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Succubus Blues - Komm ihr nicht zu nah

Succubus Blues - Komm ihr nicht zu nah

Titel: Succubus Blues - Komm ihr nicht zu nah Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
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geht.«
    »Schrecklich umsichtig von ihm.« Roman steckte die Hände in die Hosentaschen und wanderte umher.
    »Wir sind nur Freunde.«
    »Natürlich. Weil du dich mit niemandem triffst, stimmt’s?«
    »Roman …« Ich verschluckte die heftige Erwiderung, die mir auf der Zunge gelegen hatte, und wechselte in sichereres Fahrwasser. »Kann ich dir was anbieten? Wasser? Kaffee?«
    »Ich kann nicht bleiben. Ich bin gerade vorbeigekommen und habe deine Nachricht erhalten. Ich habe mir einfach gedacht, ich … ich weiß nicht, was ich gedacht habe. Es war dumm.«
    Er drehte sich um, als ob er gehen wollte, und ich ergriff ihn verzweifelt am Arm. »Warte. Nicht. Bitte!«
    Er wandte sich wieder um und sah aus seiner luftigen Höhe auf mich herab, das normalerweise gut gelaunte Gesicht heute ernst. Ich kämpfte gegen meine natürliche Reaktion auf eine solche Nähe an und war überrascht, als sein Ausdruck weicher wurde und er leicht erstaunt bemerkte: »Dir geht’s wirklich nicht gut.«
    »W-warum sagst du das?« Ich hatte meine Verletzung verschwinden lassen, wie Jerome vorgeschlagen hatte, und jeder Schmerz, den ich noch spürte, er war nicht mehr zu sehen.
    Zaghaft streckte er die Hand aus und streichelte mir über die Wange, und seine Finger wurden immer kühner. »Ich weiß nicht … du bist bloß … ein wenig blass, schätze ich.«
    Ich wollte darauf hinweisen, dass ich kein Make-up trug, und begriff dann, dass ich krank erscheinen wollte. »Wahrscheinlich eine Erkältung.«
    Er ließ die Hand sinken. »Kann ich irgendetwas für dich tun? Ich mag … dich nicht … so sehen …«
    Meine Güte, wie schlimm sah ich denn aus? »Mir geht’s so weit gut. Ich muss mich bloß etwas ausruhen. Sieh mal, neulich nachts …«
    »Tut mir leid«, unterbrach er mich. »Ich hätte dich nicht so drängen …«
    Erstaunt sah ich ihn an. »Du hast gar nichts getan. Ich war’s. Ich bin durchgedreht. Ich bin diejenige, die nichts mehr im Griff hatte.«
    »Nein, es war meine Schuld. Ich weiß, wie du darüber denkst, wenn es ernst wird, und ich habe dich trotzdem geküsst.«
    »Ich habe dich ebenso geküsst. Das war nicht das Problem. Mein Durchdrehen war das Problem. Ich war betrunken und dumm. Ich hätte dir das nicht antun sollen.«
    »Kein Problem. Wirklich. Ich bin nur froh, dass du in Ordnung bist.« Ein schwaches Lächeln schimmerte auf seinen hübschen Zügen, und mir fielen Seths Worte ein, dass ich leicht dabei war zu vergeben. »Sieh mal, da wir beide das Gefühl haben, es wäre unsere Schuld gewesen, können wir die Sache doch als ausgeglichen betrachten. Irgendwann diese Woche ausgehen und …«
    »Nein.« Die ruhige Gewissheit in meiner Stimme überraschte uns beide.
    »Georgina …«
    »Nein. Roman, wir gehen nicht mehr aus … und ich glaube, wir können wirklich nicht nur gute Freunde bleiben.« Ich schluckte. »Es wäre besser, wenn wir einen klaren Schnitt machen würden …«
    »Georgina!«, rief er mit weit geöffneten Augen. »Das kannst du nicht ernst meinen. Du und ich …«
    »Ich weiß. Ich weiß. Aber ich kann das nicht. Jetzt nicht.«
    »Du machst Schluss mit mir.«
    »Na ja, wir haben ja nicht mal richtig angefangen …«
    »Was ist dir zugestoßen?«, wollte er wissen. »Was ist dir an irgendeinem Punkt deines Lebens zugestoßen, dass dich der Gedanke, einer anderen Person nahe zu sein, so sehr erschreckt? Warum läufst du immer davon? Wer hat dir wehgetan?«
    »Sieh mal, es ist ziemlich kompliziert. Und es spielt keine Rolle. Die Vergangenheit ist vergangen, verstanden? Ich kann das nur jetzt nicht mit dir tun, okay?«
    »Ist da jemand anders? Doug? Oder Seth?«
    »Nein! Da ist niemand. Ich kann nur nicht mit dir zusammen sein.«
    Wir drehten und drehten uns im Kreis, wiederholten dieselben Sätze auf verschiedene Weisen, und unsere Emotionen wurden immer heftiger. Es schien endlos zu währen, aber es waren in Wirklichkeit nur fünf Minuten verstrichen, während deren er mich bedrängte und ich mich weigerte. Er wurde nie wütend oder zudringlich, aber sein Entsetzen zeigte sich deutlich, und ich war mir sicher, dass ich weinen würde, sobald er gegangen wäre.
    Schließlich fuhr er, nach einem Blick auf die Uhr, wehmütig mit der Hand durch sein dunkles Haar, und die türkisfarbenen Augen schimmerten traurig. »Ich muss los. Ich möchte gern mit dir weiterreden …«
    »Nein. Das halte ich für falsch. Es ist besser. Das Beisammensein mit dir hat mir wirklich gefallen …«
    Er lachte hart

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