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Sturz der Marionetten: SF-Thriller

Titel: Sturz der Marionetten: SF-Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adam-Troy Castro
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im Vorfeld einer Anhörung auf dem Planeten Catarkhus befragt, einen Vighinis Mukh'thav. Aber da mir die begrenzten Möglichkeiten des menschlichen Auges bewusst sind, glaube ich nicht, dass Sie imstande sind, eine besondere Ähnlichkeit zwischen uns zu erkennen.«
    Ich hatte Probleme, mich an Mukh'thav zu erinnern, einen unbedeutenden Amtsträger, der kränkelte, als ich ihm begegnet war. »Wie geht es ihm?«
    Hurrr'poth legte den Kopf schief. »Nicht gut, fürchte ich. Das ist für jene unter uns, die sich hinauswagen, um Umgang mit Aliens zu pflegen, von jeher eine große Gefahr gewesen: Manchmal erschöpfen wir unsere geistige Anpassungsfähigkeit.«
    Das Wort Aliens war hier schlicht eine Frage des Blickwinkels, denn Mukh'thavs großes Problem waren die psychologischen Auswirkungen nach der Aufdeckung einer Gräueltat, begangen durch einen Angehörigen meiner Spezies.
    Ich nahm es nicht übel und zeigte auf das Gewimmel in dem Amphitheater unter uns. »Sie scheinen im Umgang mit denen gut zurechtzukommen.«
    »Ich hatte schlimme Tage, Counselor.«
    »Das Massaker in Dhijus Botschaft?«
    Ein trauriges Seufzen aus dem Mund eines Riirgaaners hatte große Ähnlichkeit mit dem eines Menschen. »Ja, das war einer der schlimmsten.«
    »Waren Sie dabei, als es passiert ist?«
    »Nein. Ich hatte das Glück, zu diesem Zeitpunkt eine halbe Welt entfernt zu sein. Dennoch war das ein entsetzlicher Tag. Und auch wieder nicht, wenn ich es recht bedenke ... denn so fürchterlich und vermeidbar dieser Verlust an Leben war, das Ereignis ging auch mit einer lebhaften Demonstration der eigentümlichen Fähigkeit zum Heroismus Ihrer Spezies einher.«
    »Botschafter Dhiju?«
    Sein Schaudern war höchst menschlich. »Nein. Der Mann war nur ein Idiot, der seine eigenen Leute in Gefahr gebracht hat. Der größte Schrecken in meinem Leben ist, dass ich ihn unabsichtlich zu dieser Torheit ermuntert haben könnte, indem ich ihm genau das gesagt habe. Aber es gab zahlreiche Beispiele unter den Botschaftsangehörigen, Leute, die ihr Leben für ihre Kameraden riskiert haben oder für Isadora, diese arme junge Frau, die das alles ausgelöst hat. Wenn Sie nach diesem Gespräch nicht mehr als das über mich wissen sollten, seien Sie doch versichert, Counselor, dass das, was ich damals gesehen habe, meine so oder so schon beachtliche und sogar für meine Art außergewöhnliche persönliche Zuneigung zu Ihrer Spezies zementiert hat.«
    Mir kam das eher vor wie das übliche leere Gefasel eines Diplomaten, der seine große Zuneigung gegenüber dem Repräsentanten einer Nation kundtat, die er mit der gleichen Begeisterung bekämpft hätte.
    Aber die Porrinyards hatten offenbar etwas anderes wahrgenommen. »Und woher rührt ursprünglich Ihre Zuneigung, Sir?«
    »Wussten Sie das nicht? Das ist weithin bekannt, zumindest in der diplomatischen Gemeinde auf diesem Planeten. Ich habe einmal ein verwaistes menschliches Kind aufgenommen und großgezogen wie meine eigene Tochter.«
    Die meisten Leute, die davon erstmals hörten, hätten wohl nicht das Gesicht verzogen.
    Hurrr'poth war meine Mimik nicht entgangen. »Es gibt keinen Grund, in meiner Gegenwart Zurückhaltung zu üben, Counselor. Mir ist bereits bekannt, dass Sie als Kind ebenfalls mehrere nichtmenschliche Wesen zu ihrer Familieneinheit gezählt haben und dass das für Sie alle schlimm geendet hat. Anders als viele Ihrer eigenen Art sehe ich darin keine Charakterschwäche Ihrerseits. Einstweilen freue ich mich, mich Ihnen als Informationsquelle anzubieten. Gibt es irgendetwas, das Sie gern wissen würden?«
    Die Fragen, die mir derzeit durch den Kopf gingen, gehörten überwiegend zu der Sorte, die zu stellen ich nicht bereit war. »Ich sammele immer noch Hintergrundinformationen, Botschafter. Jeder Überblick, den Sie mir liefern können, wäre hilfreich.«
    »Dann wird mir das eine Ehre sein.«
    Er drapierte einen Arm um meine Schultern und führte mich einige Schritte näher an den Rand der Klippe heran.
    Der Ausblick war schwindelerregender, als mir lieb war. Ich hätte die relative Sicherheit der Tribüne doch sehr geschätzt. Die hätte mir die gleiche Aussicht geboten, aber aus einer Entfernung, die weniger geeignet gewesen wäre, eine höhenängstliche Person durch einen drohenden Sturz vom Wesentlichen abzulenken. Aber das Amphitheater trug seinen Namen nicht ohne Grund. Die andere Seite, die, auf der die Vlhani eintraten, war nichts weiter als ein steiler Hang, der hinunter zu einer

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