Sturmwarnung
nichts Gutes für das Klima mit sich,
nämlich eine Häufung von Hurrikanen. 1998 war die Serie von tropischen Stürmen
die schlimmste seit Jahrzehnten. Den traurigen Endpunkt stellte der Hurrikan Mitch
dar, der in Honduras beispiellose Verwüstungen anrichtete.
Abgesehen
davon, dass La Nina im Oktober 1998 so dicht auf El Nino folgte, spielte das
Wetter im Mittleren Pazifik schon seit über zwei Jahren verrückt. Und bereits
im selben Herbst zeichnete sich ab, dass in nicht allzu ferner Zukunft ein
neuer El Nino sein Gegenstück ablösen wird. Was das für das Klima bedeutet,
liegt auf der Hand: Das Wetter kann sich überhaupt nicht mehr beruhigen.
Der Frühling
1999 brachte noch wilderes Wetter mit Tornados in so weit voneinander
entfernten Ländern wie China und Großbritannien. Ein ganzer Schwarm von
Tornados fiel im Juni über die Vereinigten Staaten her. Und erneut wurde mit
einer Windgeschwindigkeit von 500 Stundenkilometern ein neuer Rekord
aufgestellt.
In den
letzten zehn Jahren hat sich ein neues und immer bedrohlicheres Muster
offenbart. Trotz aller Dramatik melden sich auch weiterhin beharrlich Stimmen
zu Wort, die vehement darauf pochen, dass es »so etwas wie eine globale
Erwärmung« nicht gebe. In unseren Augen beweist das einmal mehr die Fähigkeit
des Menschen zur Selbsttäuschung.
Die Anzeichen
eines sich beschleunigenden Massenaussterbens häufen sich, und wir müssen uns
die Ursachen und seine Bedeutung bewusst machen. Dramatische Störungen in der
Nahrungskette hätten letztendlich auch für uns verheerende Folgen. Solche
Auswirkungen müssen wir nicht in jedem Fall unmittelbar zu spüren bekommen. Ein
Beispiel könnten die Populationen der Zugvögel in Nordamerika sein, denen eine
Vielzahl von belastenden Faktoren wie taghell beleuchtete Städte in den
Nächten, abrupte Wetterwechsel während des Flugs oder Pestizide in der Nahrung
mehr und mehr zusetzt. Wenn diese Vögel verschwinden, können sich die Tonnen
und Abertonnen von Insekten, die sie fressen, ungezügelt vermehren, und das in
einer Zeit, in der wärmeres Wetter die Populationen von Ungeziefer ohnehin
explodieren lässt. Einer solchen Menge von Schädlingen ließe sich dann
höchstens mit Giften beikommen, die wiederum die Nahrung ungenießbar machen
würden.
In der
zweiten Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts haben sich immer mehr auf den
ersten Blick kaum wahrnehmbare Gefahren für das Überleben von zahllosen Tier-
und Pflanzenarten entwickelt und zu einer verhängnisvollen Kombination aus
Umweltzerstörung und Klimawandel geführt. Die Lage wird von Tag zu Tag ernster.
In den
Achtzigerjahren wurde die schützende Ozonschicht in der Atmosphäre über der
Antarktis erst dünner, dann bekam sie Löcher. Ohne sie kann aber die
ultraviolette Strahlung ungehindert zur Erdoberfläche durchdringen. Das wirkt
sich negativ auf das Wachstum von Pflanzen aus, insbesondere derjenigen, die
gezüchtet wurden, um schnell reif zu werden. Tieren, die dieser Strahlung
ausgesetzt sind, drohen Augenschäden, Hautkrebs, Immunschwäche und genetische
Defekte.
Ende der
Achtziger Jahre wurde beobachtet, dass die Ozonschicht weltweit, vor allem in
Europa, immer dünner wurde, und über der Arktis wurden die ersten Löcher
registriert.
Diese
Entwicklung führte man auf FCKW zurück, ein Treibgas, das gern für Deodorants
benutzt wird. Danach wurden weltweit Anstrengungen unternommen, den
FCKW-Ausstoß zu reduzieren – und tatsächlich konnte man bereits 1995
beträchtliche Erfolge verzeichnen. 1998 wurde jedoch an einer anderen Front
Alarm geschlagen: Britische und australische Wissenschaftler meldeten eine
bedenkliche Zunahme der ebenfalls die Ozonschicht schädigenden Chemikalie Halon
1202 im oberen Bereich der Atmosphäre, woher dieser neue Giftstoff stammt, weiß
man bis heute nicht. Er könnte als Abfallprodukt bei der Herstellung von
Feuerlöschern in China oder möglicherweise bei Kriegshandlungen frei werden.
1998 wurde
die Ozonschicht im oberen Bereich der Atmosphäre dramatisch dünn. Seit Jahren
warnte die australische Regierung vor den Gesundheitsschäden, die durch allzu
langen ungeschützten Aufenthalt in der Sonne entstehen können, und allmählich
folgten andere Länder der gesamten Welt ihrem Beispiel.
Laut der
US-amerikanischen Krebsgesellschaft hatte zwischen 1975 und 1992 die
Hautkrebsrate bei Männern um 812 Prozent zugenommen. Die Häufigkeit von
Melanomen im selben Zeitraum war um 66 Prozent gestiegen und
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