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Such mich Thriller

Such mich Thriller

Titel: Such mich Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carol O Connell
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seines
verschwundenen Kindes bei sich trug und dass seine Augen tot und ohne Hoffnung waren.
    Christine Nahlman sah wieder auf die Uhr und signalisierte mit ihrer Taschenlampe, dass es Zeit war, den Rückweg anzutreten.
    Die meisten Lagerfeuer waren niedergebrannt, in vielen Zelten hatte man stattdessen kleine Propangasöfen angeworfen. Es duftete nach Kaffee, der Wind trug den Geruch weiter. Dr. Magritte verteilte ihn in Pappbechern und hielt Hof unter denen, die sich noch nicht hingelegt hatten. Es schien, als ob diese Menschen Trost bei ihm fanden, aber ob es ihm gelingen würde, sie bei der Stange zu halten, bezweifelte Agentin Nahlman sehr.
    Jetzt kam der Mann mit dem Wolf zurück. Sie legte eine Hand an die Waffe, in der anderen hatte sie ein Mobiltelefon, hörte aber kaum hin, während Dale Berman als Schadensbilanz dieses Tages beklagte, dass Riker ein Elternpaar nicht gefunden hatte. Plan B, mit dem sie vier weitere Ausreißer wieder eingefangen hatten, erwähnte er mit keinem Wort.
    »Das wäre nicht passiert«, sagte er, »wenn Sie die Leute in einem Hotel untergebracht hätten.«
    »Dann wären noch mehr entwischt und jetzt über die ganze Route 66 verteilt.« Stille. Berman hatte aufgelegt. Manchmal vergaß sie, dass es gegen die Regeln war, sich zu verteidigen. Er würde später zurückrufen, in dieser Hinsicht war auf Dale Berman Verlass. Er würde so tun, als hätte es dieses Gespräch nie gegeben, als hätte sie ihn nicht praktisch einen Pfuscher genannt, und er würde ihr Fehler verzeihen, die sie nie begangen hatte.
    Als der Wolf sicher in der Fahrerkabine des Pickup verwahrt war, kam Agent Allen zu seiner Partnerin. »Wenn wir das Tierheim anrufen, holen die das Vieh ab.«

    »Nein. Das hier ist Rikers Idee, und wir sind ihm etwas schuldig. Morgen hast du Wolfswache.«
    Seine Begeisterung hielt sich in Grenzen.
    Und weil jeder Tag für Barry Allen ein Schul- und Lerntag war, fügte sie hinzu: »Lass keine Gelegenheit aus, einem Cop einen Gefallen zu tun. Wenn wir später mal mit ihnen aneinandergeraten, stehen sie als die Dummen da.«
    Sie schickte den Jungen schlafen, während sie zusammen mit einem der Maulwürfe die erste Schicht des Wachdiensts übernahm. Sie verglich die Nummernschilder mit ihrer Liste. Der Konvoi war trotz der fünf Ausreißer nicht kleiner geworden, sondern gewachsen, obgleich nur die Eltern, die schon beim letzten Camp dabei gewesen waren, eine Karte für diesen Lagerplatz besaßen. Möglicherweise konnte Dr. Magritte dieses Rätsel für sie lösen. Sie würde warten, bis er die Eltern verabschiedet hatte, die noch an seinem Lagerfeuer saßen.
    Zwanzig Minuten später sah er erschrocken zu ihr auf. Er dachte wohl, dass sie schlechte Nachrichten über den Ausreißer brachte, den Riker das verlorene Schaf getauft hatte.
    Eigentlich schade, dachte die FBI-Agentin, dass sich nicht alle so leicht einschüchtern ließen. »Ihre Herde wird ja zusehends größer«, sagte sie.
    »Keine Angst, ich kann die Neuen alle zuordnen.«
    »Sie haben sie telefonisch herbestellt.«
    »Stimmt.« Dr. Magritte schien erleichtert, weil sie ihm offenbar nur Vorhaltungen machen wollte und nicht gekommen war, um weitere Todesfälle zu melden. »Nicht alle haben es geschafft, zu dem Treffen in Chicago zu kommen, manche kommen aus Nachbarstaaten und …«
    »Wie viele?«
    »Hunderte.«
    War der Alte verrückt geworden? »Das kann nicht Ihr Ernst
sein. Sie werden die Straßen verstopfen und …« Sie stockte. »Aber genau das wollen Sie ja, nicht? Meilenweit wird der Verkehr zum Erliegen kommen und … Es ist wie ein Fanal.«
    Der Alte lächelte seiner gelehrigen Schülerin wohlwollend zu. »Ein ausgezeichneter Vergleich. Ein Fanal. Wissen Sie, was diese Menschen auf sich nehmen, nur um die Geschichte eines entführten Kindes am Leben zu halten? Lange waren diese Menschen unsichtbar.« Er ließ den Blick über seine schlafenden Schützlinge wandern. »Übrigens ist es Ihnen bisher sehr gut gelungen, die Reporter in Schach zu halten.«
    Agentin Nahlman nickte, obgleich das nicht ihr Verdienst war. Dale Berman war sehr geschickt darin, Reporter zu manipulieren - es war eine Begabung, die sie ihm neidlos zugestand. »Die Medien wissen nicht, dass es uns gibt«, sagte Magritte. »Noch nicht. Je größer der Konvoi wird, desto mehr Aufmerksamkeit wird er erregen. Ihre und die Anwesenheit Ihrer Kollegen garantiert, dass die Medien uns zur Kenntnis nehmen. Endlich werden diese Menschen auch beim FBI Hilfe

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