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Sünden der Vergangenheit - McKenna, S: Sünden der Vergangenheit

Sünden der Vergangenheit - McKenna, S: Sünden der Vergangenheit

Titel: Sünden der Vergangenheit - McKenna, S: Sünden der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon McKenna
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gehört. Der Begriff »Ehefrau« hatte eine ganz andere Gewichtung. Er suggerierte, dass ihr Wohlergehen und ihre Sicherheit in seinen Händen lagen. Die Vorstellung gefiel ihm.
    Sean wollte schon aufgeben und den Rückzug antreten, als hinter dem Vorhang, der den Laden von dem Hinterzimmer abtrennte, eine keuchende Stimme ertönte.
    »Bringt sie zu mir«, sagte jemand auf Vietnamesisch.
    Sie folgten der Frau durch den Vorhang und über einen vollgestellten Gang in eine winzige Küche. Ein rascher prüfender Blick offenbarte einen Einwegspiegel, um den dahinter liegenden Laden überwachen zu können, und einen runzeligen Mann Ende sechzig, der rauchend am Küchentisch saß. Er musterte Liv beifällig, dann richtete er seine Aufmerksamkeit auf Sean, der geduldig wartete, bis der alte Mann als Erster das Wort ergriff.
    »Ich dachte, sie hätten Sie umgebracht«, bemerkte er bedächtig.
    Sean bezwang die ungestüme Aufregung, die ihn durchströmte. »Möglicherweise verwechseln Sie mich mit meinem Zwillingsbruder«, erwiderte er. »Er wurde vor fünfzehn Jahren ermordet. Ich möchte seinen Mörder finden und den Tod meines Bruders rächen.«
    Trungs Gesicht zuckte. »Sie klingen wie meine alte Großtante aus Khanh Hung«, schnaufte er belustigt, dann ging sein Lachen in einen Hustenanfall über. Er gab seiner Tochter einen barschen Befehl, woraufhin diese mit einer frischen Schachtel Zigaretten herbeieilte. Sie schien sich nur mit Mühe beherrschen zu können, nicht ebenfalls zu lachen.
    Liv zupfte ihn am Ärmel. »Was ist so lustig?«
    »Ich, fürchte ich«, meinte er kläglich. »Mein Hinterwäldlerakzent.«
    »Jene, die sich für den Tod interessieren, finden oft mehr, als sie wissen wollten«, sprach Trung, sein Kopf von Qualm umwölkt.
    »Dann soll es so sein«, entgegnete Sean ruhig.
    Aufgeregt flüsterte die Frau ihrem Vater etwas ins Ohr. »Setzen Sie sich«, forderte er Sean auf und gestikulierte zum Tisch.
    Da es nur einen Stuhl gab, bedeutete Sean Liv, ihn zu nehmen. Helen Trung murmelte etwas Unverständliches, bevor sie nach nebenan verschwand und mit zwei Klappstühlen zurückkam. Sie quetschte sie in der beengten Küche rund um den Tisch.
    »Kaffee«, verlangte Trung. Der alte Mann beugte sich über die Tischplatte und beobachtete die Rauchkringel, die zwischen seinen knotigen Fingern emporstiegen. »Sie waren nie hier«, sagte er.
    »Ich verstehe.« Sean warf Liv einen beruhigenden Blick zu. Er wünschte sich, er hätte für sie übersetzen können, aber er brauchte seine ganze Konzentration.
    »Ich hielt Sie für Ihren Bruder«, fuhr Trung fort. »Er sprach immer sehr höflich in meiner Muttersprache mit mir, wenn er mich sah. Er war ein guter Junge, freundlich und zuvorkommend. Ihm zu Ehren werde ich Ihnen sagen, was ich weiß.«
    »Danke.« Sean neigte den Kopf.
    »Ich arbeitete seit etwa drei Wochen in dem Gebäude. Eines Tages betrat ich einen der Räume und stellte fest, dass der Tisch zerbrochen war und die Stühle auf dem Boden lagen. Überall war Glas. Niemand sagte mir, was passiert war. Ich wusste nicht, was diese Leute taten.« Er drückte seinen Zigarettenstummel aus. »Dann, eines Morgens, erschien ich früh zu meiner Schicht.« Der alte Mann hielt inne, sein Blick schweifte in die Ferne. Er streckte die Hand nach der Zigarettenpackung aus.
    Sean schob sie ihm über den Tisch zu.
    Trung schüttelte eine heraus und zündete sie an. Seine Finger zitterten unablässig. »Ich ging den Flur hinunter«, fuhr er fort. »In einem der Zimmer brannte Licht. Ich dachte, ich hätte vergessen, es auszuschalten. Also öffnete ich die Tür.«
    Er machte eine Pause. »Da war ein Mann. Ein großer Mann. Seine Hände waren rot. Auf dem Boden lag eine Leiche. Er war gerade dabei, sie in einen Plastiksack zu stopfen. Da war eine Blutspur, die zur Tür führte, wo man zuvor eine andere Leiche hingeschleift hatte.« Rauch kräuselte sich zwischen seinen Fingern. »Dann sagte er: ›Wenn du schon da bist, komm und hilf mir. Dieser hier ist schwer.‹«
    Es herrschte mehrere Sekunden tiefe Stille.
    »Ich half ihm.« Trungs Stimme klang flach. »Wir schleppten den Sack zu einem Minibus. Darin waren noch mehr Leichen. Anschließend richtete er eine Pistole auf mich und befahl mir sauber zu machen. Meine Hände zitterten so stark, dass ich sie kaum benutzen konnte.« Er hob sie hoch. »Seit jenem Tag haben sie nie wieder aufgehört zu zittern.«
    »Das tut mir sehr leid«, sagte Sean. »Und was geschah dann?«
    Der

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