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Sünden der Vergangenheit - McKenna, S: Sünden der Vergangenheit

Sünden der Vergangenheit - McKenna, S: Sünden der Vergangenheit

Titel: Sünden der Vergangenheit - McKenna, S: Sünden der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon McKenna
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    Es gab nur ein einziges funktionstüchtiges Lesegerät. Auch gut. So konnte er sich ganz auf das Ziehen in seinem Bauch konzentrieren. Es ähnelte jenem Ziehen, das er für gewöhnlich empfand, wenn er eine Frau ansah, die er ein paar Tage gevögelt hatte, auf schockierende Weise und gleichzeitig auch wieder überhaupt nicht. Normalerweise wäre er jetzt in dem Stadium, in dem er sich eine sanfte, schmerzlose Methode überlegte, um die Sache zu beenden. Obwohl er aus Erfahrung wusste, dass das unmöglich war. Es tat immer weh.
    Aber während er nun Livs anmutigen Rücken vor dem Lesegerät betrachtete, realisierte er, dass es in ihrem Fall genau andersrum war. Am liebsten hätte er sie mit Handschellen an seinen Körper gefesselt, so sehr bangte er um ihr Leben. Er hatte schreckliche Angst zu versagen.
    Seine bisherige Erfolgsbilanz war jämmerlich. Er hatte es nie rechtzeitig irgendwohin geschafft, um jemanden zu retten. Als seine Mutter starb, war er zu klein gewesen. Trotzdem erinnerte er sich noch an seinen Zorn. Er hatte geträumt, wie er eine glorreiche Heldentat vollbrachte und sie rettete. Er war weinend aufgewacht, weil es nicht real war.
    Er war derjenige gewesen, der seinen Vater mit offenen Augen gen Himmel starrend in den zerdrückten Bohnenranken gefunden hatte. Sein Körper war noch warm gewesen.
    Kev war bereits zu Asche verbrannt gewesen, als er endlich zu seiner Rettung herbeigeeilt war. Er war auch jedes Mal zu spät gekommen, wenn seine älteren Brüder in einer brenzligen Lage gesteckt hatten. Gott sei Dank hatten sie sich aus eigener Kraft halbwegs unbeschadet aus der Scheiße ziehen können. Das war nicht sein Verdienst gewesen.
    »Sean.« Livs Stimme hüpfte vor Aufregung. »Sieh dir das an.«
    Er sprang auf und spähte über ihre Schulter auf den Monitor, auf dem der Artikel eines gewissen Jeremy Ivers vom zweiten November zu lesen war.
    Flucht der Intelligenz: Junge Genies verschwinden.
    Micky Wheeler war verwirrt. An einem strahlend hellen Sonntagmorgen tauchte sein Freund und Klassenkamerad Heath Frankel, Doktorand der angewandten Physik an der Universität von Washington, nicht zu ihrer Kletterverabredung auf. Nachrichten blieben unbeantwortet. Seine Wohnung war verlassen. Als Micky versuchte, mit Heaths einzigem nahem Verwandten, einem Onkel aus San Diego, Kontakt aufzunehmen, befand sich dieser gerade auf Geschäftsreise. Nach Tagen der Sorge wandte Micky sich an die Polizei und erstattete eine Vermisstenanzeige.
    Noch am selben Tag erfuhr er, dass auch ein weiterer Bekannter, Craig Alden, Student der technischen Informatik an der Universität von Washington, vermisst wurde. Aldens Freundin zufolge war er zum selben Zeitpunkt wie Heath verschwunden. Wie es der Zufall wollte, hatte auch Alden so gut wie keine Familie, die Alarm hätte schlagen können. Ein Freund drückte es so aus: »Er ist ein Genie, und er feiert gern. Vermutlich schläft er in irgendeinem Hotel in Reno seinen Rausch aus.«
    Sean überflog den Rest, zog sein Handy heraus und rief Davy an.
    »Ja?«, meldete sich sein Bruder. »Was hat der Hausmeister gesagt?«
    »Er hat Leichen, Blut und einen Kerl gesehen, der ihm gedroht hat, die Lebern seiner Enkelkinder zu verspeisen. Er will nicht in die Sache verwickelt werden. Spür für mich einen Reporter namens Jeremy Ivers auf. Er hat vor fünfzehn Jahren für den Washingtonian geschrieben. Und lass Nick den Status folgender vermisster Personen überprüfen: Heath Frankel und Craig Alden.« Er legte auf, bevor Davy ihm die Eier abreißen konnte.
    Liv blinzelte ihn an. »Und jetzt?«
    »Jetzt macht Davy seine Tricks und findet den Reporter.«
    Sie schaute abschätzend zu ihm auf. »Ich vermute, dass wir in der Zwischenzeit nicht etwas so Profanes tun könnten, wie essen zu gehen?«
    Er wollte schon Nein sagen, als er merkte, dass sein Magen knurrte.
    Das Fischrestaurant, das Liv auswählte, bot einen großartigen Blick auf die Küste. Es kam ihm surreal vor, mit Liv in einem Restaurant zu sitzen und Essen zu bestellen. Als wollten sie sich gegenseitig vorgaukeln, ein ganz normales Paar zu sein.
    Nach seiner gemischten Fischplatte fühlte er sich wieder etwas wohler in seiner Haut. Hummer in zerlassener Butter, dazu gegrillte Shrimps, gebratene Austern, gegrillter Schwertfisch und in Teig ausgebackener Heilbutt, mit Bratkartoffeln und Caesar Salad als Beilage.
    Danach versuchte Liv, Sean hinunter an den Strand zu lotsen, aber an dem Punkt zog er die Grenze. »Auf keinen

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