Sturmwind der Liebe
ärgerlich auf sie, auf Eugene? Das ergab keinen Sinn. Das Bordell war seine Idee und nicht ihre gewesen. Doch nun war es zu spät. Sie öffnete die Tür und schlüpfte hinein.
Alec blieb auf dem verdammten dunklen Flur zurück. Das war doch alles absurd! Er hatte durchaus nicht die Absicht, in das andere Zimmer zu gehen, seine Kleider abzulegen, nackt herumzustolzieren und zu Miß Eugenias Erbauung mit einer Hure zu schlafen. In diesem Augenblick sah er, wie ein älterer, schlanker, grauhaariger Mann eines von Madame Lorraines Mädchen, eine kleine Blondine mit großen Brüsten und vollen runden Hüften, in das bewußte Zimmer führte. Sollte dieser Mann doch Eugenes Aufklärung übernehmen! Er, Alec, würde die Schau kommentieren. Ja, das war die Lösung.
Mit bösem Lächeln schlich Alec ins Beobachtungszimmer. Die spärliche Beleuchtung lieferte eine dünne Kerze im Halter, das war alles. Im Zimmer standen ein kleines Sofa und drei Stühle, alle in Richtung auf eine durch einen Vorhang verhüllte Wand gegenüber der Tür. Auf einer Anrichte waren Getränke und ein paar Kleinigkeiten zum Essen aufgebaut. Eugenia saß mit geschlossenen Beinen, den Hut fest auf dem Kopf, starr wie eine Statue auf dem Sofa.
Alec sagte kein Wort. Er wartete ab. Mehrere Minuten vergingen. So, dachte er, jetzt wird der Mann wohl mit seiner Schau anfangen.
Er ging zu dem Vorhang und zog an der Schnur. Hinter sich hörte er einen erstickten Aufschrei. Sobald der Vorhang sich geöffnet hatte, drehte er sich um, schritt zum Sofa und nahm neben Eugenia Platz.
»Ich habe es mir anders überlegt«, sagte er, ohne sie anzusehen. »Und jetzt passen Sie gut auf! Hier können Sie etwas lernen.«
Durch ein großes Fenster sah man in ein Schlafzimmer mit einem großen roten Himmelbett, einem roten Samtsofa und einer Kommode, auf der ein Krug und ein Wasserbecken standen. Genny war es, als schaute sie in eine fremde Welt.
Sie starrte den Mann an, der da drin stand. Bei ihm war ein sehr junges Mädchen. Der Mann streichelte mit langsamen Bewegungen ihre Brüste. Dann zog er ihr das Kleid herunter, bis die Brüste freilagen. Er beugte sich vor und nahm eine Brustspitze in den Mund.
»Ihre Brüste sind ziemlich groß für so ein kleines Mädchen«, sagte Alec. »Für meinen Geschmack zu groß. Immerhin sind sie gut geformt, meinen Sie nicht? Schade, daß sie ihr in ein paar Jahren bis auf den Bauchnabel hängen werden. Diese Arbeit nimmt einen Frauenkörper stark mit. Übrigens, ihre Nippel sind die größten, die ich seit langer Zeit gesehen habe. Mögen Sie große Nippel bei einer Frau?«
»Ich – ich weiß nicht.«
»Aber sie haben eine hübsche Farbe. Ein sehr dunkles Rosa.«
Stumm starrte Genny auf die Brüste.
»Aha, jetzt möchte unser Mann von ihr verwöhnt werden. Schließlich hat er dafür Geld gezahlt. Gleich wird sie ihn ausziehen. Sie macht es ganz gut, finden Sie nicht? Sehen Sie, daß sie ihn dabei ständig mit den Händen berührt? Möchten Sie etwas trinken?«
Genny schüttelte den Kopf und rührte sich nicht. Es war unglaublich! Sie saß hier neben einem Mann und beobachtete gemeinsam mit ihm zwei andere Menschen bei intimsten Handlungen. Sie sah, wie die Hand des blonden Mädchens über den Leib des Mannes fuhr, tiefer glitt und zugriff. Sie sah, wie sich seine Hose wölbte und er seine angeschwollene Männlichkeit gegen die Hand des Mädchens preßte.
»Männer haben es gern, wenn Frauen sie dort mit den Händen streicheln und liebkosen. Und mit dem Mund. Ich bin sicher, daß uns die Dame alle ihre Kunststücke vorführen wird. Ah, jetzt will er sie ganz nackt sehen. Ich pflege mich bei einer Frau immer erst auszuziehen, wenn sie schon ganz nackt ist. Wie halten Sie es?«
»Ich – ich weiß nicht.«
Der Mann hatte jetzt nur noch die Hose an. Er zeigte blasse Haut und war ziemlich dünn. Eigentlich sah er nicht übel aus, aber er war alt genug, um Gennys Vater zu sein. Das blonde Mädchen war jünger als sie.
Der Mann setzte sich aufs Bett und bedeutete dem Mädchen, sich auszuziehen.
Genny hörte sich mit einer Stimme, die von weit her zu kommen schien, sagen. »Wie können sie so etwas vor unseren Augen tun? Sie wissen wohl nicht, daß wir zusehen, oder?«
»Aber sicher wissen sie es. Es gibt Männer, die gern eine Schau geben. Jetzt passen Sie gut auf! Ach, eigentlich finde ich ihre Nippel doch zu dunkel. Ich mag sie lieber heller, ein zartes Rosa, wenn Sie …«
»Ja, ich verstehe.«
Um Himmels willen, das
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