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Sünden der Vergangenheit - McKenna, S: Sünden der Vergangenheit

Sünden der Vergangenheit - McKenna, S: Sünden der Vergangenheit

Titel: Sünden der Vergangenheit - McKenna, S: Sünden der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon McKenna
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Rücken hinunter. Sie war eine ziemlich gute Lügnerin, aber wie lange konnte es dauern, bis der Kerl merkte, dass sie nicht Miles’ Hirn im Kopf hatte?
    Cindy dachte daran, wie wütend Miles wäre, wenn er wüsste, wo sie war. Sie wünschte, es wäre ihr gelungen, ihn zu verführen. Wenigstens ein einziges Mal, bevor … nun, was immer geschehen würde, geschah.
    Die Sicht auf die Dinge wurde plötzlich glasklar, wenn ein Mädchen verdeckt ermittelte, um einen Killer zu entlarven, und das ohne Absicherung, ohne Sicherheitsnetz, nur mit einem Handy, einem abgeschalteten Funksender und einem Lipgloss in der Handtasche.
    Ein Mann betrat den Starbucks und sah sich um, als hielte er nach jemandem Ausschau. Mit einem verstohlenen Seitenblick unterzog Cindy ihn einer Musterung.
    Er war auf eine fade Weise gut aussehend. Seine Nase war zu klein und zu spitz für ihren Geschmack. Sie bevorzugte hübsche, große Hakennasen. Das Gleiche galt für seine braunen Haare – zu kurz. Seine Figur war für einen Computertrottel ganz okay. Sein Gesicht wirkte ganz attraktiv, andererseits hatte Ted Bundys das auch getan.
    Sein Blick schweifte zu ihr. Cindy konzentrierte sich wieder auf das Magazin. Er kam auf sie zu. Oh, scheiße. Er war es. Das Spiel begann.
    Sie vermisste ihren Vater so sehr, dass ihr zum Heulen zumute war. Er hätte sie daran gehindert, sich auf eine solch idiotische, riskante Sache einzulassen. Hätte ihr Vater nicht Mist gebaut und sich damit in den Knast gebracht, würde sie jetzt schmollend zu Hause in ihrem Zimmer sitzen. Cindy versuchte zu atmen. Sie fühlte sich einer Ohnmacht nahe.
    »Mina?«
    Sie blickte hoch in seine harmlosen haselnussbraunen Augen. Es lag kein Zeichen schwelenden Hasses darin. Er strahlte überhaupt nichts Furchteinflößendes aus. Kein Blut unter seinen Fingernägeln. Ein ganz normaler junger Mann in Jeans und einem blauen Baumwollhemd. Er hätte als Verkäufer in einem Elektronikgeschäft arbeiten können.
    »Jared?«, fragte sie.
    Er lächelte. Es war ein nettes Lächeln, nicht das wahnsinnige Grinsen eines Serienkillers.
    Jared glitt auf den Stuhl ihr gegenüber und linste auf das Cover des Klangspektrums . Er lachte leise. »Hast du dir ein bisschen was zum Schmökern mitgebracht? Manchmal kaufe ich mir das Magazin aus Jux auch. Es ist die perfekte Klolektüre.«
    Cindy versuchte zu lachen. Schwarze Flecken tanzten vor ihrem Gesicht.
    »Genau«, sagte sie mit belegter Stimme. »Es ist ein echter Kracher.«
    Liv, die im Schneidersitz auf Tamaras Teppich saß, beugte sich vornüber und dehnte ihre schmerzenden Muskeln. Den Kopf gegen eine Wand schlagen – so hatte Davy es bezeichnet. Eine treffende Metapher.
    Sie hatte Rätsel noch nie gemocht. Ihrer Meinung nach war die Kommunikation zwischen Menschen schon unter den besten Voraussetzungen schwierig. Nur dass in diesem Fall Kevin natürlich einen guten Grund für seine Geheimniskrämerei gehabt hatte.
    Die Stille war erdrückend. Tam war des »nervtötenden kleinen Projekts deines Freundes«, wie sie es bezeichnete, schon vor einer ganzen Weile überdrüssig geworden und hatte sich in ihr Arbeitszimmer im Turm zurückgezogen. Damit blieb Liv nichts anderes übrig, als sich allein das überstrapazierte Gehirn zu zermartern. Sie konnte es Tamara nicht verübeln. Das hier war die Hölle.
    Sie wollte unbedingt einen wichtigen Beitrag zur Aufklärung dieses schrecklichen Rätsels leisten, um etwas anderes zu sein als eine zusätzliche Last auf Seans Schultern beziehungsweise sein Sexspielzeug. Und was Letzteres betraf, konnte sie sich noch immer nicht an den Gedanken gewöhnen, zu einem Sexspielzeug geworden zu sein.
    Sie war nicht der Typ. Sie war eine ernsthafte, unabhängige, hart arbeitende Frau, die am liebsten weite Kleider, Baumwollleggins und flache Schuhe trug. Aber hier saß sie nun, mit frisch rasierten Beinen, geschminkt, aufgestylt, eingecremt und parfümiert. In einem grünen Spitzen- BH mit passendem Höschen, fiebrig vor Aufregung, wenn sie sich vorstellte, wie Sean reagieren würde, wenn er sie darin sähe.
    Reiß dich zusammen , ermahnte sie sich. Konzentrier dich .
    Sie studierte den Code, den Sean ihr aufgeschrieben hatte. Er sei kinderleicht, hatte er behauptet. Kev hatte den Code entwickelt, als sie kaum der Mutterbrust entwachsen waren. Er hatte das Alphabet aufgelistet und sich dann vom Z wieder an den Anfang vorgearbeitet, indem er die Namen der McClouds darunter notiert hatte, ohne einen Buchstaben zu

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