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Succubus Heat - Mead, R: Succubus Heat

Titel: Succubus Heat - Mead, R: Succubus Heat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
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Mahlzeit beinahe beendet, wobei seine Geschwindigkeit beim Essen Carter Konkurrenz machte. «Haben wir schon ein Missionsziel?»
    Ich nickte. «Jawohl. Es geht sogar hinaus aufs Land.»
    Okay, Carnation war nicht besonders ländlich, aber es lag weit außerhalb vom Stadtgebiet von Seattle und gehörte auch nicht mehr zu den Vorstadtbezirken. Es war eine der zahlreichen dörflichen Gemeinden, die am westlichen Rand von Washington lagen und nach denen nur noch die Cascade Mountains und die Wüste kamen.
    Ich hielt unterwegs bei Starbucks an, um etwas Koffein aufzutanken. Wenn ich das alles durchstehen wollte, dann war Koffein ein Muss. Als Seth mich bat, ihm einen Mocha Frappucchino zu bestellen, fuhr ich beinahe den Drive-in-Schalter um.
    «Das ist Koffein drin», sagte ich.
    «Ich weiß. Aber die schmecken richtig gut. Maddie hat mich darauf gebracht.»
    Danach fuhren wir zehn Minuten in tiefstem Schweigen weiter. Wenn nicht Jeromes Bann gewesen wäre, dann wäre das sicher mein Aufsehen erregendstes Erlebnis der letzten 24 Stunden gewesen. Seth trank etwas mit Koffein. Das hatte es ja noch nie gegeben. Er war jahrelang enthaltsam gewesen und hatte trotz meiner offensichtlichen Koffeinsucht und meinen Überredungsversuchen während unserer Beziehung nie nachgegeben. Aber Maddie – Maddie! – hatte ihn zum Umdenken gebracht?
    Ich weiß nicht, weshalb ich solchen Anstoß daran nahm. In kosmischen Dimensionen gedacht, war das eine absolute Belanglosigkeit. Trotzdemᅠ… ich konnte nicht umhin, mich verletzt zu fühlen. Na ja, verletzt war vielleicht nicht das richtige Wort. Unzulänglich vielleicht. Sie hatte ihn dazu gebracht, etwas zu tun, was ich nicht geschafft hatte. Warum? Warum sie und nicht ich? Konnte sie ihn mehr begeistern? War sie ihm wichtiger als ich?
    «Stimmt etwas nicht?», fragte Seth schließlich. Mein Schweigen und mein tödlicher Würgegriff, mit dem ich das Lenkrad umklammerte, hatten mich wohl verraten.
    «Nö», log ich. «Ich mache mir nur Sorgen wegen all dem.»
    «Das tust du nicht.»
    «Ich mache mir wegen all dem keine Sorgen?»
    «Okay, das tust du schon. Aber deshalb bist du gerade nicht verärgert. Du ärgerst dich hierüber.» Im Augenwinkel sah ich, wie er mit seinem Frappucchino wedelte. Nach all der Zeit kannte er mich immer noch so gut.
    «Das ist Unsinn. Warum sollte mich das kümmern?»
    Er seufzte. «Weil ich dich kenne. Du bist irritiert, weil ich etwas getan habe, von dem ich gesagt habe, dass ich es nie tun würde.»
    «Warum sollte mich das kümmern?», wiederholte ich steif. «Es freut mich, dass du deinen Horizont erweiterst.» Der Blick, den er mir zuwarf, verriet mir, dass er es besser wusste.
    Wir kamen ohne weitere Dispute bei der Adresse an, die Erik mir gegeben hatte, was hauptsächlich daran lag, dass wir nicht miteinander redeten. Es handelte sich um ein älteres, einstöckiges Haus im Ranch-Stil, das von einem so großen Garten umgeben war, dass man daraus mehrere Kleingärten hätte machen können. Gartenfiguren – ein Hirsch und ein Gartenzwerg, um nur einige zu nennen – standen verstreut auf dem Rasen und an der Veranda baumelten Windspiele.
    Wir klopften an die Tür und einige Augenblicke später öffnete eine Frau Ende vierzig oder Anfang fünfzig die Tür. Ihr Haar war in einem unnatürlichen Rot-Ton gefärbt, der mich an Tawnys momentane Nuance erinnerte. Ihr eng anliegendes Oberteil drückte ihr üppiges Dekolleté in Richtung des Rundhalsausschnitts und hätte durchaus auch zu Tawnys Garderobe gehören können, wenn es auch etwas weniger geschmacklos war. Die Frau sah uns eher neugierig als abweisend an.
    «Ja?»
    «Hi», sagte ich. «Sind Sie Mary Wilt –»
    « Oh mein Gott! », quiekte sie. Sie hatte Seth genauer begutachtet. «Sie sind Seth Mortensen!»
    Seth versteifte sich und warf mir einen Blick zu. «Also, jaᅠ…»
    Ihr fielen fast ihre mit blauem Lidschatten bemalten Augen aus dem Kopf und sie sabberte Seth beinahe voll. «Ich kann es nicht fassen. Ich kann es nicht fassen! Seth Mortensen steht auf meiner Veranda! Ich kenne Sie von Ihrer Webseite. Ich sehe Sie mir jeden Tag an. Jeden Tag. Oh mein Gott. Oh mein Gott! Ich bin Ihr allergrößter Fan. Kommen Sie rein!»
    Seth sah so aus, als wolle er auf der Stelle wegrennen, aber ich schubste ihn vorwärts. Diese Entwicklung war etwas unvorhergesehen – und gruselig – aber sie konnte möglicherweise von Vorteil für uns sein.
    Wie traten durch die Tür. Das Innere ihres Hauses war

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