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Substance-Die Formel

Substance-Die Formel

Titel: Substance-Die Formel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Boyd Morrison
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geschwiegen habe.«
    »Was? Dass sie nicht wollte, dass ich beim Studieren gestört werde? So ein Schwachsinn. Damit hat sie dich doch nur decken wollen.«
    »Nick, ich wollte es dir schon bei der Beerdigung sagen, aber du hast einfach nicht zugehört. Mein Gott, warum sollte ich denn ein Geheimnis daraus machen wollen? Ausgerechnet dir gegenüber? Ich habe sie angefleht, dass ich es dir sagen darf, aber sie hätte es mir nie verziehen, wenn ich ihrer Bitte nicht entsprochen hätte. Sie hielt deine Ausbildung für zu wichtig.«
    »Du hast gedacht, es ist nichts Ernstes, und du hast gedacht, ich stelle mich an, wenn ich es höre. Sie hat mir erzählt, sie hätte noch nicht einmal Chemotherapie bekommen.«
    »Ich hätte gedacht, du kennst deine Mutter besser. Sie hatte sich informiert. Sie wollte nicht die ganze Chemotherapie mitmachen, um dann nur einen Monat länger zu leben. So war sie nicht.«
    »Glaub, was du glauben willst«, sagte Kevin.
    »Junge, ihr müsst wirklich ganz schön in der Tinte stecken, wenn du erlaubst, dass ich euch helfe.«
    »Ehrlich gesagt, ja«, bestätigte Erica. »Jemand sollte es wissen, für den Fall … dass uns etwas zustößt.«
    »Mit der Polizei scheint ihr keinen Ärger zu haben, sonst hätten sie euch eben nicht laufen lassen. Habt ihr Schulden?«
    Kevin sah grübelnd aus dem Seitenfenster. Erica wusste, dass sich die Differenzen, die er mit seinem Vater hatte, auf dieser kurzen Fahrt nicht lösen ließen. Sollte er ruhig im eigenen Saft schmoren.
    »Nein, so einfach ist es nicht. Ein paar Männer sind hinter uns her. Wir haben eine Ahnung, warum, aber wir wissen nicht, wer sie sind. Sie wollen etwas, das in unserem Besitz ist. Der Laden, zu dem du uns bringst, hat ein Gerät, das uns weiterhelfen wird.«
    »Männer sind hinter euch her? Soll ich euch nicht doch …«
    »Du hast alles Nötige getan«, fiel ihm Kevin ins Wort. »Wenn wir erst einmal den Laser haben, kommen wir allein zurecht.«
    »Danke für das Angebot«, sagte Erica.
    »Ich wollte nur helfen«, brummte Murray.
    »Du hast uns schon geholfen. Wir wissen es wirklich zu schätzen.«
    Vor ihnen stand das Ausfahrtsschild zum Dallas North Tollway.
    »Wie lang brauchen wir noch?«, fragte Erica. Ihre Uhr zeigte zweiundzwanzig Minuten nach sechs. Regen begann, gegen die Windschutzscheibe zu prasseln.
    »Etwa eine halbe Stunde, wenn wir glatt durchkommen. Ich würde schneller fahren, aber während des Berufsverkehrs wimmelt es hier nur so von Streifen. Wenn sie uns erwischen, schaffen wir es nie.«
    Lächelnd bekräftigte Erica: »Für heute hatten wir genug von der Polizei.«
    Dreißig Minuten später waren sie noch immer zehn Minuten von ihrem Ziel entfernt. Ein liegengebliebenes Fahrzeug hatte den Verkehr behindert, aber es hätte viel schlimmer kommen können. Zwei Minuten vor sieben fuhren sie auf den leeren Parkplatz von SciSurplus, das etwa in der Mitte einer langen Sackgasse lag, die von der Abrams Road abging. Flache Lagerhallen, von denen eine wie die andere aussah, säumten die Straße. Wie SciSurplus waren die meisten von der Straße aus zugänglich. Nur die Ladezone war durch einen Drei-Meter-Maschendraht abgetrennt.
    Ein einziges Auto stand auf dem Parkplatz, und Erica betete, dass es ihrem Verkäufer gehören möge. Nirgendwo war ein Zeichen von Leben.
    Murray brachte den Pick-up vor dem Gebäude zum Halten. Inzwischen goss es in Strömen. Kevin sprang aus dem Auto und rannte zum Eingang des Geschäfts. Er klopfte an die Tür. Ein Mann Anfang fünfzig öffnete. Erica senkte das Fenster, um mitzuhören.
    »Wollen Sie den Laser abholen?«
    Erica war erleichtert. Sie erkannte die leicht brüchige Stimme wieder, die sie mehrmals am Telefon gehört hatte.
    »Ja, und sie hat Ihren Scheck«, sagte Kevin, auf Erica in Murrays Transporter zeigend.
    »Ich hatte fast schon die Hoffnung aufgegeben und wollte gerade alles abschließen. Treten Sie ein.«
    Kevin rannte zurück zum Auto und holte seinen Rucksack.
    »Das war’s«, sagte er zu seinem Vater. »Wir kommen nun alleine klar. Alles Gute!« Er wollte sich entfernen.
    »Rufst du mich mal an … Kevin?«
    »Ich weiß nicht.«
    Erica, die mit einer strikten Weigerung gerechnet hatte, freute sich.
    »Was macht ihr nun?«, fragte Murray.
    »Wir rufen ein Taxi. Wir schaffen es schon irgendwie. Danke, dass du uns rechtzeitig hergebracht hast.«
    »Ich habe es gern getan. Und ich möchte dich um einen Gefallen bitten.«
    »Natürlich.«
    »Könntest du ihn bearbeiten? Dass

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