Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Such mich Thriller

Such mich Thriller

Titel: Such mich Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carol O Connell
Vom Netzwerk:
alle mit demselben Bus gefahren?«
    »Nein. Dodie hatte den Stichtag für die Einschulung versäumt. Darüber war sie so unglücklich, dass Joe ihr für ein Jahr den Unterricht in einer Privatschule spendiert hat. Peter ging in eine viel näher gelegene öffentliche Schule. Sein Bus kam vierzig Minuten später. Aber der Junge war, wie gesagt, an jenem Tag krank.«
    »Und Ariel?«
    »Die brauchte den Schulbus nicht mehr. Ein blitzgescheites Mädel, schon mit fünfzehn fertig mit der Highschool. Sie hatte
ein Stipendium für ein College im Osten, da wollte sie aber erst im nächsten Jahr hin. Joe fand, dass sie noch zu jung war, um von zu Hause wegzugehen.«
    »Sie kennen die Familie recht gut.«
    »Ich kenne Joe Finn, so lange ich denken kann.« Myles White blieb am Ende der Auffahrt stehen. »Ich kann mir denken, weshalb Sie nach den Bussen fragen. Sie glauben, dass der Killer das Haus und die Gewohnheiten der Bewohner eine Weile ausgekundschaftet hat. Es könnte natürlich auch sein, dass er zufällig vorbeigekommen ist und Dodie hier draußen allein hat stehen sehen. Aber ich bin Ihrer Meinung - er hat ihr aufgelauert.«
    »Sie wussten also, dass Dodie das eigentliche Opfer war.«
    »Darauf wollte ich gerade kommen.« Er drehte sich um und sah zum Haus hoch. »Peter war oben in seinem Zimmer, als er Ariel rufen hörte, Dodie solle ihre Lunchbox nicht vergessen. Sehr laut klang das, als ob sie über den Garten weg rief. Dann hörte Peter die Fliegentür schlagen und sagte sich, dass sie wohl Dodie nachgelaufen war.« Myles White sah zu einer Ecke des Schuppens hin. »Da hat Ariel die Lunchbox fallen lassen.« Er schritt die Straßenfront des Schuppens ab. Auf der Mitte blieb er stehen. »Und hier habe ich Ariels Blut gefunden, aber nicht die Leiche. Der Boden war ganz rot. Da wusste ich: Sie musste tot sein.«
    Mallory nickte. Hinter seinem Fahrzeug hatte der Mörder die Tat begehen können, ohne dass vorbeifahrenden Autos etwas aufgefallen wäre. »Dodie war wohl keine große Hilfe bei den Ermittlungen?«
    »O doch. Sie hat mir gesagt, welche Farbe das Auto hatte, und mir die ersten drei Ziffern des Nummerschilds genannt. Das Fahrzeug ist in Oklahoma, knapp jenseits der Staatsgrenze, verlassen aufgefunden worden, aber erst nach Monaten.
Der Besitzer hatte es nicht als gestohlen gemeldet, es war eine alte Kiste, die ihm nicht mal einen Anruf bei der Polizei wert war.«
    »Haben die Feds Ihnen geholfen, das Auto zu finden?«
    »Keinen Finger haben sie gerührt. Monate vergingen, ohne dass sie einen Brief beantwortet oder zurückgerufen hätten. Dann sind sie eines Tages aufgetaucht, um Dodie zu verhören. Joe hat sie zum Teufel geschickt, an seiner Stelle hätte ich es wahrscheinlich auch so gemacht. Daraufhin haben die Feds ihm das Jugendamt auf den Hals gehetzt, das hat ihm die Kinder weggenommen. Peter kam zu Pflegeeltern, und Dodie nahmen die Feds mit. Schutzhaft für eine wichtige Zeugin, so haben sie es genannt.«
    »Da war ihnen also klar geworden, dass der Killer es auf Dodie und nicht auf ihre Schwester abgesehen hatte.«
    »Das hatte ich denen schon an dem Tag gesagt, als Ariel entführt wurde.«
    »Dann hat es das FBI wohl erst interessiert, als sie diesen Mord mit einem größeren Fall in Zusammenhang bringen konnten.« Mallory fragte sich, ob in den Monaten dazwischen eine weitere Leiche mit nur einer Hand auf der Route 66 aufgetaucht war. Das hätte die Aufmerksamkeit auf den Mord an Ariel gelenkt. Vielleicht war Gerald Linden nicht der erste Vater, der sterben musste.
    »Verdammte Feds«, knurrte Myles White. »Wochen habe ich gebraucht, um die erfundenen Vorwürfe aus der Welt zu schaffen und Joe wieder zu seinen Kindern zu verhelfen. Als Dodie nach Hause kam, war sie wie umgewandelt. So still, wie man sie nie gekannt hat.«
    »Haben Sie eine Ahnung, was man in dieser sogenannten Schutzhaft mit ihr gemacht hat?«
    »Wissen kann man das natürlich nicht, aber eine Theorie
habe ich schon. Sie haben ihr möglicherweise eingeredet, sie wäre schuld an Ariels Tod. Aber das stimmt nicht. Ihre Schwester hatte keine Chance. Er hat sie wohl umgebracht, weil er keine Zeugen zurücklassen wollte. Ariel hat keinen Ton von sich gegeben, als er auf sie einstach. Sie haben ja die Fotos von der Obduktion gesehen, Sie wissen, wie lange es gedauert hat, bis sie tot war.«
    »Ich will Ihnen sagen, warum sie nicht geschrien hat«, sagte Mallory. »Um die Kinder zu schützen. Sie wollte verhindern, dass Peter aus dem Haus

Weitere Kostenlose Bücher