Suenden der Vergangenheit
entgegnete Xander achselzuckend. »Tote Typen sind einfach hinreißend.«
Pike zog die Brauen hoch und kicherte, aber in Buffys Ohren klang es eher ungläubig als amüsiert.
Willow war die Erste, die Buffys Unbehagen spürte. Wie gewöhnlich war ihre beste Freundin die aufmerksamste von allen.
»Buffy, du hast wieder diesen Blick«, stellte Willow fest.
»Diesen Etwas-Schlimmes-ist-passiert-Blick, der mich jedes Mal nervös macht, nur dass diesmal der entschlossene Gesichtsausdruck fehlt, der mich normalerweise hoffen lässt, dass wir damit fertig werden.«
»Du hast ein ausdrucksstarkes Gesicht«, übersetzte Xander.
»Giles«, sagte Buffy.
»Der nicht hier ist, aber hier sein sollte?«, fragte Pike.
Buffy nickte. »Habt ihr nicht auch den Eindruck, dass er sich in der letzten Zeit ein wenig zu sehr wie Hugh Grant aufführt?«
»Obwohl er schon immer ziemlich britisch gewesen ist, habe ich ihn nie wirklich für schusselig gehalten«, antwortete Xander nachdenklich. »Aber jetzt, wo du es erwähnst, er hat sich in der letzten Woche eindeutig von Holmes zu Watson entwickelt.«
»Danke, Xand. Aber ein gutes altes >Ja< hätte auch genügt. Willow?«
»Durchaus möglich«, erwiderte Willow. »Ich meine, er ist noch immer Giles. Aber er ist mit den Gedanken ganz woanders - so wie du im Moment -, und dass er Angel gebeten hat, für ihn auf Oz aufzupassen, obwohl er mir versprochen hat, hier zu sein, nun, das ist wirklich nicht sein Stil.«
»Nein«, stimmte Buffy zu. »Ganz und gar nicht.«
Xander räusperte sich. Alle sahen ihn an. Er warf einen Blick in die Runde und ließ sie ein paar Sekunden zappeln.
»Wisst ihr«, sagte er schließlich, »mir liegt es natürlich fern, dieses Gespräch auf das Thema Sex zu bringen, denn wie ihr alle wisst, ist es nicht meine Art, über Sex zu reden oder auch nur daran zu denken...«
»Oder zu haben«, warf Buffy mit hochgezogener Braue ein.
Xander funkelte sie an. »Aber in diesem Fall«, fuhr er fort, »scheint mir Sex gut ins Bild zu passen. Ich meine, wenn ich mit Miss Blaisdell gehen würde, dann wäre ich mit den Gedanken auch ganz woanders.«
Pike blickte verwirrt drein. Aber, sagte sich Buffy, Xander hatte auf die meisten Menschen diese Wirkung.
»Xand«, sagte Buffy, »Giles geht nicht mit Miss Blaisdell. Sie sind Kollegen. Sie haben nur einmal zusammen einen Kaffee getrunken. Oder zweimal. Und außerdem hat Giles wahrscheinlich Tee getrunken. Und ihr beide wisst, dass er noch immer nicht verarbeitet hat, was Miss Calendar zugestoßen ist. Schon der bloße Gedanke an ein Date würde ihn in Mister Freeze verwandeln.«
»Genau«, nickte Willow. »Und, okay, die Rosen, die er ihr geschickt hat, könnten bloß ein Zeichen seiner, äh, beruflichen Wertschätzung sein. Und als sie heute zu ihm kam, um sich bei ihm zu bedanken, war der Kuss bestimmt nur platonisch gemeint.«
Buffy starrte sie an. »Kuss?«
»Vielleicht doch nicht so ganz platonisch«, gestand Willow resignierend.
Buffy ließ den Kopf hängen. »Zuerst Mom, jetzt Giles.« Sie warf die Hände hoch. »Aber selbst wenn er wieder mit jemandem zusammen ist, erklärt das noch lange nicht sein
Verhalten. Es ist, als würde sein Gehirn nur auf Sparflamme laufen, und er geht wie in Zeitlupe durch die Gegend.«
»Buffy«, sagte Xander mit bedächtigem Ernst, »Männer sind dafür bekannt, dass sie sich wie komplette Idioten verhalten und die verrücktesten Sachen anstellen, nur weil eine Frau in der Nähe ist.«
Pike nickte bekümmert. »Traurig, aber wahr.«
Buffy verdrehte die Augen. »Ja, siehe Cordelia.«
»Das war ein Tiefschlag«, tadelte Xander sie.
»Ich mache mir noch immer Sorgen um Giles«, erklärte Buffy. »Ich werde zu ihm nach Hause gehen und ihn fragen, warum er sich heute Nacht gedrückt hat. Vielleicht hat es etwas mit dieser zunehmenden Vampiraktivität im Park zu tun.«
»In dem Fall hätte er auf dich gewartet, um es mit dir zu besprechen«, wandte Willow stirnrunzelnd ein.
»Nicht, wenn er unter dem Frau-in-der-Nähe-Syndrom leidet«, sagte Buffy.
Xander hob triumphierend die Hände und nickte. Buffy ignorierte ihn.
»Wer kommt mit?«, fragte sie.
Pike stand vom Tisch auf. »Ich habe im Moment nichts anderes vor.«
»Ich muss wolfsitten«, sagte Willow mit einem entschuldigenden Lächeln.
Xander stand auf, um sich Buffy und Pike anzuschließen, aber Willow griff nach ihm und zog ihn zurück auf seinen Stuhl. Sie warf ihm einen bedeutungsvollen Blick zu.
»Du musst auch
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