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Suenden der Vergangenheit

Suenden der Vergangenheit

Titel: Suenden der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Golden
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ein, dass Pike Giles nicht kannte. Nicht, dass es eine Rolle spielte. Soweit sie es beurteilen konnte, war die romantische Nacht ohnehin zu Ende.
    Sie spähte um die Ecke, kniff die Augen zusammen und wünschte, sie hätte ein Nachtsichtgerät dabei. »Vampire«, flüsterte sie Pike zu.
    »Hä? Wo? Glaubst du, diese Karen ist eine Vampirin?«
    »Nein«, sagte Buffy. »Aber da vorn verstecken sich ein paar Vampire. Sie haben uns beobachtet, während wir mit Giles gesprochen haben. Und sie sind noch immer da und beobachten sein Haus.«
    »Du hast sie gesehen?«
    »Gespürt«, erwiderte Buffy. »Dann habe ich etwas gesehen, einen von ihnen, denke ich, als wir um die Ecke gebogen sind.«
    »Du hast sie gespürt?«, fragte Pike. »Vielleicht bist du diejenige, die voll auf dem Schizo-Trip ist. Du hast früher nie Vampire spüren können.«
    »Ich kann’s auch jetzt nicht. Nicht direkt. Oder vielmehr früher nicht, obwohl ich ein paar Mal das Gefühl hatte, ich könnte es. Aber als ich Giles kennen lernte, sagte er mir, dass ich in der Lage sein müsste, sie zu spüren, oder es wenigstens zu lernen.« Buffy schwieg und sah Pike an. »Jedenfalls habe ich irgendetwas gespürt. Mein Radar ist aus irgendeinem Grund angesprungen. Möglicherweise lag es nicht mal an mir. Ich meine, vielleicht gibt es so eine Art Dämonensatellitennetz, das irgendwelche Botschaften ausstrahlt, und ich bin die Einzige mit einer Empfangsschüssel.«
    Sie drehte sich wieder um und spähte in die Dunkelheit, die Giles’ Apartmenthaus umgab. Die Schatten schienen zu verblassen, und je länger sie starrte, desto besser konnte sie die Gestalten erkennen, die vor diesem und den umliegenden Gebäuden lauerten.
    »Aber sie sind hier«, sagte sie. »Wenigstens einer ist auf dem Dach. Eine ganze Horde lungert vor dem Apartment herum. Wie eine Art Vampir-Sondereinsatzkommando. Ich bin die
    Jägerin, Pike, und sie haben mich einfach wegfahren lassen. Warum sollten sie so etwas tun?«
    »Eben weil du die Jägerin bist«, erwiderte er. »Du hättest sie dir vorgeknöpft und wahrscheinlich die meisten von ihnen getötet. Die Vampire aus dieser Gegend wissen das, Buffy.«
    »Also sind sie hinter Giles her«, sagte sie und sprach damit zum ersten Mal ihre Befürchtung laut aus.
    »Oder hinter seiner Freundin«, schlug Pike vor.
    In diesem Moment wurde Giles’ Apartmenttür geöffnet und Karen Blaisdell trat heraus. Sie hatte jetzt ihre Schuhe an, und Buffy stellte fest, dass ihr dies eine seltsame Befriedigung verschaffte. Demnach war Miss Blaisdell noch immer nur ein Gast in Giles’ Haus. Giles küsste sie an der Tür und sah ihr nach, wie sie den Weg zur Straße hinunterging, wo ihr Auto parkte.
    Buffy straffte sich und wartete auf den Angriff. Aber Miss Blaisdell schloss ihren Wagen auf, stieg ein, ließ den Motor an und fuhr davon, ohne dass die in der Dunkelheit lauernden Wesen eine feindselige Aktion unternahmen.
    »Das wird ja immer seltsamer«, murmelte Pike.
    »Worauf warten sie?«, fragte Buffy.
    »Auf die perfekte Welle«, erklärte Pike. »Sie warten auf den günstigsten Moment, Buffy.«
    Dann, nachdem die Rücklichter von Miss Blaisdells Auto am Ende der Straße verschwunden waren, lösten sich dunkle Gestalten aus den Schatten, traten hinter Büschen hervor oder kletterten vorsichtig von den Dächern herunter, als sich die Vampire, mindestens ein Dutzend von ihnen, vor Giles’ Apartment versammelten.
    Buffy spähte um die Ecke, bereit zum Angriff, aber Pike hielt sie an der Schulter fest.
    »Warte«, sagte er. »Es sind zu viele. Außerdem können sie nicht rein, solange Giles sie nicht einlädt. Beobachten wir, was passiert, und wenn sie abziehen, nehmen wir die Verfolgung
    auf. Wir finden heraus, warum sie sich hier zusammengerottet haben, und schlagen bei Sonnenaufgang zu.«
    Buffy holte tief Luft und nickte. »Guter Plan. Du hast Recht. Ich meine, Giles sah aus, als könnte er kaum noch die Augen offen halten, und ohne Einladung... «
    Vom Ende der Straße drang das Klirren splitternden Glases. Buffy fuhr herum und verfolgte entsetzt, wie die Vampire die Fenster einschlugen, die Tür eintraten und in Giles’ Apartment eindrangen.
    »Das ist nicht möglich«, sagte Pike.
    Womit er Recht hatte.
    Aber das machte es nicht weniger real.
    Buffy rannte bereits die Straße hinunter und sah sich dabei nach einer Waffe um.

3

    Der letzte Vampir, der Giles’ Apartment betrat, war eine schlanke junge Frau, die ganz in Schwarz gekleidet war. Buffy

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