Succubus Heat - Mead, R: Succubus Heat
Jetzt und das behielt ich auch im Bezug auf Maddie bei.
Die folgenden Worte sprach ich so einnehmend, so überzeugend aus, dass sie nie im Leben etwas anderes von mir angenommen hätte, als dass ich nur ihr Bestes wollte. Wenn es um meine Frisur ging, hatte ich vielleicht die ganze Zeit blind auf meine Sukkubus-Kräfte gebaut, doch Menschen zu verzaubern und von etwas zu überzeugen war ein zentraler Part meiner eigenen Persönlichkeit. Dagegen hatte Maddie keine Chance.
«Eine Woche?» Ich lächelte sie sanftmütig an. «Das ist doch noch nicht lange. Davon kannst du noch nicht auf eine ernsthafte Krise schließen – insbesondere, wenn du dir überlegst, mit wem du es hier zu tun hast. Wie du schon gesagt hast, du hast schon miterlebt, wie er so von seiner Arbeit eingenommen ist, dass er manches absagt oder ganz vergisst, oder?»
«Schon», sagte sie schniefend, während sie weiterhin versuchte, ihre Tränen zurückzuhalten. «Es war einfach bisher noch nie so. Keine Ahnung. Ich hatte noch nie zuvor eine ernsthafte Beziehung. Ich weiß nicht, wie es eigentlich sein sollte.»
«Ihr beide seid doch erst seit, wie lange, vier Monaten zusammen. Es braucht länger als das, um die Verhaltensmuster des Anderen richtig kennen zu lernen.» Mir wurde mit einem Schlag klar, dass sie und Seth länger zusammen waren, als ich und er es gewesen waren. «Vielleicht ist das ein Teil seiner Persönlichkeit, an den du dich erst gewöhnen musst. Wahrscheinlich steht er unter Stress und Sex ist da das Letzte, nach dem ihm der Sinn steht – auch wenn es schwer zu glauben ist. Gib ihm etwas Zeit. Wenn es so weitergeht, dann kannst du dir immer noch Sorgen machen. Aber jetzt ist es noch zu früh.»
Ich konnte ihr ansehen, dass meine Worte Hoffnung in ihr geweckt hatten. «Jaᅠ… du hast wahrscheinlich Recht. Aberᅠ… denkst duᅠ… denkst du, ich mache etwas falsch? Sollte ich etwas verändern? Mich anders verhalten? Mich aufreizender kleiden?»
Oh mein Gott. Ich hatte so was von keine Lust, Maddie Ratschläge zu erteilen, wie sie Seth verführen könnte. «Alsoᅠ… über so etwas würde ich mir jetzt noch keine Gedanken machen. Diese Grübelei stresst dich nur noch mehr. Warte einfach noch ein wenig. Wenn ihn gerade etwas beschäftigt, dann brauchte er vielleicht noch eine Weile, bis er es verarbeitet hat.»
Jetzt hatte sie ihre Tränen erfolgreich niedergekämpft, stattdessen erschien ein resoluter Ausdruck auf ihrem Gesicht. «Manchmal weiß ich einfach nicht, ob ich mir nicht selbst etwas vormache, wenn ich denke, dass ich mitten in meiner ersten großen Romanze stecke. Ernsthaft, an manchen Tagen habe ich das Gefühl, als hätte ich den Richtigen gefunden. Dann denke ich mir, wenn er jetzt zu mir sagen würde, dass er mit mir durchbrennen will, dann würde ich es tun.» Die Liebe, die dabei aus ihrem Gesicht sprach, traf mich wie eine Kugel ins Herz. «Wenn etwas nicht in Ordnung ist, dann will ich ihm helfen, es zu überwinden.»
«Ich weiß, ich weiß, aber du weißt doch noch gar nicht, worum es sich handelt. Wenn es etwas mit seiner Schriftstellerei zu tun hat, dann muss er selbst damit fertigwerden. Und falls es etwas anderes istᅠ… na ja, ich bin mir sicher, dass er sich dir anvertrauen wird, sobald er dazu bereit ist.»
Ihre dunklen Augen blickten nachdenklich, während sie unser Gespräch überdachte; sie sah mich an, ohne mich wahrzunehmen. «Höchstwahrscheinlich hast du Recht», sagte sie schließlich. Sie schenkte mir ein kleines, reumütiges Lächeln und schüttelte ihren Kopf. «Himmel, komme ich mir dumm vor. Sieh mich an. Eine tolle Vorkämpferin für starke Frauen bin ich, was? Ist mein Make-up verschmiert? Und, oh Gott, habe ich das gerade wirklich gefragt?»
«Nein, alles in Ordnung. Und du bist nicht dumm. Deine Gefühle sind völlig normal.» Ich stand auf und musste dringend hier raus. Ich bekam Beklemmungen in diesem Raum. Ich musste weg von ihr, weg von ihrem blinden Vertrauen. «Ich werde jetzt mal eine Runde drehen. Wir werden gleich öffnen.»
Sie erhob sich ebenfalls und rieb ein letztes Mal mit ihrer Hand über ihre Augen. «Ja, ich habe auch einiges zu tun. Danke, dass du mir zugehört hast.» Bevor ich die Tür öffnen konnte, umarmte sie mich kurz und heftig. «Ich bin so froh, dass du meine Freundin bist.»
Damit ließ sie mich stehen und wandte sich ihrer Arbeit zu. Derweil wünschte ich mir, dass sich ein Loch im Boden auftat, in dem ich versinken konnte. Fast wünschte ich
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