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Sturmwolken am Horizont -: Roman (German Edition)

Sturmwolken am Horizont -: Roman (German Edition)

Titel: Sturmwolken am Horizont -: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elisabeth Büchle
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hilflos die Hände. »Der Rittmeister hat mir nachgebrüllt, ich solle ja die Finger vom Telefon lassen!«
    »Na gut, dann dränge ich mich ihm auf.« Demy zog einen entschlossenen Schmollmund, den Maria zu einem Schmunzeln veranlasste.
    »Hauptmann Birk ist im Garten. Können wir ihm – außer Wasser – etwas anbieten?«
    »Der Mann ist keineswegs blind und ahnt, in welcher Lage wir uns befinden. Bei seinem letzten Besuch, da waren Sie übrigens mit Lina bei Margarete und ihrem Kind, wollte er nur Wasser. Henny hat sich dann lange mit ihm unterhalten, weil er hoffte, Sie kehrten bald zurück.«
    »Henny erzählte mir davon. Also gut, fragen Sie ihn. Ich schaue in der Zwischenzeit nach dem Herrn Rittmeister.«
    »Viel Glück«, rief Maria ihr nach, während Demy die Tür zum Treppenhaus öffnete. Sie hatte es nicht eilig, die Stufen in Angriff zu nehmen. Noch immer war sie nicht erpicht darauf, sich in der Nähe des Hausherrn aufzuhalten. Zu tief saß die Angst vor dem herrischen Mann.
    Im ersten Stock war kein Laut zu hören. Das Haus wirkte leer, fast ausgestorben. Wie anders ging es im Seitenflügel zu, seit die Kinder, die Mädchen und der alte Mann dort lebten. Mit ihnen hatten Lebensfreude, Liebe und Hoffnung an einem Ort Einzug gehalten, der bisher von einer strengen Hierarchie beherrscht worden war.
    Der dicke Teppich verschluckte Demys Schritte; umso durchdringender klang ihr kräftiges Klopfen an der Tür in ihren Ohren.
    »Was?«, drang es unfreundlich heraus.
    »Herr Rittmeister, ich bin es, Demy. Ich wollte fragen, ob ich …«
    »Hat dich die Degenhardt geschickt?«
    »Frau Degenhardt macht sich Sorgen um Sie, Herr Rittmeister.«
    »Sie soll sich gefälligst über die Mahlzeiten, die Sauberkeit in den Räumlichkeiten und ihre Untergebenen Gedanken machen!«
    Demy zog eine Grimasse. »So schlimm ist es nicht, wenn sich Menschen umeinander sorgen.«
    »Werde nur nicht frech! Ich kann für mich selbst Sorge tragen!«
    »Dann ist es ja gut! Ich öffne jetzt die Tür!«
    »Untersteh dich! Verschwinde!« Meindorffs Stimme klang bedrohlich, dennoch glaubte Demy wenig verhüllte Angst in ihr zu hören. Sie zögerte noch einen Augenblick, schob dann jedoch alle Bedenken beiseite und drückte die Klinke herunter. Die Gardinen flatterten im Windzug auf und vom Nachttisch flogen ein paar Papiere zu Boden.
    »Raus!«, fauchte der im Bett liegende Mann sie an. Aber Demy hatte sich nicht so weit vorgewagt, um sich jetzt vertreiben zu lassen, zumal ihr ein eigentümlicher Geruch in die Nase stieg. Mit einem Blick stellte sie fest, dass aus den offenen Fenstern Bettzeug hing, während Meindorff in einem ungewöhnlich nachlässig bezogenen Bett lag. Der Mann hatte in sein Bett genässt und versuchte das Malheur zu verheimlichen.
    »Hier zieht es aber fürchterlich«, murmelte sie halblaut vor sich hin, trat an das erste Fenster, schob das befleckte Leintuch zur Seite, sodass es wie eine aufgeblähte Fahne in die Tiefe segelte, und verschloss das Fenster. Daraufhin trat sie an den zweiten Fensterflügel, ließ den Deckenbezug und das Einknöpftuch hinausfallen, ehe sie auch dieses Fenster schloss. »Bevor Frau Degenhardt Ihnen Ihre Mahlzeit heraufbringt, könnten Sie noch ein paar Schritte im Flur auf und ab gehen, so wie Dr. Stilz es Ihnen riet.« Mit diesen Worten eilte Demy aus dem Zimmer und verschwand in ihrer eigenen Kammer.
    Es dauerte nicht lange, bis sie die schweren Schritte des Mannes und das wuchtige Aufsetzen seines Gehstocks im Flur hörte. Sie schlich zur Tür und beobachtete, wie der Mann dem am Ende gelegenen Raum entgegenwankte, der einst das private Wohnzimmer seiner früh verstorbenen Frau gewesen war.
    Blitzschnell huschte Demy in sein Schlafzimmer, warf die Decke vom Bett, bezog es eilig neu, zog auch die Decke ordentlich ein, strich alles glatt und verschwand wieder, diesmal die Stufen hinunter. Auf dem kleinen Wiesenstreifen, der selten genutzt wurde, da er den ganzen Tag über im Schatten lag, sammelte sie die aus dem Fenster geworfene verschmutzte Wäsche ein.
    Sie hoffte, dass der stolze Mann verstanden hatte, wie er ab sofort in einem solchen Fall verfahren konnte, ohne dass der gesamte Haushalt von seinem peinlichen Missgeschick erfuhr. Allerdings musste sie Maria bitten, jeden Morgen hier draußen nach eventueller Wäsche zu sehen und einen günstigen Augenblick abzupassen, in dem sie das Bett des Rittmeisters frisch beziehen konnte. Sie selbst würde dafür keine Zeit haben und Henny

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