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Sturmwelten 03. Jenseits der Drachenküste

Sturmwelten 03. Jenseits der Drachenküste

Titel: Sturmwelten 03. Jenseits der Drachenküste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christoph Hardebusch
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zurückfallen ließ, als er den Ruf hörte, bis er schließlich neben dem Hiscadi herlief. Jaquento konnte mühelos erkennen, dass er die Hand an der Waffe hielt.
    »Mach keine Dummheiten, Freund«, warnte ihn der angebliche Matrose.
    »Wenn ich vorhätte, Dummheiten zu machen, würde ich nicht erst nach dir rufen, damit du mich auch ganz sicher erschießen kannst, sobald ich damit anfange«, erklärte Jaquento ruhig. »Ich will bloß mit dir reden, verdammt nochmal.«
    »Eine gepflegte Unterhaltung also, ja Kumpel?« Sean grinste. »Ein nettes Vieh hast du da übrigens. Das bringt auf dem richtigen Markt sicher ein paar Goldstücke.«

    »Sinosh ist nicht verkäuflich, vielen Dank. Und auch nicht das, worüber ich mit dir reden wollte. Wohin bringt ihr uns eigentlich?«
    »An einen sicheren Ort, an dem wir uns ungestört unterhalten können.«
    »Ach ja?« Jaquento verzog die Mundwinkel. »Wo liegt denn dieser mysteriöse Ort, an den ihr uns verschleppt?«
    Sean zuckte mit den Achseln.
    »Du bist einfach zu negativ, Hiscadi. Hör dir doch erst einmal an, was ich zu sagen habe, und urteile dann. Vielleicht kommen wir ja ins Geschäft.«
    »Einer meiner Grundsätze ist, keine Geschäfte mit Leuten zu machen, die mir ihre Pistolen unter die Nase halten.«
    »Na gut, das war ein bisschen unhöflich von mir. Aber ich musste sicherstellen, dass ihr beiden nicht auf falsche Gedanken kommt. Die Lage hier ist ohnehin schon ziemlich kompliziert, und sie ist durch euer Auftauchen nicht gerade einfacher geworden.«
    Verwirrt sah der Hiscadi ihn an.
    »Welche Lage, Mann? Wovon redest du? Ich wäre wirklich froh, wenn jemand mal ein klares Wort mit uns sprechen würde.«
    »Du hast tatsächlich keine Ahnung, was? Ich … ah, hier sind wir schon.« Mit diesen Worten machte Sean einige schnelle Schritte auf ein niedriges Haus aus dunklem Holz zu, das sich in Jaquentos Augen nicht von den umliegenden Gebäuden unterschied. Der Matrose trat an die Tür und klopfte vorsichtig an, nachdem er sich vorher noch einmal umgesehen hatte.
    Als gäbe es auch nur die geringste Chance, dass unser Trupp von Fremden hier unbemerkt geblieben wäre, dachte Jaquento spöttisch.
    Nach einigen Sekunden öffnete sich die Tür, und Jaquento
und Bihrâd wurden in das Haus geführt. Der Türsturz war so niedrig, dass der Hiscadi sich bücken musste.
    Das Innere des Hauses war wenig spektakulär. Ein Tisch, einige Regale an den Wänden, ein glatt gefegter Lehmboden.
    Mit all den Leuten war es sehr eng, aber sie blieben nicht in dem Raum stehen, sondern wurden zu einer weiteren Tür geführt, durch die es jedoch nicht wieder hinausging, wie Jaquento zuerst vermutet hatte, sondern in einen weiteren Raum, größer und höher als der erste. Auch in diesem befanden sich nur wenige Möbelstücke, eine verlassene Schlafmatte und eine einfache Feuerstelle mit Kamin, in der ein Feuer brannte.
    Sean wies auf einen Tisch mit einigen Stühlen. »Setzt euch. Was zu trinken?«
    »Nein, danke«, erwiderte Jaquento grimmig, aber da plapperte Sinosh plötzlich in seinem Kopf los: Oh! Ich habe Durst. Ich will Wasser. Oder besser noch: Wein!
    »Wein?«, platzte es aus Jaquento heraus, und Sean sah ihn fragend an: »Also doch?«
    »Äh, ja. Wein, bitte.«
    Bihrâd ließ sich auf einen der Stühle sinken, warf Jaquento einen fragenden Blick zu und sagte dann: »Ich nehme auch einen Schluck.«
    »Lasst uns allein«, befahl Sean, während er zu einem Regal rechts vom Kamin ging und einen Tonkrug und einfache Becher daraus hervorholte.
    Seine Untergebenen gehorchten, ohne ein weiteres Wort an die Gefangenen oder ihren Anführer zu richten, und verschwanden durch die andere Tür in dem Raum, und auch diese führte nicht auf einen Hof oder die Straße, sondern in ein weiteres Haus. Das ist ja ein richtiges Labyrinth. Alles dicht an dicht gebaut, dachte Jaquento.
    Sean stellte Krug und Becher vor seinen beiden Gefangenen
ab und goss ein. Der Hiscadi kostete die dunkle Flüssigkeit vorsichtig; es handelte sich um ein süßes Getränk mit einer ihm gänzlich unbekannten Note.
    »Richtiger Wein ist hier ein bisschen schwer zu bekommen, obwohl die Géronaee so verrückt danach sind«, erklärte Sean, als sei er der gute Gastgeber bei einer kleinen Landpartie. »Das ist Reiswein. Schmeckt erst ein bisschen gewöhnungsbedürftig, aber das wird von Schluck zu Schluck besser, Kumpel.«
    Falls Bihrâd eine Meinung zu seinem Getränk hatte, zeigte er diese jedenfalls nicht, sondern nahm

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