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Sturz ins Glück

Sturz ins Glück

Titel: Sturz ins Glück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Witemeyer
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um ihr einen Handkuss zu schenken und erhob sich dann langsam wieder. Seine Augen versanken in ihrem Blick.
    „Adelaide, Sie sehen wunderschön aus. Ich war nie glücklicher, dass Bella ihren Willen durchgesetzt hat.“
    Adelaide versuchte, ihre Freude über dieses Kompliment zu verbergen und eine angemessen ernste Miene zu behalten, doch sie versagte kläglich. Unfähig, noch eine Sekunde länger zu widerstehen, ließ sie das glückliche Lächeln auf ihr Gesicht treten, egal ob es sie albern aussehen ließ oder nicht. Ihr Held hatte sie gerade wieder einmal gerettet. Er hatte ihre Ängste erschlagen und im gleichen Atemzug ihren romantischen Traum wieder auferstehen lassen. Wenn das nicht ein glückliches Lächeln verdiente, was dann?
    Gideon ließ ihre Hand los und bot ihr seinen Arm. „Darf ich Sie nach drinnen begleiten?“
    „Das wäre wunderbar. Danke sehr.“
    Adelaide legte ihre Finger um seinen Arm und gestattete ihm, sie zu führen. Sie trippelte mit vorsichtigen Schritten, um nicht auf den Saum zu treten, den sie zwar gekürzt hatte, dessen Länge sie aber immer noch unsicher machte. Doch als sie den Salon betraten, waren alle Gedanken um das Kleid wie weggeblasen. Sie und Gideon waren der Mittelpunkt der Aufmerksamkeit.
    Hitze stieg Adelaide in die Wangen, doch sie hielt den Kopf hoch erhoben. Sie war noch nie stolzer gewesen, am Arm eines Mannes geführt zu werden. Gideon war gut aussehend und bezaubernd, rücksichtsvoll, aufmerksam und gütig – und britisch! All diese Jahre hatte sie mit Jane Austens Romanen gelebt und jetzt erlebte sie ihren eigenen. Was konnte großartiger sein als das?
    Sie genoss den Moment solange sie konnte, dann ließ sie Gideons Arm los – und damit auch die überschwänglichen Gedanken. Es war Zeit, ihre Rolle als Gastgeberin an Isabellas Seite einzunehmen. Sie wollte die Kleine nicht enttäuschen.
    Nachdem sie weiter in den Salon getreten war, lächelte sie jeden der Gäste an und stellte sich dann neben Isabella.
    „Ladys und Gentlemen, willkommen. Wir fühlen uns geehrt, dass Sie mit uns die erfolgreiche Schafschur feiern möchten. Eine große Auswahl an Köstlichkeiten erwartet Sie. Nehmen Sie sich bitte reichlich und setzen Sie sich. Vielleicht möchten Sie auch einen Aperitif unter unserem imaginären Baum einnehmen.“ Sie zwinkerte den Gästen zu und hob ihre Arme, so hoch der Stoff ihres Kleides es zuließ. Isabella verstand den Hinweis und setzte sich unter Adelaides Äste.
    Lautes Kichern und Glucksen erfüllte den Raum. Isabella strahlte. Als sie zurück auf die Füße sprang, beugte Adelaide sich zu ihr.
    „Warum bringst du nicht deinen Vater zum Buffet, damit er sich bedienen kann? Ich kümmere mich um die anderen. Aber denk daran, als gute Gastgeberinnen nehmen wir uns erst, wenn alle Gäste versorgt sind.“
    Isabella salutierte zackig und marschierte hinüber zu Gideon. Sie nahm seine Hand und zog daran, bis er sich in Richtung Tisch in Bewegung setzte. Adelaide biss sich auf die Lippe, um ihr Lächeln unter Kontrolle zu bekommen. Gideons funkelnde Augen fanden Adelaides und sie tauschten einen amüsierten Blick. Isabellas Feier hatte einen vielversprechenden Anfang genommen.
    Die fröhlichen Unterhaltungen dauerten den ganzen Abend an. Gideon und Miguel gesellten sich zu Isabella auf die Picknickdecken, während die anderen es sich in den Stühlen bequem machten. Adelaide hätte am liebsten den dreien auf dem Quilt Gesellschaft geleistet, doch ihr geliehenes Kleid ließ solche Verrenkungen leider nicht zu.
    Also erkundigte sie sich nach Mabel Garretts Krautsalatrezept und lächelte über die Kindheitserzählungen, die Mrs Chalmers über Gideon und seine Brüder zum Besten gab. Offenbar genoss auch Miguel endlich den Abend, denn er und Gideon tobten mit Isabella herum. In weniger als einer Stunde war die steife Atmosphäre, die anfangs in der Luft gehangen hatte, völlig verschwunden und hatte freundlichem Gemurmel Platz gemacht. Adelaide hätte nicht glücklicher sein können.
    Sie spielten ein paar Runden Pantomime, wobei Isabella die begabteste Schauspielerin unter ihnen war. Das Thema hieß „Rund um die Farm“. Isabellas Darstellung eines pickenden Huhnes wurde dank ihrer angedeuteten Flügelchen und des gereckten Halses sofort klar. Mrs Garretts Mistgabel war schon schwerer zu erraten. Sie stand steif und unbeweglich da und hielt sich drei Finger über den Kopf, doch niemand erriet, was sie darstellen wollte. Die Gruppe vermutete alles vom

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