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Sturms Jagd

Titel: Sturms Jagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M Quandt
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zusammenzureimen, worüber die beiden so lärmend palaverten, doch das misslang. Irgendwelche Anzeichen von Unruhe konnte sie jedenfalls nicht entdecken. Im Gegenteil, schließlich lachten die Kerle lauthals. Trotzdem, ihr Instinkt war geweckt und hämmerte ihr hartnäckig ein, dass sie auf der richtigen Fährte war.
    Der junge Mann erhob sich von seinem Stuhl und verschwand durch eine Tür in der Rückwand des Büros. Dahinter befand sich ein Korridor, wie Mara sehen konnte.
    »Einen Moment«, erklärte er beim Hinausgehen, »ich höre mich mal kurz um, ob jemand etwas von einen Unfall in der Lindenallee mitbekommen hat. Dauert nur ein paar Minuten.«
    Die Tür wurde geschlossen und gleich darauf wieder einen Spalt breit geöffnet, wobei dieses erneute Öffnen ganz sachte vonstattenging, beinahe behutsam. Mara bemerkte es, auch wenn sie sich keinen Reim darauf machen konnte. Schlagartig ging ihr auf, dass die Kerle den Sermon mit dem Unfall nicht geschluckt hatten. Falls sie daraus die richtigen Schlüsse zogen, würde es gleich ungemütlich werden.
    Während sie noch überlegte, ob es nicht am besten wäre, sich so schnell wie möglich aus dem Staub zu machen, entdeckte sie den Karteikasten mit der Aufschrift K-VS 1445.

Kapitel 18
    Er starrte Laura lüstern an.
    Ihr Mund war geöffnet, die Lippen waren schön und voll und bewegten sich auf ihn zu. Ihr Gesicht war schmutzig, aber das machte ihm nichts aus. Im Gegenteil, der Dreck ließ sie wild aussehen, verrucht – geil.
    Er stöhnte. Die Vorstellung, sich in ihren Mund zu ergießen, bescherte ihm eine wohlige Gänsehaut. Sein Herz raste, als ihr Atem seine Lenden streifte. Gleich war es so weit, nur noch ein Wimpernschlag.
    Dann betrat jemand den Raum.
    Kippe fuhr herum. Pjotrs Gesicht erschien in der Tür. Grinsend betrachtete der Russe seinen Kumpan, dem er soeben mustergültig in die Parade gefahren war. Die Frage »Stör ich?« war blanker Hohn.
    Kippe brüllte: »Mach die Tür zu, Idiot! Raus hier, zieh gefälligst Leine!«
    Pjotr rührte sich nicht von der Stelle, sondern schob sich lachend den Mittelfinger in den Mund, um ihn gleich darauf wieder herauszuziehen und dann erneut hineinzustecken. Das wiederholte er ein paar Mal.
    Kippe griff in seine Westentasche, bekam ein Feuerzeug in die Finger, setzte es als Wurfgeschoss ein. Doch auch das konnte den Russen nicht vertreiben. Im Gegenteil, anstatt sich endlich zu verziehen, faselte er etwas von zwei Gestalten, die im Büro des Fuhrparkleiters aufgetaucht seien und herumschnüffelten.
    »Was laberst du da?«, blaffte Kippe. Sein wieder erschlaffender Penis berührte den Reisverschluss der Jeans. Verdammt!
    »Draußen lungern zwei Vögel rum, eine Frau und eine Lusche, die sich nach dem Fahrer des Transporters erkundigen, der am Dienstag in der Lindenallee gewesen ist. Angeblich hätten sie den Wagen beim Parken beschädigt oder so, und nun sind sie hier, um für den Schaden aufzukommen. Da ist was faul, wahrscheinlich sind das Bullen, die irgendwie dahintergekommen sind, dass wir deine kleine Freundin eingesackt haben.« Er wiederholte die obszöne Geste mit dem Mittelfinger im Mund.
    »Von mir aus«, grollte Kippe, »dann sind es eben Bullen. Schickt sie weg, knallt sie ab. Erzählt ihnen, was ihr wollt. Ist mir egal. Und jetzt raus hier und Tür zu!«
    Die Erwähnung von zwei Polizeibeamten, die nach ihr suchten, gab Laura mit einem Schlag ihre angeborene Zuversicht zurück. Die Erkenntnis schickte einen regelrechten Stromstoß durch ihren Leib, doch dann fiel das Kartenhaus der Hoffnung wieder in sich zusammen. Pjotr verließ den Raum, während Kippe offenbar fest entschlossen war, seinen Spaß zu haben. Die Nähe der Polizei brachte ihn nicht aus der Ruhe.
    Ich muss die Polizisten auf mich aufmerksam machen! , durchfuhr es Laura. Das war leichter gesagt als getan, denn Fleischklops hockte immer noch auf ihr und nahm ihr jede Möglichkeit, sich zu rühren.
    Gerade als der Widerling nach seinem mittlerweile gänzlich verschrumpelten Anhängsel griff, um es wieder in Form zu bringen, ging die Tür abermals auf. Diesmal flog sie fast aus den Angeln und krachte heftig gegen die Wand. Der Luftzug brachte die Lampe an der Decke zum Schaukeln.
    Der Dressman trat ein. »Runter da!«, schnauzte er den Fettwanst an. »Hast du nicht gehört, was Pjotr gesagt hat? Die Bullen sind hier, also hör auf, dich wie ein läufiger Köter zu benehmen, und mach dich gefälligst nützlich!«
    Ohne die Reaktion des Fetten

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