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Such mich Thriller

Such mich Thriller

Titel: Such mich Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carol O Connell
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Magritte.« Mallory kramte in ihrem Rucksack.
    Als der Kollege aus New Mexico Mallorys Angaben notiert hatte, war, soweit Charles sich erinnerte, nicht die Rede davon gewesen, dass sie Magrittes Mobiltelefon eingesteckt hatte, ja er hatte bis jetzt überhaupt nicht gewusst, dass der so etwas besessen hatte.
    Das Handy, das Mallory herausholte, war so groß, dass sogar Charles es nach den Maßstäben moderner Technologie als fast antik erkannte. »Analog«, bemerkte sie angeekelt, zog eine Antenne heraus - ein weiterer Beweis für das ehrwürdige Alter des Teils - und meldete sich. »Hallo?« Eine kurze Pause, dann
schob sie die Antenne wieder ein. »Aufgehängt. Schon wieder.«
    »Keine Anruferkennung?«, fragte Riker.
    »So was Raffiniertes kannst du nicht erwarten.« Sie drehte und wendete das Handy wie einen fesselnden Fund aus einer alten Kultur. »Und auch keine Mailbox. Ich staune, dass es überhaupt funktioniert.«
    Charles betrachtete den abblätternden Nagellack, jeder Fingernagel eine Wunde. »Kann sein, dass es Patienten von Dr. Magritte sind. Wenn sie eine Frauenstimme hören, denken sie, dass sie falsch verbunden sind.«
    »Vielleicht.« Mallory steckte das Handy wieder ein. »Kronewald überprüft für mich die Mobilfunkdaten.« Sie griff sich den Rucksack, stand auf und ging.
    »Warte doch!«, rief Charles ihr nach und machte lange Schritte, denn Mallory wartete auf niemanden. Er verstellte ihr den Weg und packte sie bei den Schultern, so dass sie stehen bleiben musste. Dann kniete er sich hin und band ihren Schnürsenkel neu, damit sie nicht stolperte und fiel. Kindern erwies man solche Dienste - aber sie ließ ihn gewähren.
    Als sie längst weitergegangen war, kniete er noch immer mit gesenktem Kopf an derselben Stelle.
    »Sehr stilvoll.« Riker streckte die Hand aus, um ihm hochzuhelfen. »Muss ich mir merken.«
    Charles sah Mallorys Auto wegfahren. »Wo will sie um diese Zeit denn hin?«
    »Soll ich raten? In ein Fünf-Sterne-Hotel. Camping ist nicht ihr Ding.«
    Die wenigen verbliebenen FBI-Agenten und die beiden Maulwürfe - alle blutjung - saßen um einen tragbaren Fernseher herum.
    »Und wer hat inzwischen die Leitung?«

    Riker schlug Charles auf die Schulter. »Wir beide, mein Freund.«
     
    Agentin Christine Nahlman hatte das erste Hinweisschild zum Albuquerque International Airport übersehen. Ehe sie signalisieren konnte, dass sie wenden wollte, schwenkte das Fahrzeug eines Kollegen, das im gleichen Tempo fuhr, auf die Nachbarspur. Sie würde die Ausfahrt zur Flughafenstraße verfehlen. Handzeichen waren nutzlos, und auf ihre Hupsignale regierte der Mann nicht. Wie ausgestopft saß er da und sah stur geradeaus. Beide Fahrzeuge fuhren an der Ausfahrt vorbei und setzten die Fahrt in westlicher Richtung auf der Interstate 40 fort.
    Was zum Teufel ging hier vor?
    Den Einsatzleiter um eine Erklärung zu bitten war nicht möglich. Dale Berman hatte Handy-Kontakte verboten. Auch das beunruhigte sie, sie konnte sich kein Szenario vorstellen, bei dem das sinnvoll gewesen wäre, aber sie hatte sich längst abgewöhnt, in den Entscheidungen ihrer Vorgesetzten so etwas wie Logik zu sehen.
    Barry Allen blieb ganz ungerührt, obgleich er gemerkt haben musste, dass man sie auf diese Spur abgedrängt hatte. Er mochte unerfahren sein, aber blind war er nicht. Verdammt noch mal, er hatte gewusst, dass sie die Flughafenstraße verfehlen würden. Das war der Plan. Ihr Partner, ein braver kleiner Befehlsempfänger, hatte noch nie eine Anweisung von Dale Berman in Frage gestellt. Aber sollte sie ihm jetzt Vorwürfe machen, weil er gegen sie intrigierte? Der Zeitpunkt war denkbar ungünstig.
    Christine Nahlman beobachtete Joe Finn im Rückspiegel. Offenbar war ihm nichts Besonderes aufgefallen. Er widmete sich seinen Kindern und las ihnen aus einem Märchenbuch vor, für das sie viel zu alt waren. Trotzdem hörten sie auf jedes Wort und genossen seine Zuwendung. Dodie schien, wie jedes
normale Kind, wie Peter, beglückt von der Stimme ihres Vaters und konnte sich an seinem Gesicht nicht satt sehen.
    Die Baustelle vor ihnen war eine geteilte Straße, der Gegenverkehr durch hohe Mauern abgetrennt. Zwei Spuren der Fahrzeuge, die nach Westen wollten, bewegten sich durch die schmale Betonschlucht, und Nahlman musste plötzlich an die Schlachtstraßen in Viehhöfen denken. Erst nach mehreren Meilen sah sie eine Lücke, und dann hörte sie den Satz, auf den sie gewartet hatte.
    »Ich muss mal«, meldete sich der

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