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Succubus Heat - Mead, R: Succubus Heat

Titel: Succubus Heat - Mead, R: Succubus Heat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
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schon die ganze Zeit geplant?»
    «Nein. Wir haben es erst beschlossen – einige Stunden nach unserem Treffen.»
    «Aber warum?», fragte ich frustriert.
    «Weil der Engel es uns befohlen hat.»
    «Aber ihr habt gesagt, ihr würdet nichts unternehmen.»
    Er sah mich an, als wäre ich verrückt geworden. «Aber der Engel hat es uns befohlen. Wir mussten ihr gehorchen.»
    Ich begann, die Idiotie des Ganzen darzulegen, machte dann aber eine Pause, um noch einmal etwas zu überdenken, dem ich bisher keine Beachtung geschenkt hatte. «Du behauptest, dass der Engel wirklich zu euch gesprochen hat?»
    «Ja, selbstverständlich. Wie sollten wir sonst wissen, was sie will?»
    Ich bekam ein ungutes Gefühl. Die ganze Zeit, in der sie davon geredet hatten, dass sie taten, was der Engel «befahl», hatte ich angenommen, dass sie das in dem Sinn meinten wie die meisten religiösen Eiferer, die voraussetzten, dass sie die Wünsche ihrer Gottheit verstanden. Solche, die behaupteten, dass ihre Götter mit ihnen sprachen, waren gewöhnlich durchgeknallt.
    «Spricht sie vielleicht in euren Träumen zu euch?»
    «Nein», sagte er. «Sie ist mir erschienen. Genau hier. Na ja, eigentlich dort drüben. Beim Fernseher.»
    «Der Engel erscheint dir», sagte ich tonlos. «In Fleisch und Blut. Taucht auf und erklärt dir, was zu tun ist.»
    «Natürlich. Was denkst du denn, wie wir sonst darauf kommen sollten?»
    Mein ungutes Gefühl verstärkte sich. «Wie sieht sie aus?»
    Evan seufzte und bekam einen verträumten Gesichtsausdruck. «Oh, Georgina. Sie ist wunderschön. So wunderschön. Sie strahlt – es ist beinahe schwierig, sie anzusehen. Ihr Haar – es ist wie ein Umhang aus Gold, und ihre Augenᅠ…» Er seufzte erneut. «Ich kann sie nicht beschreiben. Wie alle Farben des Regenbogens.»
    In diesem Augenblick läutete mein Telefon und unterbrach seine Gleichnisse. Es war die Vorwahl von Vancouver, aber ich kannte die Nummer nicht.
    «Hallo?»
    Es war Cedric. «Wenn du nicht in zehn Minuten in meinem Büro bist», sagte er, «dann werde ich kommen und dich holen. Und das wird dir nicht gefallen.»
    Ich stopfte mein Telefon in meine Handtasche und stand auf. «Evan, ich muss los. Und wenn der Engel wieder zu euch spricht, könntest du mich dann beim nächsten Mal vorwarnen?»
    Er wurde zögerlich. «Ähm, eventuell.»
    Ich hielt an der Tür an. «Was soll denn das bedeuten?
    «Na, weißt duᅠ… Also, versteh das bitte nicht falsch, aber sie hat uns befohlen, dir nichts zu sagen. Sie wünscht, dass der Innere Kreis es für sich behält. Vielleicht muss sie dich einfach nur besser kennen lernen.»
    Von seinen Worten drehte sich mir der Kopf, jedoch wogen Cedrics Worte in diesem Moment noch schwerer. Ich hatte keine Zeit, meine Einwände gegen eine Wesenheit zu erläutern, die vielleicht real war, vielleicht aber auch nicht. «Darüber sprechen wir später.»
    Ich raste hinüber ins Bankenviertel und wagte nicht, die Minuten zu zählen, aus Angst, wie das Ergebnis ausfallen könnte. Als ich Cedrics Büro erreichte, war mir noch nichts zugestoßen, deshalb ging ich davon aus, dass ich es rechtzeitig geschafft hatte. Kristin saß nicht am Empfang, aber die Tür war offen.
    «Rein hier», blaffte Cedric.
    Mit klopfendem Herzen trat ich in sein Büro.
    Sein Gesicht war von Wut verzerrt, und dass ich einmal geglaubt hatte, dass seine sanfte Art ihn undämonisch aussehen ließ, erschien mir nun absurd. Er ballte seine Fäuste und funkelte mich an. Ich war froh und dankbar, dass er sitzen blieb und mich nicht quer durch den Raum schmiss. Kleinlaut glitt ich auf meinen angestammten Stuhl.
    «Was treibst du nur?», verlangte er zu wissen. «Oder eher, was treibst du nicht ?» Er deutete auf seinen Bildschirm. Zu Abwechslung sah man dort nicht die Wikipedia . Stattdessen wurden auf der Webseite einer lokalen Zeitung Bilder von der Demonstration angezeigt. «Du solltest so etwas eigentlich verhindern! Hat dich Jerome geschickt, um mich zu sabotieren und auszuspionieren?»
    «Nein! Sie haben das getan, ohne mir etwas davon zu sagen. Ich hatte sie eigentlich heute Morgen überzeugt, diese andere Sache mit der Eismaschine nicht durchzuziehen, aber dann haben sie hinter meinem Rücken gehandelt, weil ihr Engel der Finsternis angeblich mit ihnen gesprochen hat.»
    Ich rekapitulierte so schnell ich konnte die Geschehnisse und Gespräche des Tages. Als ich fertig war, blickte er genauso finster wie zuvor. Er glaubte mir eindeutig immer noch

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