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Sub Terra

Sub Terra

Titel: Sub Terra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Rollins
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Offensichtlich versuchte er nur, sie zu beruhigen. »Es tut mir leid. Das hat nicht Ihnen gegolten. Mich plagen nur Zweifel, ob meine Entscheidung, Jason mitzunehmen, richtig war.«
    Seine angespannte Haltung schien sich zu lockern. »Ihr Sohn hat eine Menge Mut. Er schafft das schon.«
    »Danke. Aber was ist mit Ben? Er hat sich dieser Mission sicher nicht angeschlossen, um für mich den Babysitter zu spielen.«
    Der Major lächelte. »Vielleicht bleibt ja etwas von Jasons Reife an ihm hängen.«
    Sie gluckste. »Der Mann ist geradezu ein wandelnder Unterhaltungsdampfer.«
    »Auf jeden Fall versteht er etwas von seinem Geschäft.« Er nickte in Richtung Ben. »Ich habe die Unterlagen über ihn gelesen. Ein gefeierter Rettungsarbeiter, der sich auf Höhlenaufklärung spezialisiert hat. Vor zwei Jahren hat er ein erfahrenes Forschungsteam aus den Lechuguilla-Höhlen gerettet. Die Forscher waren acht Tage lang verschwunden gewesen. Keiner konnte sie finden. Ben ging allein hinein und kam mit einem gebrochenen Bein und vier Forschern wieder heraus. Mit Höhlen kennt er sich aus. Er hat beinahe einen sechsten Sinn.«
    »Das habe ich nicht gewusst …« Sie sah zu Ben hinüber, der jetzt mit Jason Karten spielte, und dachte über diese Enthüllung nach.
    »Die Unterlagen über Sie waren genauso beeindruckend«, sagte der Major.
    »Über mich?«
    »Anscheinend haben Sie die bewundernswerte Fähigkeit, neue Entdeckungen dort zu machen, wo andere bereits alles untersucht haben.«
    Bei seinem Lob zuckte sie nur mit den Schultern. Der Major war anscheinend außerordentlich gesprächig. Er war doch sonst so verschlossen und stoisch? »Sie wissen verteufelt viel über uns, aber alles, was ich von Ihnen bekommen habe, waren Tickets und ein Terminplan. Ich kenne nicht einmal Ihren Vornamen.«
    »Ich heiße Dennis«, antwortete er. »Dr. Blakely plant eine ausführliche Besprechung in der Alpha-Basis.«
    Major Dennis Michaelson, dachte sie. Mit Vornamen wirkte der Major beinahe menschlich. Sie sank in ihren Sitz zurück. »Woher kommen Sie, Dennis?«
    »Aus Nebraska. Die Farm meiner Familie liegt in der Nähe von North Platte.«
    »Und warum sind Sie zu den Marines gegangen?«
    »Mein Bruder Harry und ich haben uns gemeinsam bei den Marines gemeldet. Er kannte sich mit allem aus, was einen Motor hat – Autos, Motorräder, Hochgeschwindigkeitsfahrzeuge, solches Zeug. Er ging zu den Marines, um noch größere Maschinen in die Finger zu kriegen. Er war erst glücklich, wenn seine Hände vom Öl klebten. Musste immer herumbasteln.« Ein liebevolles Lächeln erschien auf Major Michaelsons Gesicht, als er seinen Bruder beschrieb.
    »Und Sie? Was trieb Sie weg von der Farm?«
    »Zum einen wollte ich auf Harry aufpassen. Und zum anderen sagte ich ja, dass unsere Farm in der Nähe von North Platte lag. Und North Platte liegt hinter den sieben Bergen.«
    »Dann sind Sie zu den Marines gegangen, um die Welt zu sehen. Und wo sind Sie jetzt angelangt? An ihrem Arsch.«
    »Ja«, erwiderte er beinahe grimmig. »Und jetzt erscheint mir North Platte so schön wie nie.«
    »Also, warum hängen Sie Ihren Job nicht an den Nagel und gehen zurück zur Farm?«
    Plötzlich legte Michaelson seine Stirn in Falten, und seine schwarzen Augenbrauen zogen sich zusammen. Er schüttelte den Kopf, sagte aber nichts.
    Sie versuchte, mehr aus ihm herauszubekommen. »Wie sind Sie an so einen langweiligen Auftrag geraten? Einen Haufen Wissenschaftler zu bewachen.«
    »Ich habe mich freiwillig gemeldet«, grummelte er.
    Sie rümpfte die Nase. Nicht gerade die Entscheidung, die sie von einem Karrieresoldaten erwartet hätte. Kein Ansehen, kein Ruhm, am Ende der Welt stationiert. »Weshalb?«
    Er zuckte mit den Schultern. »Ich habe meine Gründe.« Er öffnete seinen Sicherheitsgurt, verließ den Platz und murmelte etwas von »Toilette«.
    Wieder allein, beobachtete sie die Landschaft, die unter den Kufen des Flugzeugs vorbeiglitt. Das Sonnenlicht wurde vom Eis reflektiert. Je besser sie ihre Teamkameraden kennen lernte, umso weniger schien sie sie zu verstehen. Aber was war daran neu? Sie verstand die Menschen doch nie. Man schaue sich nur ihre Ehe an. Flitterwochen, die acht Jahre dauerten, bis sie eines Tages mit Schwangerschaftsübelkeit früher von der Ausgrabung nach Hause kam und ihren Mann mit seiner Sekretärin im Ehebett erwischte. Keine Alarmzeichen. Kein Lippenstift am Kragen. Kein blondes Haar auf seinem Sakko. Nichts. Für sie ein absolutes

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