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Sünden der Leidenschaft

Sünden der Leidenschaft

Titel: Sünden der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Johnson
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dich verführt.«
    »Dafür werde ich dir immer dankbar sein, bia«, sagte er sanft. »Du hast mir mein Leben zurückgegeben.«
    Nachdem Flora eingeschlafen war, schlich Adam ohne Abschied davon, um einem möglichen weiteren Streit am Morgen aus dem Weg zu gehen. Er wollte Ned Storham finden und ihn fertigmachen.
    Selbst nach so vielen Jahren des Kampfes hatte er noch nie einen so unbarmherzigen Drang verspürt, den Mann, der sein soeben neu entdecktes Leben bedrohte, ohne Mitleid auszulöschen.
    »Wir sollten es hinter uns bringen«, sagte er zu James, als sie sich in der Morgendämmerung trafen. Ned Storhams Kopf schien der blutige Preis für seinen Frieden zu sein.
    Sie ritten vor Sonnenaufgang durch die grauen Schatten der schwindenden Nacht Richtung Süden. Auf ihren Ponys folgten ihnen vierzig Krieger, tödliche Waffen, die ein jahrelanges Training hinter sich hatten und von der Notwendigkeit getrieben wurden, ihr Land, ihre Familien und ihre Zukunft zu beschützen.
    Als Flora beim ersten Sonnenstrahl erwachte, zog sie sich schnell ihre Reitkleidung an und ging, um ihren Vater zu wecken. Er saß bereits gestiefelt und gespornt am Frühstückstisch in seinem Zimmer und las die Zeitung.
    »Ich habe dich erwartet«, sagte er lächelnd. »Hier sind Tee und trockener Toast für dich. Du hast verschlafen.«
    »Adam ist unglaublich leise. Ich möchte nicht nachts von ihm umgebracht werden. Und wegen des Babys muß ich jetzt mehr schlafen.« Sie lächelte ihn an, setzte sich ihm gegenüber und nahm die Teekanne. »Du siehst aus, als wolltest du irgendwo hingehen.«
    »Ich habe auf dich gewartet, weil ich angenommen habe, daß du die Absicht hast, nach Süden zu reiten, denn du hast gestern abend beim Essen kein Wort mehr davon gesagt. Du wolltest Adam nicht offen ins Gesicht lügen«, fügte er grinsend hinzu und legte die Zeitung zur Seite. Dann hob er den Silberdeckel von der Platte mit dem Speck.
    »Das hast du gut erkannt, Papa«, antwortete Flora mit einem Lächeln, das halb hinter ihrer Teetasse versteckt war.
    »Wie lange sehe ich nun schon, daß du deinen eigenen Weg gehst, Liebes?« fragte er und legte eine Scheibe Speck auf seinen Teller. »Und ich muß zugeben, daß es interessant wäre, die Gelegenheit zu nutzen und ein paar Übungsschüsse auf diese angeheuerten Pistolenschützen abzugeben – aus sicherem Abstand natürlich, denn du mußt ja an dein Baby denken. Ich nehme nicht an, daß du das willst«, fügte er hinzu, deutete auf den Speck und legte den Deckel zurück.
    »Nicht jetzt, wenn ich nicht unbedingt muß. Ich nehme etwas zum Mittagessen mit.«
    »Ich habe im Restaurant darum gebeten, daß sie uns etwas zu essen einpacken«, sagte der Graf und nahm sich ein wenig Rührei auf seinen Teller. »Geht es dir besser?« erkundigte er sich, weil er sah, wie sie ihren Mund verzog.
    »Bitte, leg den Deckel wieder auf die Eier, Papa. Danke. Jetzt geht es mir gut. Der Geruch … es ist noch zu früh.« Flora lehnte sich in ihrem Stuhl zurück und trank ihren stark gesüßten Tee.
    »Sie sind um vier Uhr weggeritten«, berichtete George, während er seinen Speck kleinschnitt.
    »Also vor mehr als einer Stunde«, stellte Flora fest. »Sind die anderen bereit?«
    Ihr Vater nickte und kaute weiter.
    »Das heißt, daß sich unser Aufbruch wegen mir verzögert.«
    Der Graf schluckte. »Sie sind nicht weit voraus, und die Absarokees achten darauf, daß ihre Pferde nicht müde werden, wenn sie einen langen Ritt vor sich haben. Trink deinen Tee in Ruhe aus.«
    Alan, Douglas und Henry warteten mit den gesattelten und gepackten Pferden am Mietstall. Die Waffen waren in erstklassigem Zustand. Die drei hatten Lady Flora bereits auf unzähligen Reisen in die letzten Winkel der Welt beschützt, und das Montana-Territorium war vergleichsweise ungefährlich.
    Außerdem war jeder der drei Männer ein Abenteurer, denn sonst hätten sie ja ein normales, ruhiges Leben geführt. Sie strahlten heute morgen eine besondere Lebensfreude aus.
    »Wenn Sie Ihre Jacke benötigen, sie ist hinter Ihrem Sattel«, sagte Henry und half Flora aufs Pferd. »Ihr Tanser-Gewehr ist in Ihrer vorderen Satteltasche, die Winchester in der hinteren, der Colt sitzt im Halfter«, fuhr er fort und deutete auf die Lederscheide rechts von ihrem Lederknauf. »Hier die Feldflasche mit Wasser.« Er zeigte auf eine Metallflasche. Auch wenn seine Hinweise diesmal ein bißchen wichtiger waren als sonst, hörte er sich wie ein Kindermädchen an. Aber er

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