Sünden der Leidenschaft
Haremsduft.
Sie lächelte. »Dann werde ich dich ausziehen.«
Er sollte, wie er wußte, einfach zustimmen. Bei einer anderen Frau hätte er das auch getan, aber ihre direkte und ihm bisher unbekannte Art verwirrte ihn. Sie war zu selbstbewußt und direkt, benahm sich ebenso frei wie er.
»Später«, sagte er in unverfänglichem Ton, denn er wußte, daß sie bald wieder wie von Sinnen sein würde. Spätestens dann wäre sie ihm wieder absolut hörig. Er überlegte kurz, wieso er ausgerechnet von der schönen Lady Flora Gehorsam verlangte, obwohl die Liebe für ihn bisher doch immer eher ein schönes Spiel gewesen war. Aber dieser Gedanke verflüchtigte sich, als Flora seinen Kopf zu sich zog, um ihn allzu warm, weich und willig zu küssen.
Er stand kurz auf und holte eine saubere Decke aus dem Sattelraum.
Als er zurückkam, sagte sie sanft: »Ein wahrer Gentleman.«
Er breitete die Decke über das locker aufgeschüttelte Heu aus und antwortete: »Nur ein praktisch denkender Mann. Dein Vater würde mit mir schimpfen, sollte er deinen völlig zerkratzten Körper zu sehen bekommen.«
»Die Stimme der Erfahrung?« fragte sie kühl, obwohl ihr klar war, daß sie sich in Kürze wieder lieben würden, gleichgültig, wie seine Antwort ausfiele.
»Ich war bis jetzt noch nie hier, zumindest nicht dafür. Ist das die richtige Antwort?« antwortete er aufrichtig und mit spitzbübischem Charme.
»Perfekt.« Sie stieß ihre kleinen Stiefel weg. »Normalerweise bin ich nicht so gefühlvoll«, gab sie zu. »Und ich verachte mich selbst für meine Nörgelei. Du mußt denken, ich benehme mich wie deine Frau.«
»Du hast dich noch nicht einmal annähernd für das Ersatzteam bewährt«, sagte er und freute sich über Floras Reue. »Isolde spielt in einer anderen Liga, einem anderen Sonnensystem.«
»Sagtest du nicht, ich sei zuckersüß?«
»Du bist eine Zuckerpflaume.« Er nahm sie in seine Arme und legte sie auf den Rücken, in die Mitte der Decke aus grasgrüner Wolle, die seine Farben trug. »Erzähl mir etwas aus deiner Kindheit, oder nenn mir dein Lieblingsbuch oder die faszinierendste Ausgrabung, die du je gemacht hast, und ich werde unterdessen versuchen, diese lächerlichen kleinen Knöpfe aufzumachen.«
»Ich wurde in Yorkshire geboren«, begann Flora etwas albern, denn sie fand es lustig anzusehen, wie Adam die kleinen Perlenknöpfe aufzumachen versuchte. »Mein erstes Kindermädchen floh nach einer Woche, weil ich meine Tasse mit heißer Schokolade nach ihr geworfen hatte, als sie schimpfte, daß ich geradesitzen solle. Sie sagte, daß sie sich nicht mit einem solchen Luder abplagen wolle, ganz egal, welchen Preis mein Papa ihr dafür bezahle.«
»Du hast dich nicht verändert.« Er grinste sie an.
»Ich bin immer noch so hinreißend.«
»Mhm …« Er konzentrierte sich wieder, im Schneidersitz neben ihr sitzend. Seine langen, schlanken Finger bewegten sich jetzt schneller, nachdem er herausgefunden hatte, wie er die Knöpfe aufbekam.
Flora berührte seinen Ärmelaufschlag, und ihr Blick begegnete seinen dunklen Augen. Beide waren sich der Kraft, die sie zueinander zog, bewußt. »Du bist unglaublich stark«, sagte sie, während sie seine Armmuskeln streichelte und sich daran erinnerte, wie er sie hochgehoben hatte, als wäre sie federleicht.
»Das werde ich dir in einer Minute zeigen«, versprach er, schob die Bluse von ihren Schultern und zog die Ärmelaufschläge über ihre Hände, legte sie an den Rand der Decke. Sie trug kein Korsett.
»Wie lange wird es wohl dauern, bis Vater zurückkommt?« Sie war gespannt, wie er sein Versprechen, ihr seine Stärke zu zeigen, einlösen würde. Als er die Bänder ihres Hemdes öffnete, fühlte sie den goldenen Sonnenschein auf ihren bloßen Schultern.
»Ich habe dem Pferdepfleger gesagt, er soll sich Zeit lassen. Eine Stunde, vielleicht mehr.«
»So, du wußtest es also!«
Er sah sie erstaunt an. »Wußtest du es nicht? Ich habe deine Botschaft beim Frühstückstisch erhalten.«
Sie sahen sich einen Moment lang starr in die Augen. Dann lächelte sie ihn unschuldig an. »Habe ich gesagt, was ich wollte?«
»Nicht alles.« Sein Blick glitt zu ihren prachtvollen und üppigen Brüsten hinunter. »Ich habe eben improvisiert.«
»Du machst deine Arbeit ausgezeichnet.« Sie schnurrte, als er mit seinen Fingern über ihre Brustknospe streichelte. Spielerisch glitt seine Hand unter ihre Brust, als ob er deren Gewicht und Reife prüfen wollte. Dann ließ er sie los und
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