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Sturmwind der Liebe

Sturmwind der Liebe

Titel: Sturmwind der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Coulter
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Ausbeulung vorn an seiner Hose, und Lauras Hand streichelte sie.
    Wieder schluckte Genny schwer. Um Himmels willen, was hatte sie hier verloren! Es war verächtlich, was sie tat, ja, das war es. Zwei Menschen beim Liebesspiel zu beobachten!
    Alec streichelte Lauras Brüste, bis sie aufschrie. Dann zog er Lauras Rocksaum herauf, und Genny sah Lauras bestrumpfte Oberschenkel.
    Das war zu viel. Sie war ein schwaches, eifersüchtiges, dummes Weib, und dies war die wohlverdiente Strafe. Plötzlich sah sie, daß Alec sie wütend anstarrte.
    Sie zuckte vor diesem Blick zurück, und in diesem Augenblick war ihr klar, daß sie hinunterfallen würde. Sie griff nach einem mickrigen Ahornzweig, der sich unter ihrem Gesicht senkte. Zwei Meter über dem Boden brach er ab. Mit einem dumpfen Geräusch landete Genny im Blumenbeet, fiel auf den Rücken und schlug mit dem Kopf auf die Steinumrandung. Ohne diesen wunderbaren Ast, dachte sie, hätte ich mir leicht ein Bein brechen können. Statt dessen habe ich mir wahrscheinlich einen Schädelbruch zugezogen. Sie schrie vor Schmerz auf, und alles wurde schwarz um sie.
    Dann schlug sie die Augen auf, ohne sich eine Minute lang zu rühren. Ganz langsam hob sie die Hand und faßte sich an den Kopf. Sie fühlte einen stechenden Schmerz, der aber nicht sehr schlimm war. Sie blickte nach oben. Vielleicht hatte sie sich geirrt. Vielleicht hatte sie sich nur eingebildet, daß Alec sie gesehen hätte. Wie lange war sie bewußtlos gewesen? Fünf Minuten? Eine Stunde? Auf jeden Fall zu lange. Sie mußte hier weg.
    Die Dornen eines einsamen Rosenstrauchs stachen ihr in die Kniekehle. Doch als sie versuchte aufzustehen, fiel sie wieder zurück.
    Sie rollte sich auf die Seite und kam auf die Knie. Ein scharfer Schmerz zuckte ihr durch den Fußknöchel, und sie fiel wieder zur Seite. Erde und totes Laub zerbröckelten an ihrer Männerkleidung. Sie hätte gern geweint. Doch dann würde sie sich ja wirklich wie ein idiotisches Weib benehmen. Schließlich war sie aus freiem Willen hergekommen und war aus freiem Willen an dem blöden Baum hochgeklettert, um mitanzusehen, wie Alec die Brüste dieser schrecklichen Frau küßte. Nein, das war zu viel. Wieder versuchte Genny aufzustehen. Leider konnte sie sich nirgends festhalten, und so fiel sie erneut zu Boden.
    Bitte, lieber Gott, betete sie, laß Alec nicht herauskommen! Am Schluß gelobte sie, fortan in Rechtschaffenheit zu leben und gute Werke zu tun. Falls sie sich den Knöchel gebrochen hatte, wäre ihr nur recht geschehen. Sie betete, daß Alec nicht herauskäme.
    »Na, wen haben wir denn hier? Einen Landstreicher, glaube ich. Oder zumindest einen Dummkopf.«
    Ihr Stoßgebet war nicht erhört worden. Sie brauchte fortan kein rechtschaffenes Leben zu führen.
    »Da gibt man sich nun der äußerst angenehmen Beschäftigung hin, die Brüste einer Frau zu küssen, und muß plötzlich sehen, daß eine andere Frau sich die Nase an der Fensterscheibe platt drückt und einen dabei anstarrt. Das ist schon ein kleiner Schock. Nein, es ist mehr als ein Schock. Es ist unglaublich.«
    Genny sah ihn nicht an. Seine Stimme hatte gar nicht besonders wütend geklungen. Eher belustigt. Was war eigentlich schlimmer?
    »Na, warum sagen Sie denn gar nichts? Warum stehen Sie nicht auf? Sind Sie von Ihrem unerlaubten Hochsitz heruntergefallen?«
    »Ja. Ich bin mit dem Kopf aufgeschlagen und habe mir den Knöchel verstaucht.«
    »Das haben Sie nicht anders verdient. Ich würde Sie ja am liebsten hier liegenlassen. Aber dann müßte Ihr Vater seine zänkische Tochter von Laura Salmons Blumenbeet auflesen, was sicherlich nicht gut für ihn wäre. Und es kann ja auch sein, daß ich noch mit ihm ins Geschäft kommen möchte.«
    »Gehen Sie nur! Sie wußten genau, daß ich heruntergefallen bin, und doch haben Sie weiter … Sie haben sie weiter geküßt und … Sie haben sich Ihre kostbare Zeit nicht nehmen lassen. Ich hätte inzwischen tot sein können.«
    »Glauben Sie wirklich, daß da fünf Minuten früher oder später etwas ausgemacht hätten?«
    »Gehen Sie weg!« Genny versuchte aufzustehen. Sie fiel gegen die Hauswand.
    »Na, wenigstens ein Anfang. Wenn Sie so weitermachen, werden Sie es bis morgen früh wohl nach Hause geschafft haben.« Aha, sie glaubte also, er wäre oben geblieben, hätte mit Laura den Liebesakt vollzogen und wäre erst danach heruntergekommen, um nachzusehen, ob sie tot war oder nicht.
    »Oh, seien Sie doch still!«
    »Ach, jetzt bin ich wohl an

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