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Sturz ins Glück

Sturz ins Glück

Titel: Sturz ins Glück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Witemeyer
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Zaunpfosten bis hin zur Yuccapalme, bis die Köchin schließlich empört schnaufte und zu ihrem Platz zurückging. Dort ergriff sie ihre Gabel. Endlich begriffen die anderen, was sie die ganze Zeit über gemeint hatte.
    Die einzige Unstimmigkeit kam auf, als Mr Chalmers fatalerweise vermutete, seine Frau imitiere einen Wal, wo sie doch eine zierliche kleine Forelle hatte darstellen wollen. Nachdem sie ein Kissen nach ihm geworfen hatte, murmelte sie mehrere Minuten lang leise vor sich hin, wie er es wagen könnte, solche abwegigen Spekulationen zu äußern. Adelaide hatte schon Angst, das Spiel abbrechen zu müssen, doch die Haushälterin erhielt ihre Chance zur Revanche, als ihr Mann an der Reihe war. In dem Moment, als er sich auf alle viere niederließ, um ein Tier nachzuahmen, rief seine Frau alle erdenklichen Schimpfworte, die das Spiel zuließ. Kröte. Stinktier. Ratte. Sogar Laus kam ihr über die Lippen, bis Gideon vermutete, dass es sich lediglich um eine Stallkatze handeln könne. Zum Glück hatte der Butler die Sache nicht allzu ernst genommen und lachte mit den anderen, sodass die gute Stimmung weiterhin anhielt.
    Für die letzte Belustigung des Abends falteten die Frauen die Decken zusammen und räumten Essen und Geschirr in die Küche, während die Männer alle verbliebenen Möbelstücke an die Wände rückten, damit es genug Platz gab, um Blindekuh zu spielen. Adelaide überreichte jedem der Gäste eine Nummer, damit Isabella mit der Hand anzeigen konnte, wen sie gefangen hatte.
    Da sie nur eine kleine Gruppe waren, hatte jeder mehrmals die Gelegenheit, sich die Augen verbinden zu lassen. Chalmers schaffte es immer wieder, seine Frau zu fangen. Nach dem dritten Mal beschuldigte sie ihn schließlich des Betruges. Er gab ihr sofort recht und flüsterte ihr etwas ins Ohr, das sie erröten ließ. Danach hörte sie auf, sich zu beschweren.
    Isabella war aufgrund ihrer Größe am einfachsten zu erkennen, jedoch am schwierigsten zu fangen. Miguel schaffte es schließlich gegen Ende des Spieles, sie zu schnappen. Sie wiederum fing ihren Vater. Gideon musste ihr Gähnen gesehen haben, denn er verkündete kurzentschlossen, dass er die letzte Blindekuh sein würde.
    Er stampfte laut durch den Raum und grollte dabei wie ein Bär. Isabella lief gefährlich nahe an ihn heran und musste kichern, als sie ihm wieder und wieder entwischte. Dann, bevor Adelaide überhaupt reagieren konnte, rannte der kleine Frechdachs zu ihr und schubste sie in Richtung ihres Vaters.
    Adelaide trat ihm auf den Fuß und fiel gegen seine Brust, doch Gideon legte seine Arme um sie und hielt sie fest, bevor sie zu Boden stürzen konnte.
    „Also, wen habe ich da wohl?“
    Seine Stimme klang amüsiert, doch sie konnte spüren, dass sein Herzschlag raste. Bemerkte er es auch?
    Gideons Hand fuhr ihren Rücken hinauf und legte sich in ihren Nacken. „Fühlt sich eindeutig nach einem Mitglied des weiblichen Geschlechts an.“ Seine Finger spielten mit den losen Strähnen in ihrem Nacken. Adelaide schloss die Augen, um die Gefühle zu bekämpfen, die in ihr aufstiegen.
    Seine Hände legten sich auf ihre Schultern. Sie zwang sich, die Augen wieder zu öffnen. Wenn er doch wusste, dass sie es war, warum brauchte er so lange, um es auch zu sagen?
    „Lassen Sie mich sehen …“ Er fuhr ihren Arm entlang. „Ich glaube nicht, dass Mrs Chalmers’ Kleid solche Puffärmel hat. Und für Bella ist sie zu groß.“ Seine Finger berührten die Haut zwischen ihrem Ärmel und dem Handschuh. Wieder bekam sie eine Gänsehaut. „Mrs Garrett trug doch lange Ärmel, nicht wahr? Also muss dieser behandschuhte Arm …“ sein Daumen beschrieb einen zarten Kreis auf ihrem Handgelenk, „… Miss Proctor gehören.“
    Er hatte es die ganze Zeit gewusst – der Schuft.
    Sie stieß sich von ihm ab und trat hektisch einen Schritt zurück, besorgt, dass jetzt eine schreckliche Szene folgen würde. Sie sah sich um. Niemand sah sie bestürzt oder kopfschüttelnd an. Adelaide sah nichts als freundliche Gesichter, in denen jeweils ein wissendes Lächeln stand. Weshalb die anderen so wissend lächelten, wollte sie lieber nicht wissen.
    Adelaide sah auf die Uhr, die auf dem Kamin stand, und war überrascht, dass es schon so spät war. Kein Wunder, dass Isabella ihr Gähnen nicht mehr unterdrücken konnte. Jetzt, wo sie darüber nachdachte, fing sie selbst an zu gähnen. Wieder einmal kam ihr Held, um sie zu retten.
    „Danke, Ladys, für diesen wunderbaren Abend. Ich kann

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