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Sub Terra

Sub Terra

Titel: Sub Terra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Rollins
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fiel hart auf die Knie.
    »Nicht, Khalid!«, flehte sie. Tränen standen ihr in den Augen. »Bitte. Ich tue alles.«
    Einen Moment lang schien er zu zögern, und seine Pistole schwankte. Dann drückte er Jason fest an sich und presste den Lauf an dessen Schläfe. Jason riss die tränenlosen Augen vor Angst weit auf. Seine Lippen waren weiß. Er wand sich in Khalids Griff, doch der wusste, wie man eine Geisel festhielt. Auch wenn Jason wie wild zappelte, blieb die Mündung immer dicht an seiner Schläfe. Linda ließ die Hoffnung sinken.
    Plötzlich erklang eine Stimme. »Lassen Sie den Jungen los!« Blakely tauchte auf und jagte Linda einen Schreck ein. Sogar Khalid zuckte zusammen und trat einen Schritt zurück.
    Blakely stützte sich mit einem Arm an der Tunnelwand ab. Mit der anderen Hand hatte er die Leuchtpistole auf Khalid gerichtet. Linda war klar, dass dies eine leere Drohung war. Die Leuchtpatrone hatte er verschossen. Doch das wusste Khalid nicht. Hoffnung keimte in ihr auf. Sie sah, dass aus Blakelys Mund Blut tropfte, und hörte seinen schweren Atem. Die Druckwelle der Explosion musste ihn schwer verletzt haben. »Ich habe gesagt«, keuchte er, »Sie sollen den Jungen loslassen!« Die Leuchtpistole in seiner Hand schwankte auf und ab, da ihn die Kräfte verließen.
    Blakely trat zwischen Linda und Khalid. »Jetzt!«
    Khalid schien vor der Pistole zurückzuschrecken. Doch dann stieß er wie eine Kobra vor und schlug Blakely die Pistole mit seiner Waffe aus der Hand. »Leere Drohungen können gefährlich sein, Doktor. Ich habe gesehen, wie Sie mit der Leuchtpatrone die Explosion ausgelöst haben.« Khalid wies nickend in die Richtung des erweiterten Durchgangs. »Danke übrigens.«
    Blakely hustete und sackte gegen die Wand. Seine Lippen waren schmal und blau angelaufen vor lauter Schmerzen und Erschöpfung. Er blickte Linda an, und weiteres Blut floss aus seinem Mund. »Es tut mir leid«, flüsterte er.
    Sie ging hinüber zu Blakely, und Khalid machte einen Schritt zurück. Er hatte Jason die Pistole wieder an die Schläfe gesetzt. Linda prüfte Blakelys Puls, der schwach und unregelmäßig ging. Er brauchte sofort medizinische Betreuung. Sie wandte sich zu Khalid um, der ein paar Meter zurückgewichen war.
    »Bitte, hör damit auf«, flehte sie. »Wir können doch alle zusammen hier fortgehen. Es gibt keinen Grund, irgendjemanden zu töten. Lass den Jungen laufen.«
    Während er sie anschaute, tat er etwas Verblüffendes: Er bückte sich und legte seine Pistole auf den Boden. Eine Sekunde lang schöpfte sie Hoffnung. Doch als er sich wieder aufrichtete, zog er eine weitere Pistole aus einem verborgenen Holster über dem Stiefel. Nun legte er diese Waffe an Jasons Schläfe, den er immer noch an sich gepresst hielt.
    »Du willst, dass der Junge am Leben bleibt?«, sagte Khalid mit zusammengekniffenen Augen. Er schob die Pistole mit dem Fuß zu Linda hin. »Dann töte Blakely.«
    Sie starrte auf die Pistole, als wäre sie giftig und jede Berührung tödlich. »Wovon redest du?«, fragte sie und schaute Khalid entgeistert an.
    »Wir schleppen zu viel Ballast mit uns herum. Ich nehme entweder den Jungen oder den Doktor mit. Die Entscheidung überlasse ich dir. In der Pistole befindet sich nur noch eine Kugel. Töte Blakely, oder ich töte den Jungen.«
    »Nein!«, schrie sie und sprang entsetzt von der Pistole weg.
    »Dann stirbt der Junge. Die Entscheidung liegt bei dir. Ich bin nur das Werkzeug.«
    »Khalid … bitte«, sagte sie tränenüberströmt, »lass mich das nicht tun.«
    Blakely hob die Stimme. »Heb die Pistole auf.« Seine Worte klangen so sachlich und ruhig, dass sie ihm gehorcht hatte, bevor ihr klar wurde, was sie tat. Sie hielt inne, als ihre Hand über dem Griff schwebte.
    »Tu es!«
    Sie nahm die Waffe. Bei der Berührung spürte sie, dass sie immer noch heiß vom letzten Schuss war. Vorsichtshalber nahm sie sie in beide Hände und blickte zu Khalid auf.
    Als ob er ihre Gedanken lesen könnte, warnte er sie: »Du hast nur einen Schuss, meine Liebe. Selbst wenn du mich triffst, wäre der Junge tot, bevor du den Finger gekrümmt hättest.«
    Sie ließ die Schultern hängen. »Warum?«, sagte sie leise. »Warum tust du mir das an?«
    »Ich brauche Hilfe. Und ich brauche Gehorsam. Ich werde dir beibringen zu gehorchen.«
    »Ich kann das nicht«, sagte sie. »Ich kann nicht einfach so jemanden umbringen.«
    »Hör zu«, sagte Blakely mit heiserer und belegter Stimme. »Du musst es tun.« Dann

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