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Sturz Der Engel

Titel: Sturz Der Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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senkten die meisten neuen Wächterinnen schüchtern den Blick, wie sie es sonst nur taten, wenn Ryba in der Nähe war. Im Gegensatz zu den anderen schenkte Nistayna ihm ein kleines Lächeln, Niera starrte ihn nur mit großen Augen an.
    »Vergiss nicht zu essen«, ermahnte er das Mädchen. Er war verunsichert, hatte aber das Gefühl, er müsse etwas sagen.
    Istril stand auf, den unwillig strampelnden Weryl auf den Armen. Nylan streckte die Hände aus und Weryl reckte ihm die pummeligen Händchen entgegen.
    »Alles klar, Weryl.« Als der Junge lächelte, musste auch Nylan lächeln und nahm ihn in die Arme. »Er wächst schnell. Du fütterst ihn wohl ganz ordentlich.«
    Istril und Nylan erröteten gleichzeitig, als ihnen bewusst wurde, worauf sich Nylans Bemerkung zwangsläufig bezog.
    »Ich habe eines der neuen Schwerter ausprobiert«, sagte Istril nach ein paar peinlichen stummen Sekunden. »Es gefällt mir sogar noch besser als die anderen, auch wenn ich es vorläufig nicht in einer Schlacht einsetzen werde.«
    »Die neuen Schwerter machen mehr Arbeit.« Nylan unterbrach sich und nahm Weryl auf den anderen Arm, als sein Sohn an seinem Kinn herumbohrte. »Warum gefällt es dir besser?«
    »Es fühlt sich stabiler an.«
    »Es ist schwerer, das könnte ein Grund sein. Es ist mehr Eisen darin.«
    »Das macht keinen großen Unterschied. Aber es könnte sein, dass es besser ausbalanciert ist.«
    Blynnal kam mit einem Kessel voller Fleisch und Soße vorbei.
    »Der Rest vom gepökelten Pferdefleisch, gewürzt und mit Soße angereichert, damit man den Geschmack nicht merkt.«
    »Sicher nicht der letzte Rest«, prophezeite Istril.
    Nylan sah sich am Tisch um, aber Siret war noch nicht gekommen.
    »Sie ist oben und stillt Dephnay. Kyalynn hat noch geschlafen«, erklärte Istril. »Ich werde Dephnay später füttern.«
    »Wie geht es denn so?« Nylan musste Weryls Position noch einmal verändern, weil der Junge es jetzt auf sein Auge abgesehen hatte.
    »Nicht so gut. Es hilft, dass Siret und ich stillen können. Dephnay kann aber noch nicht einmal weich gekochte Nahrung zu sich nehmen.«
    Kadran kam mit einem zweiten Kessel vorbei, in dem etwas schwappte, das nach Nylans Ansicht Nudeln sein konnten.
    »Feuernudeln«, lachte Istril.
    »So schlecht sind die gar nicht.«
    »Wie kann man das wissen? Sie sind so scharf, dass man überhaupt nichts mehr schmeckt.«
    Ryba betrat den großen Saal, Dyliess mit einem Tragetuch auf die Hüfte gebunden und näherte sich auf der anderen Seite den Tischen.
    »Jetzt ist es aber gut, Weryl«, sagte Istril und nahm Nylan ihren Sohn wieder ab. »Dein Vater muss jetzt essen. Du hast schon etwas bekommen.«
    »Oooh …«
    Nylan löste vorsichtig Weryls Finger aus seinen Haaren und ging zu seinem Platz am ersten Tisch.
    »Willst du als Erste essen?«, fragte er Ryba.
    »Ja, wenn es dir nichts ausmacht.«
    »Nein.« Er nahm Dyliess auf seinen Schoß.
    »Ich weiß gar nicht, wem von euch sie ähnlicher sieht«, bemerkte Ayrlyn, die Nylan gegenüber saß. »Wenn ich dich ansehe, Ryba, und dann Dyliess, dann seht ihr euch, abgesehen vom Haar, sehr ähnlich. Aber das Gleiche gilt auch, wenn ich Nylan und Dyliess ansehe.«
    Huldran ließ sich neben Nylan nieder. »Es ist wohl noch zu früh, um das zu sagen, doch sie scheint nach beiden zu schlagen. Spielt aber keine Rolle. Sie wird so oder so eine schöne Frau werden.«
    »Was hältst du von den neuen Schwertern, Huldran?«, fragte Ryba, nachdem sie einen Happen Fleisch, Soße und Nudeln heruntergeschluckt hatte.
    Nylan setzte sich Dyliess aufs linke Knie und trank einen Schluck vom kalten Tee, dann langte er nach dem Brot und brach sich mühsam mit einer Hand ein Stück vom dunklen, dampfenden Laib ab.
    »In gewisser Weise gefallen sie mir besser. Sie sind schwerer und scheinen stark zu sein. Vielleicht sollten wir die älteren aus der ersten Serie den kleineren oder neuen Wächterinnen geben.«
    Ryba nickte mit vollem Mund.
    »Der Ingenieur zeigt mir, wie man sie schmiedet.« Huldran schüttelte den Kopf. »Ich hätte nie gedacht, dass ein einziges kleines Stück Metall so viel Arbeit macht. Aber die neuen Schwerter haben genug Gewicht, um diesen Prügeln der Einheimischen, wie Gerlich sie bevorzugt hat, wirklich etwas entgegenzusetzen.«
    Als Ryba nicht sofort antwortete, fragte Ayrlyn: »Wissen wir eigentlich inzwischen, was er im Schilde führt? Gerlich, meine ich?«
    »Er mag die Hitze nicht, also wird er vermutlich nicht zu weit hinunter in die

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