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Sturz ins Glück

Sturz ins Glück

Titel: Sturz ins Glück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Witemeyer
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Schmerz machte sich in Gideons Bauch breit. Er taumelte zurück und hob mühsam seine Hand. Etwas Warmes, Dickflüssiges sickerte über seine Finger. Wie im Traum hob er die Hand und blickte sie an. Sie war blutverschmiert. Als er nach unten sah, bemerkte er einen roten Fleck auf seinem Hemd, der rasch größer wurde.
    Bevor er begriff, was geschehen war, knallte ein zweiter Schuss und riss ihn aus seiner Erstarrung. Er ließ sich zu Boden fallen und suchte nach einem Schutz. Ein dürrer Mesquitebaum stand keine zehn Schritte entfernt. Sein Stamm war kaum so breit wie Gideons Hüfte, doch es war besser als nichts. Eine dritte Kugel schlug vor ihm ein, als er hinter den Baum kroch.
    Gideon lehnte seine linke Schulter an den Stamm und drehte sich, um dem Schützen kein Ziel zu bieten, während er versuchte, zu Atem zu kommen. Er schwang sein Gewehr in die richtige Position und knirschte bei dem Schmerz, den die Bewegung auslöste, mit den Zähnen. Gedanken an Bella und Adelaide trieben ihn an, als er den Lauf der Waffe auf einem Ast stabilisierte. Wenn er diesen Wahnsinnigen nicht hier und jetzt stoppte, würden die beiden sein nächstes Ziel sein.
    Schweiß tropfte von seiner Stirn. Er wischte ihn weg und blinzelte mehrmals, um einen klaren Blick zu behalten. Er spürte, wie seine Kraft zusammen mit dem Blut aus seinem Körper floss. Gott, hilf mir. Ich darf meine Familie nicht im Stich lassen.
    Eine unnatürliche Stille erfüllte die Luft. Gideon schloss ein Auge und sah am Lauf seiner Waffe entlang, während er darauf hoffte, dass der Schütze sich zeigte.
    „Ich weiß, dass meine Kugel dich getroffen hat, gringo . Bist du schon tot?“
    Gideon erwiderte nichts und beobachtete weiter die Felsen.
    „Der englische Kerl will dich tot sehen. Aber ich? Ich will, dass du genauso leidest wie ich.“ Der Angreifer unterstrich seine Worte mit einem weiteren Schuss.
    Gideon zog seinen Kopf zurück hinter den Baum. Die Kugel schlug in einem Zweig ein. Holzsplitter flogen durch die Luft.
    Er hatte die Stimme des Schützen erkannt. Es war der Scherer, der Adelaide angegriffen hatte. Aber er sollte doch im Gefängnis sein. Warum hatte ihn niemand gewarnt, dass der Kerl entkommen war? Gideon biss die Zähne zusammen und zwang seine Wut nieder. Jetzt war er hier – und hatte sich ganz offensichtlich mit Petchey verbündet. Gideon konnte sich keinen anderen Engländer vorstellen, der seinen Tod wollte. Doch wo war der Viscount? Wartete er auf den Bericht seines Lakaien, dass Gideon das gleiche Ende gefunden hatte wie seine Schafe?
    Zumindest konnte er sich dessen gewiss sein, dass Petchey vorerst hinter ihm her war und nicht hinter Bella. Darin lag eine kleine Hoffnung. Vielleicht war der Mistkerl doch nicht so verdorben, dass er seine eigene Nichte des Geldes wegen tötete. Doch wenn Gideon starb, konnte Petchey beides für sich beanspruchen, Isabella und das Erbe.
    Doch Gideon würde nicht zulassen, dass die Kleine mit dem Menschen leben musste, der ihre Eltern ermordet hatte. Das Geld allerdings war ihm egal. Natürlich war es dazu gedacht, Isabella eine sichere Zukunft zu garantieren, doch wenn er Petchey damit loswerden würde, würde er innerhalb eines Wimpernschlages den Treuhandfonds an ihn überschreiben.
    Gideon schloss die Augen und verzog das Gesicht. Er war sich so sicher gewesen, dass der Viscount nicht hinter dem Gemetzel an seinen Schafen steckte! Er sah auf sein blutiges Hemd hinab. Schussverletzungen im Bauchbereich waren so gut wie immer tödlich, das wusste er. Gideon unterdrückte ein Stöhnen und wandte seinen Blick weg von dem schrecklichen Anblick. Vielleicht war es zu spät, um den Erfolg von Petcheys erstem Schritt zu verhindern, doch Gideon würde nicht zulassen, dass Bella den Preis für seine Dummheit bezahlen musste.
    Er richtete seine Augen zum Himmel. Gott, ich werde dich nicht darum bitten, dass du mein Leben schonst, aber ich bitte dich um ein bisschen mehr Zeit. Ich muss nach Hause gelangen und dort alles regeln können, bevor du deine Engel nach mir ausschickst. Bitte. Ich muss Bella vor Petchey beschützen. Hilf mir.
    In der Hoffnung, dass der andere einen Fehler machen würde, rief er laut: „Du bist also immer noch ein Feigling, José. Lauerst mir auf, wie du der Lehrerin meiner Tochter aufgelauert hast. Ich hätte dich töten sollen.“
    „Du denkst wohl, du bist ein besserer Mann als ich, gringo? Wer von uns beiden blutet denn, eh?“
    „Es ist nur ein Kratzer. Ich könnte immer noch

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