Suenden der Vergangenheit
weiß, dass jetzt nicht der richtige Zeitpunkt dafür ist«, sagte er und senkte, peinlich berührt, die Augen. »Aber ich wollte dir noch etwas sagen, zu Pike...«
»Du hast Recht«, erwiderte sie schnell. »Jetzt ist nicht der richtige Zeitpunkt dafür. Ich... ich kann jetzt einfach nicht.«
Angel nickte. »Ich weiß. Ich wollte dir nur sagen, dass ich verstehe, wie hart es für dich ist. Das alles.«
Mit einem tiefen Seufzer wandte sich Buffy wieder dem Haus zu. »Gehen wir«, sagte sie. Und in ihrem Herzen betete sie, dass Angel es wirklich wusste, es wirklich verstand. Ihr kam es vor, als würde das Leben mit jedem Monat, der verging, mit jedem Tag, der verstrich, immer komplizierter werden. Wenn man erwachsen wurde, schien man für jede Wahl, für jede wichtige Entscheidung, die man traf, einen Preis zahlen zu müssen.
Manchmal hieß sie die Gefahr und das Grauen fast willkommen. So wie jetzt. Buffy schüttelte alle Gedanken und Zweifel ab, die sie quälten, und konzentrierte sich auf die vor ihr liegende Aufgabe.
»Los«, flüsterte sie rau.
Buffy und Angel sprinteten über den Rasen. Sie blieb vor der Hintertür stehen, aber nur für eine Sekunde. Dann stellte sie sich auf den linken Fuß, hob den rechten, holte aus und trat mit voller Wucht zu. In der Metalltür zeigte sich eine tiefe Delle, der Rahmen splitterte, und die Tür flog zusammen mit der Kette aus den Angeln und prallte krachend gegen die Wand, während die Holzsplitter des Rahmens auf das glänzende Linoleum des Küchenbodens rieselten.
Dann war sie drinnen, und Angel stürmte hinter ihr hinein, zum Kampf bereit.
Aber niemand stellte sich ihnen entgegen. Die Küche war so aufgeräumt und makellos wie ein Ausstellungsraum. Sie sah nicht aus, als wäre sie jemals benutzt worden. Obwohl keine Laute aus den anderen Räumen oder von oben drangen, marschierte Buffy direkt in das angrenzende Wohnzimmer, wo der Fernseher ohne Ton lief und flackernd die Dunkelheit erhellte. Angel ging in die andere Richtung und überprüfte das Esszimmer. Sie trafen sich am Fuß der Treppe bei der Haustür.
Buffy sah sich noch einmal im Erdgeschoss um, noch immer nicht sicher, ob sie allein waren, auch wenn alles darauf hinzudeuten schien. Es gab auch noch einen Keller, aber sie hatten es hier mit Magie und Dämonen zu tun, nicht mit Vampiren, und so entschied sie sich, es zuerst im oberen Stockwerk zu versuchen.
Angel zog die Brauen hoch und nickte stumm Richtung Treppe. Buffy dachte für eine Sekunde nach und nickte dann ebenfalls. Angel stieg die Treppe hinauf, und sie folgte ihm. Oben herrschte absolute Dunkelheit, sie wagten es nicht, Licht zu machen, und Angel konnte im Dunkeln viel besser sehen als sie.
Nach einem halben Dutzend Schritte fragte sich Buffy unwillkürlich, ob die Dunkelheit, die sie umhüllte, natürlichen Ursprungs oder eine Art Tarnmechanismus war. Angel war nur eine oder zwei Stufen über ihr, und sie wusste, dass er schwarze Kleidung trug, aber sie konnte nicht einmal seine Umrisse erkennen.
Sie kann nicht natürlich sein, dachte sie.
Dann streckte sie die Hand nach Angels Jacke aus, um daran zu ziehen und ihm so zu bedeuten, langsamer zu gehen, vielleicht alles noch einmal zu überdenken. Vielleicht hätten sie doch Licht machen sollen.
In diesem Moment löste sich eine Gestalt aus der Dunkelheit am Ende der Treppe, schwang einen länglichen Metallgegenstand und schlug ihn Angel ins Gesicht. Ein dumpfes Knacken ertönte, und dann kippte Angel nach hinten gegen Buffy, und die Schattengestalt setzte ihm nach.
Buffy presste sich gegen die Treppenwand, hielt sich am Geländer fest und ließ Angel an sich vorbei in die Tiefe stürzen. Der Metallgegenstand, der sich als Kaminschürhaken entpuppte, sauste auf ihren Kopf nieder, aber Buffy sah ihn kommen, hob blitzschnell die Hand und fing ihn ab. Sie riss ihn aus den Händen des Angreifers und stürmte dann die paar Stufen zu ihm hinauf. Mit einem harten Tritt schleuderte sie ihn gegen die Wand des Korridors im ersten Stock, holte dann mit dem Schürhaken aus und wollte ihn schon auf seinen Kopf niedersausen lassen, um der Kreatur, wenn nötig, den Schädel einzuschlagen.
In diesem Moment bog nicht weit von dem Haus entfernt ein Auto in die Catalina Road. Scheinwerfer zerschnitten die Dunkelheit, erhellten das Haus und zerrissen die Schatten im Flur, und Buffy sah zum ersten Mal ihren Angreifer.
Mit aufgerissenen Augen und leerem Blick schlug ihr Xander den Schürhaken aus der Hand und
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