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Succubus Blues - Komm ihr nicht zu nah

Succubus Blues - Komm ihr nicht zu nah

Titel: Succubus Blues - Komm ihr nicht zu nah Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
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müssen. Dämonen sind mehr damit beschäftigt als wir. In der Tat hat Nanette sogar angeboten, herzukommen und sich um diesen Nephilim zu kümmern«, erinnerte er sich. Er meinte damit die Erzdämonin von Portland. »Aber ich habe Jerome gesagt, ich würde helfen.«
    »Würde Jerome es nicht selbst erledigen wollen?«
    »Schlägst du eine Rückendeckung ab, wenn sie dir angeboten wird?«, fragte er mich, wobei er meine Frage mit einer Gegenfrage beantwortete, die nun wirklich überhaupt keine Antwort war. Er dachte darüber nach und lachte leise. »Natürlich, ich habe vergessen, dass Georgina dahin rennt, wo Engel nicht wagen, hinzutreten.«
    »Ja, ja, ich weiß, wie das Zitat wirklich lautet.« Ich stand auf und streckte mich. »Also, wenn die Aufregung vorüber ist, nehme ich wohl ein Bad.«
    »Wow. Das harte Leben eines Sukkubus. Ich wünschte, ich hätte deinen Job.«
    »He, unsere Seite rekrutiert immer. Obwohl du vielleicht ein wenig hübscher für einen Inkubus sein müsstest. Und etwas charmanter.«
    »Stimmt nicht. Sterbliche Frauen fahren auf Trottel ab. Sehe ich die ganze Zeit über.«
    »Touché.«
    Ich verließ ihn, nahm mein Bad und entschied mich hinterher endgültig für Jeans und T-Shirt. Ich kehrte ins Wohnzimmer zurück, schaltete den Fernseher ein und entdeckte, dass The African Queen gerade angefangen hatte. Carter schloss den Laptop, und wir sahen uns den Film zusammen an. Ich hatte Katharine Hepburn schon immer gemocht, musste jedoch darüber staunen, worauf ein langweiliger Tag wie dieser hinauslief. Auf Dauer gesehen brächte es nichts ein, hier drinnen zu bleiben, da ich Carter morgen sowieso mitschleppen müsste, wenn ich zur Arbeit ginge. Meine selbst auferlegte Abschottung heute schob das Unvermeidliche nur hinaus. In Lichte dessen überlegte ich, den Kabinenkoller dadurch zu durchbrechen, dass ich ihn fragte, ob er nach dem Film mit essen gehen wollte. Er schoss hoch, bevor ich es laut ausgesprochen hätte, da er wiederum die Signatur eines Nephilim spürte.
    »Zweimal an einem Tag?«
    »Kommt vor.«
    »Wo jetzt?«
    »Lynnwood.«
    »Der Bursche kommt herum.«
    Aber ich sprach zur leeren Luft; Carter war verschwunden. Seufzend widmete ich mich wieder dem Film. Nach der letzten Erklärung des Engels war mir wieder etwas wohler zumute. Der Nephilim war in Lynnwood und versuchte, Jerome und Carter zu reizen. Die Rushhour nahte, und von Lynnwood war es nicht gerade ein Katzensprung hierher. Kein Nephilim würde den Engel schlagen. Wie Carter gesagt hatte, befand ich mich in nächster Zeit in Sicherheit. Ich musste nicht in Panik geraten.
    Dennoch wäre ich fast an die Decke gesprungen, als ich ein paar Minuten später das Telefon klingeln hörte. Nervös hob ich den Hörer und stellte mir einen Nephilim vor, der dort herausplatzte.
    »Hallo?«
    »Hallo. Ich bin’s wieder.«
    »Seth. Hey!«
    »Hoffentlich langweile ich Sie nicht. Ich wollte nur hören, wie es Ihnen geht …«
    »Besser«, erwiderte ich aufrichtig. »Mir hat Ihre E-Mail gefallen.«
    »Wirklich? Cool.«
    Das übliche Schweigen folgte. »Also … haben Sie heute viel geschafft?«
    »Allerdings. Etwa zehn Seiten. Das hört sich nicht viel an, aber …«
    An der Tür ertönte ein Klopfen, und mir lief es eiskalt das Rückgrat herunter. »Kön… Können Sie dran bleiben?«
    »Natürlich.«
    Zögernd schlich ich mich wie eine Fassadenkletterin zur Tür, als würden langsame und verzögerte Bewegungen tatsächlich etwas gegen ein wahnsinniges, mächtiges, übernatürliches Wesen bewirken. Ich erreichte die Tür und spähte vorsichtig durch den Spion.
    Roman.
    Erleichtert stieß ich die Luft aus, öffnete die Tür und widerstand dem Drang, die Arme um ihn zu schlingen. »Hallo.«
    »Sprechen Sie mit mir?«, fragte Seth durch den Hörer.
    »Hallo«, erwiderte Roman, der ebenso unsicher wirkte, wie ich mich fühlte. »Darf … ich hereinkommen?«
    »Äh, nein, ich bin nicht, ich meine, ja, komm rein, und ja, ich spreche jetzt mit Ihnen.« Ich trat beiseite, sodass Roman eintreten konnte. »Sehen Sie, Seth, kann ich, äh, zurückrufen? Oder vielleicht … wir treffen uns einfach morgen, ja?«
    »Öh, ja. Vermutlich. Alles okay?«
    »Alles okay. Vielen Dank für den Anruf.«
    Wir legten auf, und ich widmete Roman meine volle Aufmerksamkeit.
    »Seth Mortensen, berühmter Autor?«
    »Ich war krank heute«, erklärte ich und benutzte dieselbe Ausrede, die ich schon Seth gegenüber gebraucht hatte. »Er wollte einfach wissen, wie es mir

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