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Succubus Blues - Komm ihr nicht zu nah

Succubus Blues - Komm ihr nicht zu nah

Titel: Succubus Blues - Komm ihr nicht zu nah Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
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deutliches Anzeichen dafür, dass ich nicht die Einzige war, die etwas aus dieser Sitzposition herausholte.
    In einer Pause kam Doug zu uns, schweißüberströmt, jedoch völlig aufgeregt, und sah mich hingegossen auf Romans Schoß. »Du bist ein wenig zu gut angezogen, nicht wahr, Kincaid?« Er überlegte es sich noch einmal. »Oder zu schlecht. Schwer zu entscheiden.«
    »Musst du gerade sagen«, schoss ich zurück und leerte mein … zweites … oder war es das dritte? … Bier.
    Doug trug enge rote Plastikhosen, Springerstiefel; dazu eine lange, purpurfarbene Samtjacke, die er offen gelassen hatte und die seine Brust zeigte. Ein abgerissener Hut kauerte keck auf seinem Kopf.
    »Ich bin Teil der Show, Kleines.«
    »Ich auch, Kleiner.«
    Einige der anderen kicherten. Doug sah missbilligend drein, sagte jedoch nichts mehr zu mir, sondern machte einige Bemerkungen zu Beth über die Zahl der Leute, die für die Show gekommen waren.
    Ich geriet allmählich in jenes unheimliche Stadium des Tunnelblicks, das manchmal mit Alkoholkonsum einhergeht. Dann wurde ich dermaßen von meiner eigenen schwirrenden, wirbelnden Wahrnehmung absorbiert, dass die Gespräche und der Lärm rings umher zu einem unbestimmten Summen verschwammen und Gesichter und Farben zu einem irrelevanten Hintergrund außerhalb meiner Existenz verblassten. Stattdessen spürte ich bloß noch Roman. Jedes Nervenende in mir kreischte, und ich wünschte mir, die Hände, die auf meinem Bauch ruhten, würden zu meinen Brüsten hinaufrutschen. Ich spürte bereits, wie meine Warzen unter dem dünnen Stoff hart wurden, und überlegte, wie es wäre, wenn ich mich umdrehte und ihn ritte wie Warren …
    »Toilette!«, rief ich plötzlich und stieg ungraziös von Roman herab. Es war unheimlich, wie sich eine Blase so rasch von erträglich zu unerträglich wandeln konnte. »Wo ist hier die Toilette?«
    Die anderen sahen mich seltsam an, oder es wollte mir zumindest so vorkommen. »Da hinten.« Casey zeigte die Richtung, und ihre Stimme hörte sich trotz der großen Nähe wie von ganz weit entfernt an.
    »Ja.« Ich schob einen herabgerutschten Träger hoch. »Ich muss nur auf die Toilette.« Und von Roman wegkommen, fügte ich schweigend hinzu, damit ich in Ruhe nachdenken kann. Nicht, dass Letzteres in meinem gegenwärtigen Zustand möglich gewesen wäre.
    Roman wollte sich auch erheben, ebenso betrunken und fahrig wie ich. »Ich begleite dich …«
    »Ich begleite dich«, bot Doug eilig an. »Ich muss sowieso vor dem nächsten Set zurück zur Bühne.«
    Er nahm mich beim Arm und führte uns durch die Menge zu einem nicht so bevölkerten Flur. Ich ging ein wenig stolpernd, und er verlangsamte seinen Schritt.
    »Wie viel hast du getrunken?«
    »Bevor ich hergekommen bin oder nachdem?«
    »Heilige Scheiße! Du bist völlig knülle.«
    »Hast du ’n Problem damit?«
    »Kaum. Wie verbringe ich wohl die meisten meiner freien Nächte, was meinst du?«
    Wir blieben vor der Tür zur Damentoilette stehen. »Ich wette, Seth hält mich für ’ne Alkoholikerin.«
    »Warum das denn?«
    »Er trinkt nichts. Er ist ein so verdammter Purist. Er und sein blöder Kein-Koffein- und Kein-Alkohol-Scheiß.«
    Dougs Blick flackerte überrascht angesichts meiner Sprache. »Nicht alle Nicht-Trinker verachten Trinker, weißt du. Abgesehen davon ist nicht Seth derjenige, um den ich mir Sorgen mache. Ich mache mir mehr Sorgen wegen Mr. Fummler da draußen.«
    Verwirrt sah ich ihn an und fragte dann: »Du meinst Roman?«
    »Noch gar nicht so lange her, da hast du jedes Rendezvous abgelehnt, und jetzt lässt du dich in aller Öffentlichkeit betatschen.«
    »Ja, und?«, gab ich hitzig zurück. »Darf ich nicht mit wem zusammen sein? Darf ich zur Abwechslung nicht mal was tun, das ich wirklich tun will, nicht was, das ich tun muss?« Meine Worte kamen mit mehr bitterer Wahrheit – und Lautstärke – heraus, als ich beabsichtigt hatte.
    »Natürlich«, beschwichtigte er mich, »aber heute Nacht bist du nicht du selbst. Du wirst was Dummes anstellen, wenn du nicht aufpasst. Etwas, das du später bereuen wirst. Du solltest Casey oder Beth bitten, dich nach Hause zu bringen …«
    »Oh, du bist mir vielleicht ein Armleuchter!«, rief ich aus. Ich wusste, dass ich irrational war, dass ich mich in nüchternem Zustand nie gegen Doug gestellt hätte, aber ich konnte einfach nicht aufhören. »Nur weil ich nicht mit dir ausgehe, nur weil ich lieber mit Warren oder sonst wem ficke, musst du

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