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Sturmwind der Liebe

Sturmwind der Liebe

Titel: Sturmwind der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Coulter
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Kleid war, das mir noch gepaßt hat. Zudem war ich, wie du weißt, gerade sehr ärgerlich auf dich und wollte keine weiteren Bemerkungen von dir hören.« Sie reckte das Kinn. »Ich habe einfach nicht gemerkt, daß ich darin so unmöglich aussehe.«
    Er sah sie nur fassungslos an. »Aber das Kleid ist, selbst wenn es nicht so eng sitzen würde, kein bißchen schmeichelhaft für dich. Die Farbe ist scheußlich, und deine Brüste sind durch die Schwangerschaft größer geworden.«
    »Du hast doch wohl nicht angenommen, daß ich in dem Zustand flachbrüstig werden würde?«
    »Jedenfalls hättest du dich vorher an mich wenden sollen, ob du nun ärgerlich auf mich warst oder nicht.«
    »Wie du weißt, Baron, gilt das für beide Seiten. Bis zur Abfahrt wolltest du nicht mit mir sprechen. Und ich sage dir noch einmal: Ich habe nicht gemerkt, daß das Kleid so schlecht war.«
    »Das ist doch Unsinn. Selbst eine Blinde hätte das gemerkt. Ach, hören wir mit dem Quatsch auf! Morgen gehen wir zusammen neue Kleider kaufen!«
    »Mit dir würde ich nicht mal wieder zum Kap Hatteras segeln!«
    »Sei still, Genny! Du kommst mit, und damit basta.«
    Da gab sie nach. »Na schön. Es stimmt, daß ich leider einen schlechten Geschmack in Modedingen habe. Und die Spitze habe ich selber angenäht. Ich kann eben nicht gut nähen. Auf jeden Fall war es so, daß ich mich bei einem Ball in Baltimore durch meinen Aufzug vor allen lächerlich gemacht habe. Daraufhin bist du mit mir zu einer Schneiderin gegangen und hast dort einige Kleider für mich bestellt. Das Dumme ist nur, daß mir jetzt keins davon mehr paßt.«
    Alec schloß die Augen. Er dachte an die flüchtigen Erinnerungen, die er in den letzten Wochen gehabt hatte. Fast immer hatte es sich um splitternackte Frauen gehandelt, die ihn mit größter Leidenschaft liebten.
    »Dann war ich wohl ein verdammter Luftikus, wie?« erkundigte er sich.
    Sie antwortete mit kalter Höflichkeit: »Das weiß ich nicht, aber es könnte sein, weil du so schön, charmant und nett bist.«
    »Warum reagierst du so kalt? Warum zum Teufel wirst du nicht wenigstens ein bißchen eifersüchtig? Verdammt noch mal, du bist doch meine Frau und nicht meine Schwester!«
    »Wie du willst«, sagte sie, drehte sich mit flammenden Augen zu ihm um und versetzte ihm eine so kräftige Ohrfeige, daß sein Kopf zur Seite flog. »Du gemeiner Hund!«
    Und damit gab sie ihm noch eine Ohrfeige. Ihr Busen wogte, und sie atmete stoßweise.
    Er packte ihre Hand und drückte sie auf ihren Schoß. »Jetzt ist es aber genug!«
    »Du gehörst bestraft, verstehst du mich?« wütete Genny. »Kann ja sein, daß ich keinen Geschmack in solchen Dingen habe und nicht weiß, was modern oder modisch ist …«
    »Das ist die Untertreibung des Jahres.«
    »Von mir aus. Ich habe eben nicht deinen feinen Geschmack. Aber dafür bin ich treu und laufe keinen Männern nach. Du dagegen bist ein arroganter Flegel und ein Schürzenjäger. Ich wünsche dir nur, daß dir deine Geschlechtsteile abfaulen!«
    »Abfaulen?«
    »Ja!«
    »Wie ekelhaft! Und was hättest du davon? Weißt du denn nicht, Eugenia, daß du die feurigste Frau bist, die ich je gehabt habe? Und willst du etwa behaupten, ich wäre dir nicht treu gewesen?«
    »Wir sind ja auch noch nicht sehr lange verheiratet.«
    »Das stimmt. Trotzdem möchte ich nicht, daß du solche Verwünschungen äußerst. Ob es dir nun gefällt oder nicht, morgen gehen wir beide zu einer Schneiderin …« Er brach ab, denn in diesem Augenblick stieg wieder eine Erinnerung vor ihm auf: an eine kleine, vogelhafte Frau inmitten zahlloser Kleiderstoffe, die mit einem amerikanischen Akzent sprach. »Diese Schneiderin in Baltimore – ich glaube, ich habe sie eben vor mir gesehen. Es ist merkwürdig mit diesen Erinnerungen. Man sollte doch meinen, ich müßte mich an unsere Hochzeitsnacht erinnern und nicht an eine völlig fremde Frau.«
    »Unsere Hochzeitsnacht scheint eben nicht gerade denkwürdig für dich gewesen zu sein.«
    »Oh, das bezweifle ich, Eugenia. Jedenfalls habe ich eine Frau, die keinen Geschmack hat und nichts von Mode versteht. Ich werde also dafür sorgen, daß du nie wieder Spitze an dein Mieder nähen mußt, um deine vorwitzigen Brüste zu verdecken.« Dann fing er an laut und herzlich zu lachen. Sie hätte ihn dafür umbringen können. Aber er hielt noch immer ihre Hand fest. »Es waren sogar noch abgeschnittene Fadenenden zu sehen, die farblich nicht einmal mit der Spitze, dem Kleid oder den

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