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Sturz ins Glück

Sturz ins Glück

Titel: Sturz ins Glück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Witemeyer
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Traum aus Seide und elfenbeinfarbener Spitze. Ihr Ehemann lag mit schmerzverzerrtem Gesicht im Bett, anstatt sie liebevoll anzulächeln und neben ihr am Altar zu stehen. Keine Blumen. Keine Musik. Keine geladenen Gäste. Doch eine Sache war genau so, wie sie es sich immer gewünscht hatte.
    Die Liebe.
    Mr und Mrs Chalmers standen eng beisammen und nickten zustimmend, als der Pfarrer über die Tugenden der Ehe sprach. Neben ihnen war Mabel Garrett, die alle zwei Minuten mit der Schürze ihre Augen abtupfte. Isabella, in einem Baumwollnachthemd mit nackten Füßen, nahm strahlend an der Zeremonie teil und hatte ihre kleine Hand auf Adelaides und Gideons gelegt. Doch der stärkste Beweis lag in den tiefen Gefühlen, die in Gideons Augen schimmerten, als er schwor, sie zu ehren und zu lieben. Seine Liebe war so ehrlich, so offensichtlich, so wahr, dass keine Kapelle, kein Kleid, keine Blumen diesen Moment hätten besser machen können.
    Es mochte nicht die Hochzeit ihrer Träume sein, doch es war die Hochzeit ihres Herzens.
    Nachdem alle nötigen Dokumente vor Zeugen unterschrieben worden waren, hätte Adelaide am liebsten alle anderen aus dem Zimmer gescheucht. Gideons blasses Gesicht machte ihr Sorgen, genau wie die Bewegung, mit der er zurück in die Kissen gesunken war. Er war zu erschöpft, um seinen Kopf halten zu können.
    „Mrs Chalmers?“ Adelaide trat an die Seite der Haushälterin. „Bitte bereiten Sie das Gästezimmer für Pfarrer Kent vor. Sie können Dr. Bellows in meinem Zimmer unterbringen.“ Hitze stieg ihr in die Wangen. „Ich bleibe heute Nacht bei meinem Ehemann.“
    Meinem Ehemann. Der Gedanke ließ sie vor Freude zittern.
    Die Haushälterin lächelte sie an. „Ich kümmere mich sofort darum, Mrs Westcott.“
    Adelaide unterdrückte ein glückliches Lächeln und wandte sich dann an die Köchin.
    „Mrs Garrett, würde es Ihnen etwas ausmachen, wenn Sie noch ein kaltes Abendessen für diejenigen von uns zubereiten, die noch nichts gegessen haben? Bei all der Aufregung hat unseren Gästen noch niemand eine Erfrischung angeboten.“
    Mabel wischte sich noch einmal über die Augen und setzte dann ihre gewohnte säuerliche Miene auf, um ihr großes Herz zu verbergen, das jedoch alle hier im Haus sehr wohl kannten.
    „Das Fleisch ist mittlerweile wahrscheinlich trocken wie Dörrobst, aber ich schaue, ob ich ein paar Sandwiches machen kann.“
    „Danke, Mrs Garrett. Ich weiß, dass Sie wahre Wunder bewirken können. Das tun Sie immer.“
    Isabella zupfte an Adelaides Kleid. „Kann ich jetzt mein Lied singen, Miss Addie? Papa Gidyon ist ja schon im Bett.“
    Sie öffnete den Mund, um der Kleinen zu antworten, doch Dr. Bellows murmelte leise neben ihr: „Er braucht jetzt dringend das Morphium, Ma’am. Er hat lange genug gekämpft.“
    Adelaide legte ihren Arm um die Schulter ihrer frischgebackenen Tochter, während sie Gideon anschaute. Er hatte den Schmerz stundenlang ertragen, um einen klaren Kopf zu behalten und zahlte nun den Preis dafür. Seine Augen waren geschlossen, doch an seinem Gesicht konnte man erkennen, dass er sich nicht entspannte. Tiefe Falten zogen sich über seine Stirn und hatten sich um den Mund herum eingegraben. Ihr Herz schmerzte bei diesem gequälten Anblick.
    „Zuerst sollte er von Dr. Bellows seine Medizin bekommen, Izzy“, sagte sie und drückte das Mädchen sanft. „Dann kannst du singen. Ich weiß, dass dein Vater sich darauf freut.“
    Dr. Bellows nickte ihr zu und nahm die Spritze von der Kommode. Adelaide führte Isabella weg von der Injektionsnadel und trat zu James und Pfarrer Kent ans Fenster. Trotz der Sorge um ihren Mann setzte sie ihr bestes Gastgeberinnenlächeln auf und nahm die Hand des Pfarrers.
    „Danke, dass Sie heute Abend hierhergekommen sind, Herr Pfarrer. Ihre Gebete waren ein Segen. Und auch wenn die Bitte, dass Sie uns trauen, unkonventionell und spontan war, waren unsere Treueversprechen absolut wahr. Und die Worte, die Sie zu uns gesprochen haben, waren wirklich wunderbar.“
    „Es freut mich, das zu hören, meine Liebe.“ Er ließ ihre Hand los, als ein jungenhaftes Grinsen auf sein Gesicht trat. „Meine Martha wird aus dem Häuschen sein, wenn ich es ihr erzähle.“ Der Pfarrer warf James einen Seitenblick zu. „Meine Frau spekuliert seit dem ersten Sonntag, an dem Mr Westcott die junge Lehrerin mit zum Gottesdienst gebracht hat, wann es zwischen den beiden endlich so weit sein würde.“
    „Ich hatte den gleichen Eindruck, als sie in

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