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Sturmwelten 03. Jenseits der Drachenküste

Sturmwelten 03. Jenseits der Drachenküste

Titel: Sturmwelten 03. Jenseits der Drachenküste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christoph Hardebusch
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aus. Es war eng und stickig unter der Plane, und es roch nach brackigem Wasser und altem Fisch.
    Von oben wurden die Neuankömmlinge misstrauisch von zwei Seesoldaten beäugt, doch der Gesichtsausdruck der beiden Männer wandelte sich rasch zu Verblüffung, als Thyrane die Plane abschüttelte, sich in dem Dingi aufrichtete und zischte: »Los, holt uns sofort an Bord!«
    Hinter der Reling brach hektische Betriebsamkeit aus, und nicht einmal eine Minute später wurde von oben eine Strickleiter zu ihnen hinabgelassen, und der Admiral, Sinao und Manoel kletterten an Bord des Kriegsschiffes.
    Kapitän Bercons nahm sie auf Deck in Empfang. Obwohl er seine übliche Uniform trug, hatte er sie offenbar in Hast angezogen, denn die Knopfreihe war um einen Knopf versetzt geschlossen, wie Sinao bemerkte.
    »Thay!«, rief Bercons erfreut und schüttelte dem Admiral die Hand. »Es ist tatsächlich geglückt, Sie zu befreien.«

    Dann wandte er sich Manoel und Sinao zu und streckte auch ihnen die Hand hin. »Ich möchte Ihnen vielmals danken«, sagte er. »Sie haben gute Arbeit geleistet.«
    Sinao musste bei seinen Worten lächeln. Seit sie an Bord gekommen waren, hatte der Kapitän ganz offensichtlich nie gewusst, wie er sich Manoel und ihr gegenüber verhalten sollte, und sie deshalb mal wie Kinder, dann wieder wie Gäste behandelt. Aber jetzt schienen seine Vorbehalte wie weggeblasen, und er sprach einfach so mit ihnen, als gehörten sie zu seiner Mannschaft.
    Manoel hob eine Hand an die blutverschmierte Schläfe und imitierte einen militärischen Gruß. »Es war uns eine Ehre, Thay!«, brachte er mit gespieltem Ernst hervor.
    »Lass die Faxen, Junge!«, knurrte Thyrane und wandte sich dann an Bercons: »Kapitän, entlohnen Sie bitte die Männer, die uns hergebracht haben. Und seien Sie großzügig, die Miete für das Boot muss auch noch beglichen werden. Und dann sollten wir schleunigst den Anker lichten, denn es wird nicht lange dauern, und Holt wird mithilfe der Flotte versuchen, uns am Auslaufen zu hindern.«
    Bercons schluckte sichtlich nervös, aber dann antwortete er: »Aye, aye, Thay. Ich lasse alles zum Auslaufen klarmachen. Sie sind gerade zur richtigen Zeit an Bord gekommen, wenn ich das sagen darf – der Tidenstand ist ideal.«
    »Was ist mit der Bailiff?«
    »Wir haben alle Gefangenen auf die Ertraden transferiert, als wir von Ihrer Verhaftung erfuhren und ich annehmen musste, dass Holt an Bord kommen würde.«
    Admiral Thyrane nickte, und Bercons wandte sich an den Bootsmann: »Klar Schiff zum Auslaufen! Ich will, dass die Mannschaft einen neuen Rekord aufstellt, bis der Anker hier oben und die Segel gesetzt sind.«
    Die Pfeife des Bootsmanns ertönte, und auf dem Deck begann
sofort die eingespielte Zusammenarbeit der Schiffsmannschaft.
    »Komm, Sin.« Manoel deutete mit dem Kopf auf den Bug »Lass uns den guten Leuten hier mal aus dem Weg gehen.«
    »Und im Falle, dass wir angegriffen werden …«, begann Bercons, doch der junge Maestre grinste nur: »… sehen wir es als Erste kommen. Sinao und ich kümmern uns um den vorderen Bereich. Kann der Bordmaestre das Heck abdecken?«
    Thyrane strahlte ihn förmlich an.
    »Das kann er in der Tat, mein Junge. Los, geht auf eure Posten. Und Bercons – lassen Sie Klar Schiff zum Gefecht pfeifen, sobald die Segel oben sind.«
    »Glauben Sie wirklich, dass Holt auf uns schießen lassen würde?«
    »Ich weiß nicht, ob er in dieser Sache eine Wahl hat.«
    Während Sinao und Manoel zum Bug liefen, kappten Matrosen bereits die Taue, die die Imperial mit der Ertraden verbanden. Fünfzehn Matrosen bedienten die Winde, die die gewaltige Ankerkette nach oben zog. Und die ersten Segel flatterten schon im Wind, als Sinao und Manoel am Bugspriet ankamen.
    Momente später setzte sich das gewaltige Kriegsschiff in Bewegung. Die Imperial drehte bei und richtete sich auf die Hafenausfahrt aus.
    Es erschien Sinao so, als ob viel mehr als nur die sieben Minuten verstrichen, die es dauerte, um das Schiff bereit zur Abfahrt zu machen und auf Kurs zu bringen. Vier weitere, und das Fort, das vorgelagert auf einem Hügel an der Hafeneinfahrt der Insel stand, kam in Sichtweite.
    Gespannte Stille lag nun über dem Schiff. Niemand sprach, und das Knattern der Segel im Wind war überdeutlich zu hören. Das Fort rückte immer näher, und Sinao konnte bereits
die Soldaten auf den Mauern als winzige rote Punkte erkennen. Noch war nichts geschehen.
    Vielleicht hat der Kapitän ja einfach Recht, dachte

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