Sturz ins Glück
Mädchen sich Sorgen machte, deshalb würde sie sofort nach ihr suchen.
Fast wäre sie über die Kleine gestolpert, als sie aus ihrem Zimmer trat.
Isabella saß an die Wand gelehnt neben ihrer Schlafzimmertür und hielt ihre Puppe umklammert. Als Adelaide den Flur betrat, sprang sie sofort auf die Beine, Sorge stand auf ihrem niedlichen Gesicht.
„Oh, meine Süße! Hast du den ganzen Morgen hier gewartet?“ Adelaide kniete sich neben sie und strich über ihre blonden Locken. „Es tut mir leid, dass ich so lange geschlafen habe.“
Blaue Augen musterten Adelaides Gesicht erschrocken. Die Sorgen des Mädchens zu ignorieren, würde ihm nicht helfen. Am besten war es, die Situation direkt anzusprechen.
Adelaide tippte sich vorsichtig auf die Wange. „Ach, Liebes. Sieht es wirklich so schlimm aus?“
Isabella nickte.
„Nun, lass dir davon keine Angst machen. Ich spüre es kaum noch. Meine Lippe tut etwas weh, aber das ist alles. Ich glaube, dass mein ganzer Körper von der Arbeit mit Miguel gestern so schmerzt, dass ich den Unfall im Stall gar nicht mehr spüre.“ Adelaide erhob sich, nahm Isabellas Hand und zog sie in Richtung Küche. Ihr Magen knurrte vernehmlich. Adelaide bedeckte ihn mit ihrer Hand und zwinkerte Isabella zu.
„Das war nicht gerade sehr damenhaft, was?“
Isabella lächelte. Adelaide atmete erleichtert auf. Jetzt musste sie das Kind nur noch beschäftigen, bis es sich an ihre Verletzungen gewöhnt hatte. Sie brauchte irgendein Projekt. Etwas Aufwendiges, das viel Arbeit erforderte.
Als sie die Treppe erreichten, lenkte Adelaide Isabella ans Geländer, sodass sie sich mit der freien Hand dort festhalten konnte.
„Wie wäre es, wenn wir heute den Männern die Arbeit mit der Schur überlassen, weil ich mich nicht so gut fühle?“ Obwohl sie wusste, dass José nicht mehr bei den Männern war, verspürte Adelaide nicht den Wunsch, den anderen fremden Männern zu begegnen. Doch Isabella hatte der Tag gestern so einen Spaß gemacht, dass sie vielleicht auch heute wieder an der Seite ihres Vaters sein wollte. „Würde es dir etwas ausmachen?“ Adelaide hielt den Atem an.
Isabella zuckte zur Antwort mit den Schultern und schien einem Tag im Inneren des Hauses durchaus nicht abgeneigt. Adelaide seufzte erleichtert.
„Ich dachte daran, ein neues Projekt zu starten“, überlegte sie laut. „Etwas Lehrreiches, gleichzeitig aber spaßig. Etwas Weibliches. Etwas … ich hab ’ s!“
Adelaide hielt Isabella an, bevor sie das Ende der Treppe erreichten. Nachdem sie die Hand des Mädchens losgelassen hatte, sprang sie die letzten Stufen hinunter und drehte sich schwungvoll um. Sie lächelte fröhlich – wobei sie das schmerzhafte Ziehen in ihrer Lippe verdrängte – und beugte sich mit auf die Knie gestützten Händen nach vorne, bis ihre Augen auf gleicher Höhe mit denen des Kindes waren.
„Izzy! Wir werden einen Empfang veranstalten. Und du wirst die Gastgeberin sein.“
Kapitel 14
Das Schaukeln des Zuges drehte Reginalds Magen um. Erst die Fahrt mit dem Dampfschiff über den Atlantik mit dem ewigen Auf und Ab und jetzt diese Zumutung. Es war eine Schande für ein Land, so groß zu sein, dass ein Mann es nicht mit einem ordentlichen Ritt zu Pferde durchqueren konnte. Die Kolonien hätten sich mit dem äußersten Osten des Landes begnügen und den Rest den Barbaren überlassen sollen. Das, was er von der Landschaft bisher gesehen hatte, wirkte ohnehin langweilig und abstoßend.
Immerhin hatte Farnsworth es geschafft, ein Privatabteil zu mieten, doch die Wände engten ihn immer noch ein. Sooft es ging, begab sich Reginald in den Raucherwagen, wo er sich mit einer Zigarre vergnügte und Karten mit den Männern spielte, die gerade anwesend waren. Er versuchte, nicht zu hoch zu gewinnen, denn er wollte nicht, dass man sich später an ihn erinnerte.
Just in diesem Moment öffnete sich die Tür und ließ das Geschnatter der anderen Reisenden zusammen mit seinem impertinenten Begleiter herein. „Ich habe die Plätzchen, nach denen Sie verlangt haben, Lord Petchey.“
Reginald sprang auf und warf die Tür zu. „Geben Sie acht, Mann.“ Er schnappte sich die Keksdose aus Farnsworths Hand und starrte ihn wütend an. „Wie oft soll ich Ihnen noch sagen, dass Sie meinen Namen nicht in der Gegend herumposaunen sollen? Sie sollen mich mit Mr Edward Church anreden. Denken Sie, Sie können sich in Ihrem löchrigen Gehirn wenigstens diese eine Sache merken?“
„Es tut mir leid, Lo – ich
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