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Sturz ins Glück

Sturz ins Glück

Titel: Sturz ins Glück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Witemeyer
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passiert.“
    Der Pfarrer. Adelaides Magen flatterte. Er war nicht nur gekommen, um zu beten. Sie sollte besser ihre Frisur richten und sich ein anständiges Kleid anziehen. Offenbar war heute ihr Hochzeitstag.
    * * *
    Gideon hatte erwartet, dass das Liegen auf seiner weichen Matratze nach dem unbequemen Küchentisch eine Erleichterung für seinen geschundenen Körper sein würde. Doch nachdem die Männer ihn in sein Zimmer hinaufgetragen hatten, fühlte er sich, als hätte man ihn in eine Folterkammer verfrachtet. Dr. Bellows drückte und zog an ihm herum. Gideon war sehr erleichtert, als der Mann endlich damit fertig war, einen neuen Verband anzulegen. Nun bereitete er eine Morphiuminjektion vor.
    „Das wird gegen die Schmerzen helfen und wahrscheinlich werden Sie davon auch schläfrig.“ Dr. Bellows trat mit der Spritze in der Hand an sein Bett heran.
    Gideon war mehr als bereit dazu, die Schmerzen endlich loszuwerden, aber er musste noch eine Weile hellwach bleiben. Er musste auf Adelaides Antwort warten.
    Völlig erschöpft schüttelte er den Kopf und übersah die vorwurfsvoll erhobene Augenbraue des Arztes. „Noch nicht, Dr. Bellows. Ich muss mich noch um ein paar wichtige Angelegenheiten kümmern. Ich hatte gehofft, dass Sie und der Pfarrer Zeugen bei der Unterschrift meines neuen Testamentes sein würden.“
    Verständnis mischte sich in den mitfühlenden Gesichtsausdruck des Mannes. „Natürlich, Mr Westcott. Es wäre mir eine Ehre.“ Er ging zurück zu der Kommode, auf der er seine Utensilien ausgebreitet hatte, und legte die Spritze behutsam zurück.
    James erhob sich von einem Stuhl und trat an Gideons Bett. „Ich hole die Papiere“, sagte er und ging zu dem kleinen Schreibtisch unter dem Fenster.
    Er und Pfarrer Kent waren während der Untersuchung die ganze Zeit bei ihm geblieben und hatten ihn rechts und links gestützt. James hatte dem Arzt geholfen, wann immer es nötig war, während der Pfarrer leise gebetet hatte. Mr Kent war nicht begeistert gewesen, als Gideon ihm verkündet hatte, dass er Adelaide heiraten wollte, obwohl er nicht wusste, ob er überhaupt überlebte. Aber schließlich hatte er zugestimmt, die Trauung durchzuführen, wenn die Dame einverstanden war. Jetzt war alles, was sie brauchten, die Dame.
    Ein leises Klopfen erklang an der Tür. Dr. Bellows stand direkt daneben, also trat er vor und öffnete sie. Adelaide trat zögernd in das Zimmer. Gideons Blick traf den ihren nur kurz, bevor sie sich dem Arzt zuwandte, doch die Liebe, die in ihren Augen stand, ließ sein Herz jubeln.
    „Sie müssen Miss Proctor sein. Ich habe schon Ihre Kunstfertigkeit bewundert.“ Dr. Bellows verbeugte sich und führte sie zu Gideon ans Bett.
    Sie hatte sich umgezogen und die Haare frisiert. Gideons Herzschlag beschleunigte sich, als er verstand, was das bedeutete. Die Hoffnung in ihm wuchs.
    „Sie haben die Wunde gereinigt, wie es ein Arzt nicht besser hätte tun können, meine Liebe.“ Dr. Bellows tätschelte ihre Hand und grinste. „Wenn Sie jemals eine neue Anstellung brauchen, könnte ich eine begabte Krankenschwester gebrauchen.“
    „Danke, aber …“ Adelaide senkte die Augen und errötete. „Wo wir gerade von Anstellungen reden … nun … ich habe mich dazu entschlossen, eine neue Stelle anzunehmen, die mir heute Abend angeboten wurde. Eine dauerhafte Position.“ Sie hob die Augen und lächelte Gideon schüchtern an. Freude explodierte in seiner Brust.
    Er schluckte schwer und versuchte, seine Stimme zu finden. „Addie, meinst du …?“
    „Ja, Gideon. Ich will deine Frau werden.“
    Nicht einmal das Morphium hätte ihm die Schmerzen besser nehmen können als diese Worte.
    Adelaide kniete sich neben Gideons Bett. Voller Liebe sah sie ihn fest an. „Egal, was kommt.“
    Er drückte ihre Finger mit dem letzten Rest an Kraft, der ihm noch geblieben war. „Egal, was kommt.“
    Hinter ihnen räusperte sich jemand. Adelaide riss ihren Blick von Gideons Gesicht, als der Pfarrer sich zwischen sie drängte.
    „Ich habe zugestimmt, Sie zu verheiraten, da ich weiß, dass Sie beide gottesfürchtige Menschen sind, die solch eine schwerwiegende Entscheidung nicht auf die leichte Schulter nehmen. Doch trotzdem muss ich Sie fragen, Miss Proctor, ob Sie sich aller Konsequenzen bewusst sind. Sie kennen den Zustand von Mr Westcott. Sind Sie bereit, seine Frau zu werden, auch wenn Ihre Ehe in Trauer enden kann?“
    Gideons Wunde pochte, während er auf ihre Antwort wartete. Ihr Griff um seine

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