
    Mit

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