Sünden der Vergangenheit - McKenna, S: Sünden der Vergangenheit
verdammt noch mal nichts an.«
Erschrocken angesichts der Verärgerung, die aus Miles’ braunen Augen sprühte, wich Cindy zurück. »Na ja, ich habe letzte Nacht darüber nachgedacht, wie sehr das optische Profil nach mir klingt … «
»Gottverdammt, Cin, ich sagte dir bereits … «
»Schsch! Hör mir doch mal zu!« Sie hob beide Hände. »Ich dachte ja nur, dass du mich schicken könntest, falls du ein echtes Treffen inszenieren müsstest.«
Miles blinzelte sie an. »Dich schicken«, echote er.
»Ja!« Sie lächelte ihn strahlend an. »Als Köder, weißt du. Es wäre perfekt. Und ich wäre gern bereit, dir zu helfen.«
Fast eine Minute herrschte Totenstille, während Miles sie anstarrte, sein blutverschmierter Mund stand fassungslos offen. »Hast du komplett den Verstand verloren?«, explodierte er schließlich.
Sein Ausbruch schockierte Cindy. »Aber … «
»Hast du auch nur die leiseste Idee, wie gefährlich das wäre? Ist dir klar, dass wir hier von einem Serienkiller sprechen?«
»Äh, ja«, bestätigte sie vorsichtig. »Und? Die Menschen gehen nun mal Risiken ein, um solche Monster zu schnappen. Warum also nicht ich? Ich dachte ja nur … «
»Denk lieber nicht, Cin«, knurrte er. »Dann geht es uns allen besser.«
»Ich halte es immer noch für eine gute Idee«, beharrte sie, wenn auch defensiv.
»Nein, es ist keine gute Idee. Es ist eine beschissene Idee. Und ich weiß nicht, wie ich dir das schonend beibringen soll, aber ich habe Mina als Physikgenie charakterisiert, um dieses Arschloch mit ihrer Intelligenz zu ködern. Das ist es nämlich, worauf er abfährt. Verstehst du?«
Sie presste die Hände auf die roten Flecken, die auf ihren Wangen erblühten. »Du willst damit andeuten, dass ich nicht klug genug bin?«
Miles sah sie gequält an. »Du hast das gesagt, Cin, nicht ich. Du bist eine höllisch gute Saxofonistin. Aber ich fachsimple mit ihm über akustische Physik. So haben wir alle unsere Qualitäten.«
»Ach, halt den Mund«, sagte sie mit tränenerstickter Stimme. »Sei nicht so herablassend. Wie schlau können diese Streber schon sein? Immerhin sind sie dumm genug, sich von ihm erwischen zu lassen, oder? Und wenn es darum geht, sich mit der falschen Sorte Mann einzulassen, bin ich bekanntermaßen unschlagbar.«
»Erwähne die Sache niemandem gegenüber«, warnte Miles sie mit drohender Stimme.
»Bestimmt nicht. Keine Sorge. Ich verstehe schon«, brabbelte sie tränenerstickt. »Gott behüte, dass Connor und seine Brüder erfahren, dass du mit einem Sumpfhuhn wie mir über ihre Männerangelegenheiten gesprochen hast.«
»Hör auf, dir selbst leidzutun, Cindy. Das ist eine wirklich schlechte Angewohnheit.«
»Belehr mich nicht!«, schrie sie. »Du bist nicht mehr mein Freund, darum hast du auch nicht mehr das Recht dazu.« Sie wischte sich mit dem Handrücken über die Nase und schniefte wütend. »Okay, vergiss mich und meine dämlichen Ideen. Ich engagiere dich einfach nur, um Javiers Demoband aufzunehmen. Wie viel verlangst du?«
Miles stöhnte frustriert. »Lass den Quatsch.«
»Nein, im Ernst. Ich habe ein bisschen Geld gespart. Berechne mir einfach deinen normalen Stundensatz. Sag nur Javier nichts davon, es wäre ihm furchtbar peinlich.«
»Ich lasse mich nicht von dir herumkommandieren«, sagte Miles.
»Ich kommandiere dich nicht herum!«, fuhr sie auf. »Gott, was muss ich denn tun, um dich zu überreden? Was verlangst du? Soll ich dir einen blasen?«
Der nächste Augenblick war mehr als seltsam. In der einen Sekunde stand sie schniefend vor ihm, in der nächsten wurde sie von Miles’ überraschend hartem Körper flach gegen die Wand gepresst.
Atemlos. Gequetscht. Überrumpelt … und verängstigt.
»Reiß darüber niemals, verstehst du, niemals Witze mit mir«, knurrte er.
Miles’ heisere Stimme jagte ihr eine Gänsehaut über den Rücken. Cindy gab ein Geräusch von sich, das an ein rostiges Scharnier erinnerte. Sie registrierte wahllos unzusammenhängende Details. Zum Beispiel, dass er einen angenehmen Atem hatte. Einen erotischen Mund. Und dass seine Nase anschwoll.
Mist. Miles’ Nase war schon von Haus aus ziemlich beeindruckend.
»Tu das nie wieder«, drohte er leise. »Das ist kein bisschen witzig. Hast du verstanden?«
Sie leckte sich die Lippen und nickte. »Entschuldige«, wisperte sie.
Miles ließ nicht von ihr ab, sondern ragte einfach weiter bedrohlich über ihr auf. Seine Muskeln waren stahlhart angespannt. Wow.
Er war unwahrscheinlich
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