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Sturz in die Zeit: Roman (German Edition)

Sturz in die Zeit: Roman (German Edition)

Titel: Sturz in die Zeit: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Cross
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bis wir jede einzelne Angriffsmethode in den Schaubildern mehrmals durchgegangen waren.
    »Was kriege ich denn sonst noch beigebracht?«, fragte ich ihn.
    Dad lächelte tatsächlich. »Ich kann dir zeigen, wie man Abhörgeräte findet.«
    »Okay«, sagte ich und folgte ihm in die Küche.
    »Vergiss nicht die Party heute Abend«, rief Jenni hinter uns her. »Deine Freundin hat schon zugesagt.«
    Ich blieb stehen und drehte mich um. »Holly kommt hierher? Heute Abend?«
    »Das ist der Plan«, sagte sie.
    »Ich hab gedacht, das wäre ein Scherz gewesen«, sagte ich zu Dad.
    Er wühlte in einer Küchenschublade herum. »Wenn sie sieht, wie ein paar CIA-Agenten sich unter normale Leute mischen und mit ihnen zu Abend essen, wird ihr das helfen, die Angst abzulegen, die sie vielleicht jetzt hat. Bislang haben wir nur solche Sachen gemacht, wie sie einem Angriff von Terroristen auszusetzen und sie dann in ein Auto zu drängen und ihr einzuschärfen, dass sie niemandem davon erzählen soll.«
    »Ich bin überrascht, dass ihr ihr Gedächtnis nicht manipuliert habt oder so was«, sagte ich bitter, als die Erinnerung an den vergifteten Lappen wiederkehrte, den sie mir ins Gesicht gedrückt hatten.
    »Ich dachte mir, dass dir das nicht recht sein würde.«
    »Nein, wäre es auch nicht«, versuchte ich meine Gefühle klar zum Ausdruck zu bringen.
    Dad nickte. »Okay, und solange er sich ruhig verhält, werden wir auch Adam Silverman in Ruhe lassen.«
    Mir drehte sich der Magen um. Sie wussten von Adam. »Äh … er ist vollkommen harmlos. Im Ernst, er kann nichts dafür, dass ich ihm diesen ganzen Mist erzählt habe …«
    Dad hielt eine Hand hoch. »Wie ich gerade sagte: Wir lassen ihn in Ruhe. Aber er könnte eine gute Quelle für dich sein, wenn du neue Sachen lernen willst. Nur so eine Idee.«
    Ja, Adam konnte mir allen erdenklichen Kram beibringen, den Physik-Freaks wussten. Ich musste nur erst einmal eine Minute allein mit ihm verbringen, damit ich ihm die ganze Geschichte von gestern bis zu diesem Punkt erzählen konnte.
    Dad legte mir eine kleine Taschenlampe in die Hand und öffnete den Schrank unter der Spüle. »Die CIA hat eine Million Hilfsmittel, mit denen sie Wanzen aufspürt, aber ich fange mal mit der altmodischen Methode an. Stell dir einfach vor, du bist irgendwo gestrandet und hast nur das zur Verfügung, was ein normaler Mann in seiner Hosentasche mit sich herumträgt.«
    »Ja?«
    Er bückte sich unter die Spüle, und ich tat es ihm nach. »Deine neuen Klempner- und Hausmeister-Erfahrungen müssten dir hierbei eigentlich zugute kommen. Ich habe mal Sprengstoff in einem Rohr im Plaza gefunden, als ich die Präsidentensuite durchsuchen sollte. Entweder hatte das einer vom Secret Service mit Absicht gemacht, oder ich habe etwas gefunden, was denen entgangen war.«
    Okay, mein Dad war tatsächlich wesentlich cooler, als ich mir je vorgestellt hätte. Auch wenn er ein gigantischer Lügner war.

27
    Holly tauchte nicht nur wirklich zu dieser inszenierten Party auf, sie brachte auch Adam mit.
    »Ich hab echt nicht gedacht, dass du kommen würdest«, flüsterte ich ihr zu, als ich ihr den Mantel abnahm. »Ich dachte, Dad hätte dir Angst eingejagt.«
    Sie lächelte, sah aber trotzdem ziemlich nervös aus. »Man kann doch ängstlich und neugierig zugleich sein.«
    »Kommt mir bekannt vor«, murmelte Adam leise.
    Als ich am Nachmittag ein paar Minuten Zeit gefunden hatte, hatte ich Adam per E-Mail mehrere eingescannte handschriftliche Seiten in dem Code geschickt und ihm erklärt, wie ich diese hochsichere Art der Kommunikation gelernt hatte. Es hatte eine Weile gedauert, bis ich ihn ganz auf den neuesten Stand gebracht hatte, ohne seine Methode zu verhunzen und ihm völligen Unsinn zu erzählen. Gut möglich, dass er mehr Angst hatte als Holly, nachdem er die Details erfahren hatte, die ich ihr nicht sagen konnte.
    »Ich fasse es nicht, dass du hier wohnst«, rief Holly, als sie sich im Eingangsbereich umsah. »Bekomme ich eine Führung?«
    »Klar.« Ich nahm ihre Hand und führte sie durchs Wohnzimmer, wo mindestens zwanzig Leute herumspazierten und Wein oder Cocktails tranken. Die einzigen Gäste, die ich kannte, waren Dr. Melvin, Chief Marshall und Jenni Stewart. Ich hatte keine Ahnung, wo die anderen Leute herkamen.
    »Sind das Agenten?«, fragte Adam mich leise, damit es niemand hörte.
    Ich zuckte mit den Schultern und führte Holly weiter durch die Wohnung, während Adam ein Gespräch mit Dr. Melvin

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